Volkersstimme

Der Raumfahrer schaut seit gestern noch bedröppelter aus dem Bullauge seiner Raumstation. Zum dritten Mal ist der Versuch der ISS-Besatzung die dringend benötigten Gewürze und Meeresfrüchte für die Paela a´la Cheffe zukommen zu lassen, eine Rakete abgestürzt. So langsam wird es da oben eng, den systemimmanent ist es im Orbit mit nachwachsenden Rohstoffen nicht ganz so weit her. Vermutlich wird es der nächsten Astronauten-Schicht auch immer mulmiger. Die müssen schließlich auch irgendwie da hoch. Und Forscher gehen davon aus, dass dies vermutlich auch mit einer Rakete gehen muss. Und bei einem solchen Raketenflug hat man nicht so viele Versuche wie bei der Griechenlandrettung.

Das Wochenende war wahrlich das Schaulaufen der beleidigten Leberwürstchen. Samstag Abend, letzter Musikantenstadel mit Björn bzw. Andy Borg. Dem Andy sein Vertrag ist nicht verlängert worden, da war der Andy traurig und man musste die ganze Sendung bangen (oder hoffen??), dass dem Andy seine Contenance von der Leine gehen würde und er sich einer wüsten Intendantenbeschimpfung ergehen würde. Einer Beschimpfung, die der Quoten-Grieche bei Günter Jauch von Edmund Stoiber über sich hat ergehen lassen müssen. Damit wären wir beim zweiten Leberwürstchen, dem Günter. Er hat mehr oder weniger frustriert über die oft zitierten Gremien voll Gremlins hingeschmissen und seinen Talkvertrag nicht mehr verlängert. Da der frei gewordenen Sendeplatz jetz aber nicht an den, zumindest in der Selbstwahrnehmung, bedeutensten deutschen Moderator Franz Plasberg geht sondern an Anne Will zurückfällt ist natürlich der GröDeMod jetzt auch beleidigt und hat vergangene Woche im Spiegle-Interview schon ordentlich ausgeteilt. Und natürlich ist Anne Will trotz der Beförderung noch ein kleines bisschen traurig, denn obwohl die Iren und die USA tapfer vorweg gegangen sind, es in Deutschland noch immer keine Gleichstellung von eingetragenen Partnerschaften mit der ollen Ehe gibt.

Gemeinhin dürfte es dem Fußballinteressierten nicht schwer fallen den Ball zu erkennen. Er hat einen Umfang von etwa 70 cm und ist in der Regel in einer Farbe gehalten, die ihn auch von den hinteren Stadionrängen noch ohne großen Augenaufwand verfolgen lässt. Was aber für den Fußballinteressierten selbstverständlich ist, scheint in der Poltik, speziell der europäischen, überhaupt nicht zu funktionieren. Wie sonst könnte nach einer jeden Verhandlungsrunde jeder Beteiligte sagen, der Ball liege in der jeweils anderen Hälfte. Schäuble sagt, der Ball liege im Feld der Griechen, Tschipras sagt, der Ball liege im Feld der Institutionen, die EZB sagt, der Ball liege in der Hälfte der Finanzminister usw. Egal wieviele Hälften so ein europäisches Spielfeld auch hat, fest steht aber: er kann nur in einer Hälfte liegen. Da hilft auch kein Referendum.

Vom begnadeten Schriftsteller Axel Hacke hat ein Buch veröffentlicht mit dem Titel: „Der weiße Neger Wumbaba – Kleines Handbuch des Verhörens.“ Wer jetzt von der Schlechtheit des Menschen im Allgemeinen und von Guantanamo imSpeziellen ganz überzeugt ist, mag bei diesem Titel natürlich an einen Ratgeber für angehende Folterspezialisten denken. Jetzt geht es bei dem Buch aber ums Ver – hören im Wortsinne. Texte – bei Wumbaba vorallem Liedtexte  – die falsch verstanden werden und so ganz drollige Geschichten daraus entstehen. Also, alle schämen, die Verhören mit Foltern verwechselt haben. Schämen übrigens auch der weiße Neger Obabama. Der hätte die Sache mit Guantanamo klären können. Verwechslung ausgeschlossen.

Ist es schlimm, wenn man bei den aktuell laufenden Fußballübertragungen erst ein paar Minuten konzentriert zuschauen muss, um zu erkennen, ob es sich um die Mädels oder die U21 Jungs handelt? Und ist es ok, wenn es einem wurscht ist?

Es ist ja gut so, dass die alten Leute ein bisschen hinauskommen und nicht den ganzen Tag auf der Bude hocken. Und Berlin freut sich auch, wenn die dienstälteste Monarchin mit ihrem Gatten auf ein kleines als Staatsbesuch gepimptes Kaffekränzchen in Deutschland zu besuch ist. Es ist der fünfte Besuch hierzulande. Der erste Besuch war anlässlich der Olympischen Spiele 1936 in Berlin. Dort konnte sie dem Führer beim Preisbinokel 3 Reichsamrk 80 abluchsen. Angesichts des hohen Alters gehen Beobachter davon aus, dass dies der letzte Besuch in Deutschland sein wird. Deshalb spielt es auch keine Rolle, dass der Besuch mit einem ähnlichen Sicherheitsbrimborium wie beim G7 treffen in Elmau veranstaltet wird. Wenn aber eine Monarchin, ein Relikt aus längst vergangene Tagen auf ein Schwätzchen kommt, da ist das kein Problem, da kommt es auf ein paar Millionen hin oder her nicht an. Aber wenn sich die sieben wichtigsten demokratisch gewählten Staatslenker treffen um Fragen von globaler Bedeutung zu erörtern, da macht man Rabatz, kettet sich an Zäune und schreit „Geldverschwender.“

Es gab noch Zeiten, da konnte man an Außenaufnahmen von Festivitäten erkennen welche Jahreszeiten jewiels vorherrscht. Doch vorbei, vorbei. Man holt die Zeit ja nicht zurück. Heute kann selbst ein Fachmann  ein Bild von der Weihnachtsfeier (Dezember 16 Grad) nicht von einem Sommerfest (Juni 18 Grad) unterscheiden. Auf beiden sieht man die Festteilnehmer fröstelnd mit der Übergangsjacke  dümmlich in die Kamera grinsen. Thats global warming!

Endlich Erdbeerzeit. Und zwar richtige Erdbeeren. Die roten Früchte die saftig und süß schmecken und nicht nach gefärbten Schaumstoff, wie die Dinger, die schon seit Ende März beim Krämer liegen. Und mit den Erdbeeren kommen die Klugscheißer. Kein Erdbeergenuss ohne dass jemand darauf hinweist, bei den Erbeeren handele es sich gar nicht um eine Beere sondern um eine Scheinbeere, eine Sammelnussfrucht. Die Info mag vor 20 Jahren noch anerkennende botanisches Kopfnicken bei der Gartenparty hervorgerufen haben. Aber heute weiß das jeder 3jährige Sendung-mit-der-Maus-Seher. Wer also dennoch darauf hinweist wird künftig für drei Minuten mit einem weiteren Scheinbeeren in ein Zimmer gesperrt: mit einem Braunbeeren.

Über die griechische Verhandlungsstrategie bei den Krisengesprächen hat bei vielen Zuhörern Kopfschütteln hervorgerufen. Wissenschaftler haben jetzt eine Erklärung gefunden. Die Struktur der Neuronen im Kopf von Tschipras und Varoufakis ist faktisch identisch mit einem Schaltplan eines Staubsaugeroboters. Dieser pflügt scheinbar planlos durch die Stube. Doch die Summe der isoliert betrachteten scheinbar willkürlich und planlosen Bahnen ergeben als Großes und Ganzes, als übergeordnetes Ziel, eine saubere Stube. Dies erschließt sich dem Betrachter nicht immer auf den ersten Blick, vorallem wenn der Sauger schon zum dritten Mal in Folge gegen die Stehlampe semmelt oder sich hoffnungslos unterm Sofa verkeilt. Wenn man aber den Blick auf das große Ziel hat, ergibt dies alles einen Sinn. Das sollte sich Herr Schäuble mal auf die Speichen schreiben.

Der 21.Juni markiert immer einen besonderen Tag. Es ist, anders als der Titel vermuten lässt, nicht die Hälfte des Jahres. Aber immerhin der Höhepunkt des Marsches der Sonne über den Horizont. Ab heute werden die Tage wieder kürzer. Die nächste Sonnenwende findet übrigens in am 21.Dezember statt. da ist es nicht mehr weit bis Weihnachten. Für den Muselman ist der 21.Juni weder die Halbzeit des Ramadan noch ist es noch ein paar Tage hin bis zum Fastenbrechenfest. Hier heißt es weiter Hungern. Immerhin gibt es nachsichtige deutsche Arbeitgeber, die den Fastenden während des Ramadan zeitiger nach Hause gehen lassen. Bestimmt gibt es auch moslemische Arbeitgeber, die christliche Arbeitnehmer in der Adventszeit zeitiger an den Christstollen schicken.