Volkersstimme

Der Mai macht nicht nur alles neu und treibt die Mairübchen in die Geschäfte. Nein er ist auch erstaunlich hartnäckig. Wäre jetzt beispielsweise der Mai der Juni oder eventuell auch der April, dann wäre er schon durch und das neue, frische Gehalt würde sich schon auf dem Konto tummeln.

„Was war zuerst da? Das Huhn oder das Ei?“ Lange hat sich die Wissenschaft mit dieser Frage beschäftigt. Zufällig kam nun Professor Ernest Gallaway von der Hochschule of Manchaster auf die Lösung. Beim Frühstück entdeckte er ein Ei – sogar in verschiedenen Darreichungsarten. Das Huhn kam aber erst zum Mittagessen.

Was erlaube Blatter? Was erlaube Wähler auf dem FIFA-Kongress? Und vorallem: was erlaube Platini?

Der amerikanische Mathematiker John Nash ist im Alter von 87 gestorben. Da würde man jetzt sagen, dies sei eigentlich keine besondere Neuigkeit. Wenn man aber den Hintergrund des Geschichte kennt, dann ist es für den Geisteswissenschaftler sehr kurios und für den Mathematiker sehr unwahrscheinlich. John Nash, der einem breiten Publikum durch den Film „A beautiful mind“ bekannt geworden ist, hat ein sehr bewegtes Leben hinter sich. Er war ein brillianter Mathematiker, der aber an einer paranoiden Schizophrenie erkrankt und so über Jahrzehnte in Beruf und im Privatleben am Rande der Existenz lebte. Er konnte die Krankheit überwinden und fand in seinen Beruf zurück und war ein anerkannter Mathemathikprofessor. Für seine wissenschaftlichen Verdienste bekommt er schließlich den Abel-Preis, der Nobelpreis für Mathematiker. Zur Ehre gibt es auch noch eine Urkunde und eine Million Dollar. Wenn ihn bei der Neuigkeit oder der Preisverleihung der Schlag getroffen hätte wäre da schon eine schicksalhafte Geschichte gewesen. Nein, er überlebt eine paranoide Schizophrenie, übertrifft die durchschnittliche Lebenserwartung und bekommt bei der Preisverleihung keinen Herzkasper. Und dann verunglückt er und seiner Frau bei der Rückfahrt im Taxi von der Preisverleihung!! Beide waren übrigens nicht angeschnallt. Was lernen wir daraus, liebe Kinder?

Mensch Du, die Schweizer. Erst wird der gemeine Stuersünder der Öffentlichkeit zum Fraß vorgeworfen. Jetzt ist dem sonst so neutrale Eidgenosse ein weitere Coup gelungen: vor den Augen der Öffentlichkeit, notdürftig von einem blütenweißen Leintuch geschützt werden sieben hochrangige FIFA-Funktionäre verhaftet. Jetzt muss man wirklich fragen, wohin das noch führen soll. War der Wochenentrip des Handwerksmeisters mit Benz und Köfferchen so üblich wie der samstägliche Brötchenkauf. Wurde das schwärzesten Schwarzgeld ruckzuck so weiß wie ein Gletscher. Traf sich früher auf züricher Bankkonten Despoten- und Mafiageld um sich unbehelligt zu vermehren. Vorbei die Zeiten. Der Unehrliche ist am Ende doch der Dumme.

Da schau her, der Schweizer. Jahrelang ziert er sich beim Thema Steuerhinterziehung wie die Prinzessin auf der Erbse. Selbst die Drohung mit der Kavalerie haben zunächst am Paradeplatz in Zürich nicht einmal ein müdes Arschrunzeln hervorgelockt. Und jetzt präsentieren sich plötzlich, sogar mehr oder weniger ungefragt, im Internet eine Liste mit potentiellen Steuerhinterziehern veröffentlicht. Von den Betroffenen abgesehen finden das auch die Datenschützer nicht ganz so prickelnd. Profitieren von diesen Infos tun aber neugierige Nachbarn und angehende Erben. Um die Betroffenen ein wenig abzulenken: Kommt ein Mann mit einem Köfferchen an einen schweizer Bankschalt. Er flüstert“Ich habe hier drei Millionen Euro“ Darauf die Bankangestellte: Sie brauchen nicht zu flüstern. Armut ist in der Schweiz keine Schande.“

Jeder Feiertag kostet die Volkswirtschaft einen ansehlichen Milliardenbetrag, da der sozialversicherungspflichte, abhängige Beschäftigte statt das BIP zu mehren um 10 Uhr noch in der Kiste liegt. Um das deutsche Wirtschaftswachstum zu stimulieren wird künftig eine Feiertagstauglichkeitsprüfung durchgeführt. Wer den Hintergrund des jeweiligen Feiertages, z.B. Pfingstmontag, Fronleichnahm oder Allerseelen nicht stattelfest erläutern kann, muss an diesem Tag normal arbeiten. Die Feiertagstauglichkeitsprüfung wird von den örtlichen Religionsgemeinschaften durchgeführt – die sollen für ihre Kirchensteuer auch mal etwas arbeiten. Ausgenommen von der Feiertagstauglichkeitsprüfung sind nach aktueller Planung noch der Oster- und Pfingstsonntag.

„Scheiße, Kita schon wieder zu“. Der Ärger über den Erzieherinnenstreik nimmt kontinuierlich zu. Sogar der katholische Kindergarten ist heute zu, den es ist Sonntag – und dann auch noch Pfingstsonntag. Immerhin kann man die Rangen beim Kindergottesdienst abgeben. Der Lokführer muss, Schlichtung sei Dank, wieder auf seinem Bock sitzen. „Scheiße“, denkt der GDLer.

Auch wenn die Lokführer jetzt tapferle verhandeln ist an ein deutschlandweites Streikende noch nicht zu denken. Insebesondere Briefträger und Kita-Beschäftigte sind noch im Ausstand und verlangen den Betroffenen viel ab. Gut hatte es ja bislang, wer ein kleines Kind hat und einer der Partner Lokführer ist. Der Ausweg liegt  aber, wie so oft, in der Religion: die Beschäftigen der Kitas in kirchlicher Trägerschaft streiken nicht. Da wird sich der Herr ja was bei gedacht haben.

Wenn doch jetzt der Streik vorbei ist, wieso hat dann der Zug doch wieder Verspätung und kommt schließlich mit umgekehrter Zugreihung?