Archive for Februar, 2013

Imperium Romanum

Donnerstag, Februar 28th, 2013

Die ganze Welt blickt auf Italien. Einmal weil huete um 20 Uhr der Papst zurücktritt um in Ruhe Germanys Next Top Modell anschauen zu können. Zum anderen, weil die zurückliegenden Parlamentswahlen Italiens Ruf als unregierbare Bunga-Bunga Republik zementiert hat. Ein gelifteter Lustgreis und ein Komiker bestimmen künftig den Kurs der ALpenrepublik. Gut, Komiker gibt es auch hierzulande in der Politik  genügend – man schaue sich nur mal die Riege der Generalsekretäre unserer Parteien an – aber so einen wie Berlusconi schickt man bei uns doch bestenfalls ins Dschungelcamp. Aber verwundert darf man nicht sein, steckt doch schon alles im Namen: Italia. Bedeutet: It (Es) – al (ist alles) – a (aaah: zum Schreien).

Eiersalat

Mittwoch, Februar 27th, 2013

Da gleicht ein Ei dem anderen. Zumindest im Geflügelhof. Dann werden diese Eier aber in unterschiedliche Schachteln verpackt: billig, teuer, ganz teuer. Die letzten bekommen dann den Stempel „bio“ verpasst. Und der Konsument latzt dann im Laden dafür das dreifach, weil er er das Federvieh in artgerechter Freilandhaltung einschließlich Sozialarbeiter wähnt. Tatsächlich könnte das Huhn genau so gut bei Amazon arbeiten. Das waren noch selige Zeiten im real existierenden Sozialismus. Da gehörte alles dem Staat. Und der Konsument hatte die Gewissheit: alles, ohne Ausnahme, ist schmuh.

Operation Bauchpinseln

Dienstag, Februar 26th, 2013

In rascher Folge muss die Türkei Besuche durch deutsche Spitzenpolitiker verkraften. Erst kommt der Verteidigungsminister, dann sogar die Kanzlerin himself. Aber nicht etwa um den EU-Beitritt zu forcieren oder um für die Homo-Ehe zu werrben. Es geht vielmehr um die dort stationierten Bundeswehrsoldaten. Diese haben die Aufgabe den türkischen Luftraum vor syrischen Luftangriffen zu schützen. Das hört sich spannender an als es tatsächlich ist. Assad hat momentan andere Sorgen als die Türkei zu attakieren und selbst wenn er es täte, würde sich das Patriot-Abwehrsystem dieses Problems automatisch anzunehmen. Der deutsche Landser beschäftigt sich also hauptsächlich damit Skat zu spielen und sich den Zapfen zu streichen. Da sind solch offizielle Besuche mehr als lästig, zumal ja mit Minister und Kanzlerin und deren Hofstaat vermutlich mehr Volk unterwegs ist als die rund 300 Soldaten vor Ort. Wenn die so genervten uniformierten Staatsbürger nicht ohre Patriots umprogrammieren, damit sie etwas mehr Ruhe haben.

Das ist ja Gayl

Montag, Februar 25th, 2013

Die CDU legt erneut eine erstaunliche Kehrtwende aufs Parkett. Homosexuelle, noch vor kurzem des Teufels, sollen nun den ehelichen Gemeinschaften gleichgestellt werden. Die CSU fremdelt zwar noch ein wenig, aber wenns dem herbstlichen Wahlsieg dient, hat auch Seehofer schnell seine Grundsätze über Bord geworfen. Der SPD gehen mit dieser neuen christemokratischen Volte langsam die Themen aus. Um bei der Bundestagswahl noch zu Punkten haben die Sozialdemokraten weiter Kräfte abgeordnet um Doktorabreiten von CDUlern durchzulesen.

Spaghetti im Hirn

Sonntag, Februar 24th, 2013

Auch das  minderbegabte Kind weiß nach dem es ein-, schlimmstenfalls zweimal auf die heiße Herdplatte gepattscht hat, dass man das jetzt besser lässt – zumal man ja nur zwei Hände hat. Nicht so der Italiener. Bei der heutigen Wahl kann man nicht ganz ausschließen, dass Silvio Berlusconi erneut eine wichtige Rolle in der italienischen Politik. Für die Papstwahl wäre er bald zu alt, eine deutsche Stadt als Bürgermeister dürfte er schon mehr als ein Jahrzehnt nicht mehr führen, aber in Italien den großen Mozarella spielen wollen.  Jetzt muss man gleichwohl den Südländer ein wenig in Schutz nehmen, denn sie sind nicht die einzigen betriebsblinden Wähler. So votierten die Amerikaner zweimal in Folge für Bush. Oder hierzulande ist die FDP auch in viel mehr Parlamenten als sie es eigentlich verdient. Bleibt also zu hoffen, dass dann doch noch der ein oder andere einsichtige Italiener aus der Mascarpone kriecht und das kreuz nicht bei Party-Silvio zu machen.

Auch ein reiches Huhn findet mal ein Winterkorn

Samstag, Februar 23rd, 2013

Es herrscht großer öffentlicher Unmut über das Einkommen von VW-Chef Winterkorn. 17 Millionen soll er vergangenes Jahr auf sein Knax-Sparbuch überweisen bekommen haben. Das ist auf den ersten Blick recht stattlich. Ein durchschnittlicher VW-Schrauber muss dafür fast 400 Jahre arbeiten. Auf die Stunde gerechnet sind das beim Vorstandschef etwa 8000 Euro! Andererseits sind 17 Millionen in den oberen Kreisen dann doch wieder überschaubar. Möchte Martin Milliardär muss er mit gleichem Einkommen noch weitere 60 Jahre arbeiten. Und da ist er erst bei der ersten Milliarde. Schaut man auf die Google- oder Facebook-Erfinder, die mit einer guten Idee und ein paar Stunden in der Garage mit dem PC innerhalb kurzer Zeit zum vielfachen Milliardär wurden ist Winterkorn der kleine Schrauber. Oder viele Filminuten muss ein Tom Hanks vollmachen, damit er auf die Winterkornschen Bezüge bringt – 200, vielleicht 300!? Bei der Gesamtschau gilt, wie schon so oft: unter den Blinden ist der Einäugige König.

FensationelleFreitagsFrage

Freitag, Februar 22nd, 2013

Wenn man 10 Cent für jedes „Höhö“ und „Zwincker, Zwincker“ beim Anblick von Gerichten wie Rinderhacksteak und ähnlichem auf der Bertiebskantinenspeisekarte bekäme, wieviel Millionen hätte man wohl am Ende der Woche zusammen?

Ich bin doch nicht blöd

Donnerstag, Februar 21st, 2013

Was ein Gunter Sachs kann, kann ein Otto Beisheim schon lange. Mit dem Mwetro-Gründer verlässt ein weiterer Patriarch der Wirtschaftswunderzeit die Bühne. 1964, während der Großteil der Bundesbürger noch mit dem Käfer zum Zelten an den Gardasee gefahren sind, hat er den hiesigen Handel revolutioniert. Beisheim hat hierzulande das Cash-und-Carry-Prinzip eingeführt. Für den Großhandel wohlgemerkt, denn wenn man den sensiblen Einzelhandelskunde mit der Flocken raus und ab dafür Methode behelligt hätte, wäre es vermutlich ein Flopp geworden. Zur damaligen Zeit wären die Menschen nie auf die Idee gekommen weit zu fahren um wenig Service zu bekommen. Das war erst mit Erfindung der Servicegesellschaft möglich.

Papam ante portas

Mittwoch, Februar 20th, 2013

Die Papstnachfolge fesselt die katholische Kirche. Wer wird der neue heilige Vater? Aus dem Rennen scheint das „Cubanische Modell“, nachdem Ratzinger Bruder Georg abgesagt hat. Auch die Einführung des dynastischen Prinzipes stösst auf wenig Gegenliebe – zumal die päpstlichen Kinder alle entweder weiblich oder evangelisch sind. So werden eine ganze Reihe von Namen aus den Reihen der Kardinäle genannt die „papabil“ sind. „Irgendein Italiener“ ist, vor allem in Italien, ein hochgehandelter Bewerber. Auch ein Südamerikaner könnte als nächster auf den Stuhl Petri kriechen. Odilo Scherer, der Erzbischof von Sao Paulo, wird genannt. Damit könnte sich auch die deutsche Katholikenschar anfreunden, klingt doch sein Name wie der eines Pastoralreferenten aus Winterthur. Eine deutschsprachige Lösung stellt auch der oft genannte Erzbischof von Wien, Christoph Schönborn sein. Es kam ja schon lange mehr kein bedeutender (Kirchen)Führer aus Österreich.

Kann Spuren von Rindfleisch enthalten

Dienstag, Februar 19th, 2013

Der Pferdefleischskandal hat Deutschland erreicht. Auch bei hiesigen Fertiggerichten ist Fury drin, wo Rind draufsteht. Die Reaktionen sind gespalten: Die Verbraucherschutzbehörden von Bund und Ländern drehen pflichtschuldig am Rädchen., während die Verbraucher oftmals deutlich gelassener reagieren (“ Solange meine Reitbeteiligung nicht in der Gulaschsuppe schwimmt…“). Die indische Community heißt die Schwerpunktverlagerung im Fleischbusiness gut. Experten sind gespannt, welche Schnellrestaurationskette als erstes den Mr.Ed-Burger auf den Markt bringt.