Archive for September, 2012

Dank an Frank

Sonntag, September 30th, 2012

Der Gläubige kniet heute nieder und dankt dem Herrn für die Ernte. Das tut er jedes Jahr, egal ob die Ernte gut oder schelcht war. Genaugenommen sollte er aber viel mehr der EU für die Subventionen und Monsanto für den Rest danken.

Offenkundig schrundig

Samstag, September 29th, 2012

Ein Apfelbaum macht sich gut im Garten. Zumindest die meiste Zeit über. Mal schmeichelt sein Blütenmeer dem Auge, mal spendete er kühlenden Schatten, mal übernimmt er in seiner Funktion als Kletterbaum einen essentiellen Beitrag zur Kinderbetreuung. Leider gibt es aber auch dunkle Seiten, nämlich dann, wenn er sich anschickt, die aparten Früchte die er trägt, loszuwerden. Dann gibt es über Wochen einen Apfelhagel, der das Queren des Gartens zu einer gefährlichen Angelegenheit macht. Wer glaubt, nachdem drei Zentner Fallobst aufgelesen sind, dass der Zauber vorbei sei, hat sich getäuscht. Die Äste biegen sich nach wie vor mit der süßen Frucht, als wäre für jeden herabgefallenen Apfel zwei neue gewachsen. Es hilft nichts, die Leiter geschnappt und die Apfelernte vorschriftsmäßig durchgeführt. Das Ergebnis: weitere vier Zentner einwandfreies Tafelobst. Danach folgt eine kleine Aktzentverschiebung im Speiseplan. Favoriten sind: Apfelkuchen, Apfelquark, Apfelkompott, Apfelmus, Apfelrotkraut…. . Täglich Äpfel, während sich die Kisten im Keller kaum leeren. Langsam macht sich dann ein süßlich-penetranter Geruch breit. Die nunmehr immer runzliger werdenden Kameraden beginnen langsam aber unaufhaltsam zu verrotten. Der wissenschaftliche Namen für Apfel lautet: Malus. Das ist Lateinisch und bedeutet: Apfel-/Obstbaum. Malus bedeutet aber auch: schlecht, schlimm, böse. Zufall?

FensationelleFreitagsFrage

Freitag, September 28th, 2012

Muss der Lanz eigentlich nicht üben? In einer Woche startet Wetten dass… und Markus sitzt jeden abend im ZDF und plaudert mit seinen Gästen als wäre nichts. Wenn das Frank Elstner erfährt….

Die Zeit heilt alle Wunden

Donnerstag, September 27th, 2012

Jetzt ist Kohlzeit: Weißkohl, Rotkohl, Grünkohl, Helmut Kohl. Bei den drei Erstgenannten ist werden und vergehen in der Regel klar und linear vorgezeichnet. Beginnend auf dem Acker und endend als Sättigungsbeilage zu Wildbraten oder Pinkel. Letzterer hat hingegen eine sehr viel wechselvollere Karriere hinter sich. Beginnend als junger, ambitionierter Ministerpräsident, dann Kanzler, der schnell zum belächelten Provinzheini verkommt. Ohne eigenes Zutun wird man plötzlich zum Kanzler der Einheit. Aber bevor er sich als Staatsmann von Welt im Olymp der  Geschichte verewigen konnte kam der jähe Fall. Spendenskandal. Kohl ist in der CDU zu der Zeit beliebt wie Lafontaine heute noch bei der SPD. Lange war es ruhig, bevor Kohl, erneut ohne eigenes Zutun, von der Union wieder aufs Schild gehoben wurde. Weiß-, Rot- und Grünkohl gehören übrigens zur Familie der Kreuzblütengewächse. Helmut  Kohl gehört zu keiner Familie. Zumindest seit er mit seinen Söhnen gebrochen hat.

Horst rules

Mittwoch, September 26th, 2012

Eine guten Nachricht für diejenigen, die noch einigermaßen aller Murmeln im Spind haben: die Einführung des beknackte Betreungsgeldes verzögert sich. Einziger Wehmutstropfen: man verdankt es der FDP. Nachdem die Koalitionsparteien mit „C“ sich auf einen Kompromiss geeinigt haben, kommen die nicht an den Gesprächen beteiligten Liberalen und legen ihr Veto ein – ein Genuss zu sehen wie Generalsekretär Döring, das Schweinchen Schlau der Blau-Gelben, mit vor Freude glänzenden Backen das „Halt“ in die Kameras herausposaunt. Noch einmal erhaschen die Bedeutungslosen kurz ein Zipfelchen Wichtigkeit. Ärgerlich für Seehofer, der das Betreungsgeld zur CSU-Chefsache gemacht hat. Ude kann sich eine weitere Kerbe an den Schreibtisch machen.

Bitte melde Dich!

Dienstag, September 25th, 2012

Das Bundesfamilienministerium geht mit einer neuen Kampagne in sämtliche kostenpflichtigen Printmedien. Gesucht werden damit Tagesmütter – und selbstverständlich auch Tagesväter (höhöhö). Das sympathisch Kind, welches die Anzeige ziert, kann aber nicht über die eigentliche Intention hinwegtäuschen. Der Regierung schwimmen so langsam die Felle weg. Ab Januar gitb es einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz, die öffentliche Hand ist aber weit davon entfernt  bis dahin eine flächendeckende Betreuung anbieten. Jetzt sollen es potentielle Tagesmütter (doch ehemalige Schlecker-Frauen??) regeln. Diesen letzten panischen Griff nach dem rettenden Strohhalm  kennt man aus der deutschen Geschichte. Vor 68 Jahren hieß dieser Volkssturm.

Der Apple fällt nicht weit vom Stamm

Montag, September 24th, 2012

Der überaus kluge Kabarettist Hagen Rether bemerkte einmal kritisch, dass wir in einer Welt leben, in der eine Tankfüllung mehr kostet als ein DVD-Player. Recht hat er und man kann dies noch mit zahlreichen Beispielen aus dem Kleinelektrogerätemarkt illustrienren. So kann man beispielsweise für eine einfach Kaffemaschine oder einen Wasserkocher nicht einmal mehr ein Moped volltanken. Auf der anderen Seite kosten mobile Telfongeräte, mit deren Apps man nicht mal anständige Karten anzeigen kann, mehrer hundert Dollar. In diesem speziellen Fall mag man aber nachsichtig sein, denn man hilft hier einem Unternehmen, das es wirklich nötig hat. So ist der Börsenwert der angesprochenen Firma Apple nicht einmal so groß wie der der 10 größten DAX-Unternehmen (507 Mrd. zu 525 Mrd.) Wäre Apple ein Land und der Börsenwert das Bruttoinlandsprodukt müsste man in einer Liga mit Ländern wie Polen oder Belgien spielen. Wenn Steve das wüsste, er würde sich in seinem Grab herumdrehen. Also, Leute, jeder Dollar hilft, kauft Produkte mit dem i: iPod, iPad, iPhone, iGitt.

Raser wollt ihr ewig leben?

Sonntag, September 23rd, 2012

Die drängendsten Weltprobleme scheinen gelöst zu sein. Anderst ist es nicht zu erklären, weshalb sich jetzt Medien und Publikum mit Themen minderer Wichtigkeit beschäftigt. Die Rede ist hier von der Diskussion um die Abschaffung des Verbotes von Radarwarnern. Der Hintergrund: keinen kümmerts, weder die Autofahrer, die entsprechende Handy-Apps und Navigationsgeräte nutzen, noch die öffentliche Gewalt, die dergleichen Verfehlungen verfolgt. Dabei ist das der völlig falsche Ansatz. Sollen sich die Raser warnen lassen wie sie wollen. Eine Gesetzesänderung sollte vielmehr jeden Autofahrer verpflichten, einmal im Quartal in eine kostenpflichtige Radarfalle zu fahren (Stichwort: Staatsverschuldung). Dabei sind unterschiedliche Tarife denkbar: während der Eigner eines 400 Euro-Opels und eines ähnlichen Monateinkommens einen symbolischen Euro bezahlen, während der feiste Großgrundbesitzer mit seiner fetten S-Klasse ordentlich bluten soll (Stichwort: aktueller Armutsbericht der Bundesregierung). Eigentlich verwunderlich, dass dieser Vorschlag nicht schon lange von Verkehrsminister Ramsauer gekommen ist, hängt doch dieser auch sonst jeder beknackten Idee nach.

Mir san hier

Samstag, September 22nd, 2012

Das größte Volksfest Bayerns, das Oktoberfest, öffnet heute seine Tore. Der traditionelle Beginn ist der Einzug der Wiesenwirte. Dies strahlen bis zu den Ohren, denn ein Wiesenzelt zu betreiben ist eine Lizenz zum Gelddrucken -da werden selbst die Chefs von EZB und Fed neidisch. Dann folgt der obligatorische Faßanstich durch den kommenden bayrischen Ministerpräsident Ude. Traditionell ist ein der Anstieg des Preises für eine Maß maßlos. Seit 2011 ist der Bierpreis an den Ölpreis gekoppelt. In den Zelten tummet sich wieder viel Volk. Die Musi spielt. Getränke werden geordert. Man sieht viele fettige Haxen, wobei man sich fragt, weshalb man sich bei solchen Krautstampfern unbedingt in ein Dirndl zwengen muss.

FensationelleFreitagsFrage

Freitag, September 21st, 2012

Warum gibt es eigentlich kein würdevolles Wort, mit dem sich Eltern mit ihren Kindern über den eigentlich sehr natürlichen menschlichen Ausscheidungsvorgang  austauschen können? Muss es immer entweder derb („Musst Du kacken?“) oder lächerlich-verharmlosend (Hast Du einen Stinki gemacht?) bewegen?