Archive for März, 2014

Kommunalwahl – banal oder fatal?

Montag, März 31st, 2014

Das Wochenende der Wahlschlappen. Zwar sind es nur Kommunalwahlen die am vergangenen Wochenende vielerorts abgehalten wurden. Eine Verschiebung der politischen Gewichte in Europa lassen sich nicht erwarten. Wohl aber Weichenstellungen für den drohenden europäischen Urnengang. Erbärmlich das Abschneiden der Christsozialen in Bayern, insbesondere in München. Die Hauptstadt ist, mit dem kleinen Intermezzo von Erich Kiesel, seit Kriegsende CSU-frei. Nazifrei sind allerdings die Regionalparlament unseres westlichen Nachbarn Frankreich immer weniger. Die Front National reüsiert in immer mehr Rathäuser. Wie anders ist der Wähler in der Türkei. Dieser ist eher schmerzfrei, wird doch die AKP von Erdogan zum Gewinner gemacht wird. Zur Erinnerung: das ist der Herr, dessen Regierung ein Korruptionssumpf darstellt, der sich vom Westen entfernt und Oppositionelle mit Methoden aus dem Handbuch für Diktatoren zur Räson bringen will. Da fällt einem auch nichts mehr ein.

Ertragswende

Sonntag, März 30th, 2014

Als ökologischer Stromproduzent hat man in der Tat nicht leicht, besonders wenn man Photovoltaiker ist. Grundsätzlich ist man anhängig von den Unbilden des Wetters. Noch unberechenbarer sind die Unbilden der Politik, deren Hauptaufgabe darin zu bestehen scheint die Einspeisevergütung zu reduzieren. Und jetzt ist auch noch die Zeitumstellung. Jetzt wird es morgens eine Stunde später hell. Eine Stunde weniger, in der die Anlage auf dem Dach Strom produziert

Freunde Russlands

Samstag, März 29th, 2014

„Freunde in der Not gehen tausend auf ein Lot“. Auch wenn nicht klar ist, ob es eine russische Entsprechung für dieses Sprichtwort gibt, kann sich Putin seine Befürworter an einer Hand abzählen. Interessanterweise ist die Zahl der deutschen Finger hier gar nicht so klein: Schröder springt ihm bei, was nicht wundert, denn man beißt ja nicht in die Hand, die einen nährt. Dass sich der Siemens-Chef Joe Kaeser schon fast Geschichtsklitterung betreibt um sich an Putin ranzuwanzen ist auch verständlich, schließlich locken Milliardenaufträge. Weshalb jetzt aber Altkanzler Schmidt auch noch den Russen beispringt, mag man bestenfalls noch mit dem beginnenden ALtersschwachsinn erklären können. Der aufrechte Demokrat aber wendet sich natürlich vom Sowjetimperialismus ab und boykotiert russische Produkte. Dummerweise liegt aber die russische Industrieproduktion am Boden, sodass man lange suchen muss um überhaupt ein Produkt „Made in Russia“ zu finden. Sicherheitshalber verzichtet man aber auf russische Eier, russisch Brot und Wodka und entfernt Tolstoi, Dostojewski und Kaminer aus dem Bücherregal. Beim Gas wird es schon schwierig, weil wegen so einem Scheiß zu frieren ist dann doch etwas zu dick aufgetragen. Zudem sieht man das seinem Gas auch nicht an, ob das aus Russland, Norwegen oder Saudi Arabien stammt. Lieber noch mal abschätzig den Kopf schütteln, wenn der Name Putin fällt.

FensationelleFreitagsFrage

Freitag, März 28th, 2014

Wenn man seine alten Kameraden bei Klassentreffen wieder sieht, nach fünf, zehn ja zwanzig Jahren hört man oft: „Mann, Du siehts ja immer nach so aus wie damals, Du alte Pfeife.“  Wie alt muss man werden, damit man nicht mehr aussieht wie mit 18? 50 Jahre,?75 Jahre? 85 Jahre? Muss man sich eventuell sogar ein Körperteil entfernen lassen, damit man endlich anders aussieht?

Bundesligarekorde

Donnerstag, März 27th, 2014

In der an Rekorden wahrlich nicht armen Fußball-Bundesliga ist jetzt eine neue Bestmarke geknackt worde: Bereits am 27. Spieltag steht die Eintracht Braunschweig als Absteiger fest. Jetzt mag der ein oder andere kritische Geist einwenden, dass rein rechnerisch noch durchaus ein Nichtabstiegsplatz erreichbar ist. Dem kritischen Geist entgegnet man: „Quak, quak, quak, Nicht-Abstiegsplatz am Arsch. Mit dem Restprogramm können sich die Braunschweiger den Klassenerhalt in die Haare schmieren. Sie mögen vielleicht noch gegen die Gurkentruppe von Pep Guacamole, die nichteinmal ein Zu-Null-Sieg gegen Hertha hinbekommt, noch drei Punkte holen, aber das reicht vorne und hinten nicht für den Sieg.“

Zurück am Katzentisch

Mittwoch, März 26th, 2014

Man erinnert sich vielleicht an den SSV Ulm, einen Fußballverein aus dem Südwesten der es bis in die Bundesliga schaffte. Dann wurde man aber rasch wieder nach unten durchgereicht und kickt heute auf Tuchfühlung mit den Abstiegsrängen in der 4.Liga, die den bürgerlichen Namen „Regionalliga Südwest“ trägt. Aktueller Spitzenreiter ist hier übrigens der weithin bekannte SG Sonnenhof Großaspach. So ähnlich geht es jetzt Russland, die aus der 1.Liga rauschgeschmissen wurden. Mühselig hat man sich in den 1990er Jahren an die G7-Staaten, den Club der wirtschaftsstärksten Länder herangeprischt. Dann durfte man am Katzentisch Platz nehmen bei den Treffen die jetzt „Gipfel der G7-Staaten“ hießen. Dann, 1998, wurde man endlich richtiges Mitglied. Aber kaum eine Kohl-Ära – vulgo: 16 Jahre – später, wird man wegen einer kleinen Halbinselstreitigkeit hinausgeworfen und spielt jetzt in einer Liga mit Syrien oder dem Iran. Man darf gespannt sein, wer als erstes wieder erstklassig spielt: Russland oder der SSV Ulm.

Ist das cool, Istambul?

Dienstag, März 25th, 2014

In der Türkei stürzt gerade einiges ab. Erst stürzt Twitter im Land ab, dann an der türkisch-syrischen Grenze ein syrischen Kampfjet nachdem er mit einer türkischen Raktete kollidiert ist. Jetzt hat natürlich die Regierung Erdogan Angst, dass sie die nächsten sind die wahlweise über die Beklopptheit ihres Chefs oder die allgemein grassierende Korruption stürzt. Nichts übersürzt wird der EU-Beitritt, der nach solchen Aktionen gegenwärtig ähnlich wahrscheinlich ist wie der Friedensnobelpreis für Putin.

Anmerkung: Wer den Titel doof findet kann gern folgenden Alternativtitel mittels copy&paste/drag&drop/what&ever wählen: Alles klar in Ankara (das „r“ in klar wird hier stumm gesprochen, ansonsten ist der sowieso schon arg dünne Reim ganz perdue).

Total normal

Montag, März 24th, 2014

In einer deutschen Hochschule hing ein Plaktat, welches auf eine dort vermutlich nicht selten stattfindende Party hinwies. Ort, Anlass und Uhrzeit wurde klar, deutlich und unmissverständlich annonciert. Stuzig machte allein der Preis: Drei Euro für Studis, fünf Euro für Normale. Jetzt denkt man eigentlich, dass Studenten an der Uni das normale seien, während der bildungsferne Pöbel an einer Uni eher unnormal wären. Aber offensichtlich scheint dies im Zuge des Bologna-Prozesses auch verändert worden zu sein.

Jedes Volk bekommt die Vertreter die es verdient

Sonntag, März 23rd, 2014

Nach aktuellen Angaben gibt es im Bundestag 123 Abgeordnete die einer Nebentätigkeit nachgehen. Das sind knapp 20 Prozent der Abgeordneten. Da muss man wirklich sagen: Unerhört, ja fast unverschämt. Während es Manager eines Weltfußballvereine neben seinem Job noch Zeit hat eine Würstelfabrik zu managen und ein geheimes 100 Millionen Spekulationskonto in der Schweiz zu bespielen darf man doch wohl erwarten, dass sich der geheime Hinterbänkler auch mal ein bisschen tummelt und etwas nebenbei tut. Nicht immer bloß im Reichstag sitzen und Sudoku spielen, sondern mal in die Hände spucken. Und wenn man dann noch die Bezüge der Nebenverdiener anschaut. Auf Platz 1 liegt Peter Gauweiler, der es 2013 auf 500.000 Euro gebracht haben soll. Das kann man, wenn man beide Augen zudrückt, gerade noch so springen lassen. Wenn man dann aber sieht, dass es sich schon ab Platz 9 der Bestnebenverdiener im fünfstelligen Eurobereich aufhält, kann man nur den Kopf schüttel. Für dieses Gehalt schnürt sich ein Bundesligakicker nicht einmal die Schnürsenkel. Vermutlich sind am Ende der Liste ein paar Abgeordnete, die nebenher auf 450.- Euro Basis kellnern.

Danke Verdi, Danke Piloten!

Samstag, März 22nd, 2014

Wenn der Mensch mit Unbekanntem, Fremdem konfrontiert wird, wird er unsicher, fühlt sich unwohl. Daher schätzt er das Bekannte und Gewohnte. Ein verschwundenes Flugzeug, ein machtgeiler Präsident der den Kalten Krieg nachspielen will oder datensammelnden Krake vom Schlage der NSA oder Google & Co helfen nicht dabei, das Wohlbehagen der Bevölkerung zu steigern. Daher freut man sich richtig, wenn man mal wieder mit etwas Vertrautes in den Medien findet. Wie beispielsweise ein Streik im öffentlichen Dienst oder bei den Piloten. Daher wundert es nicht, dass den gegenwärtig warnstreikenden Busfahrern und Kinderverwahrerinnen Blumen, Kuchen und frisches Obst gebracht wird und die ein oder andere ältere Frau mit Tränen den Augen einen Müllwerker umarmt.