Archive for März, 2016

Es grünt so grün

Donnerstag, März 24th, 2016

Heute ist Gründonnerstag. Für die CDU in Baden-Württemberg ist aber auch nächsten Donnerstag Gründonnerstag. Und den nächste auch. Und der drauffolgende auch. Für die Christdemokraten ist quasi jeder Donnerstag Gründonnerstag, Murmeltiergründonnerstag – zumindest die nächsten fünf Jahre.

TTT-Trumps-Turbo-Triump

Mittwoch, März 23rd, 2016

Donald Trump marschiert von Vorwahlsieg, zu Vorwahlsieg. Und während die Mitbewerber der Reihe nach aufgeben, wird Donald immer siegessicherer. Sein von Haus aus sowieso nicht kleines Ego wird immer größer. Interessanterweise klammern sich umgekehrtproportional zum Durchmarsch des Trump-Tanks immer mehr Kommentatoren an die Hoffnung, der Mann, der statt eines Toupets einen toten Hamster auf dem Kopf trägt, sei am Ende doch noch aufzuhalten. Jetzt muss man zugeben, dass es diese theoretische Möglichkeit gibt. Es gibt aber auch die theoretische Möglichkeit, dass in Sachsen-Anhalt eine von Linken, Grünen und SPD tolerierte AfD-Minderheitsregierung an die Macht kommt.

Cuba libre

Dienstag, März 22nd, 2016

Ein Tag der Geschichte schreibt. Nicht nur für den Präsidenten. Nicht nur für das kommunistische Land Erstmals seit 88 Jahren besucht ein Bundespräsident, der früher DDR-Bürgerrechtler war, besucht China. Er wird mit allen militärischen Ehren empfangen. Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang versucht die Balance zwischen Offenheit und Diplomatie. So hat er bereits auf dem Volkskongress versprochen, bei Gauck die Menschenrechtssituation in Deutschland anzusprechen.

Wer hat Angist vorm bösen Wolf?

Montag, März 21st, 2016

Interessanterwiese haben CDU-Ministerpäsidenten aus Baden-Württemberg keine große Rolle gespielt. Der letzte war Lothar Späth, der damals gegen Helmut Kohl einen Putschversuch unternommen hat. Ein Glück, dass dem Bundesland ein Ministerpräsident Wolf erspart geblieben ist. Der hatte sich ja noch in der Wahlnacht als potentieller Ministerpäsident ins Gespräch gebracht. Nachdem diese Lachnummer gegessen ist, schwingt er sich zum Verhandlungsführer bei den Koalitionsverhandlungen auf. Es grummelt immer stärker in der Partei. Vermutlich darf Wolf sich noch glücklich schätzen, wenn er am Ende der Verhandlungen Kretschmann noch den Kaffee servieren darf.

Vor der Wahl ist nach der Wahl

Sonntag, März 20th, 2016

Die Weltöffentlichkeit hat jetzt die vergangnene Wochen den Fokus auf die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt. In der Zeit hat sich die Welt aber weiter gedreht. Einiges ist geschehen, das jetzt nachgearbeitet werden muss. So hat vergangene Woche die europäische Union mit der Türkei eine Flüchtlingsdeal abgeschlossen. Während noch vor einigen Wochen das ganze Gschwerl munter nach Deutschland durchgewunken wurde, heißt es nun in Griechenland halt. Dort werden die Reisewilligen ordentlich verpackt und an den Bosporus geschickt. Der Muselmane lässt sich die Geschichte natürlich ordentlich zahlen. Pro Kilo Netto-Fleischeinwaage Flüchtling gibt es 35Cent. Die Türkei möchte sich überdies noch näher an die Europäische Union ranwanzen. Ob das dem AfD Wähler gefällt? Keine Flüchtlingem mehr, dafür die Türkei in der EU?

Der türkische Regierungschef Davutoğlu, der gegenwärtig in Brüssel rumturn und die ganzen Deals einfädelt, das ist doch ein ähnlicher Grüßaugust wie der Medwedew. Die schickt man vor, während die tatsächlichen Entscheidungen doch die Herren Putin bzw. Erdogan treffen.

Nach der Wahl ist vor der Wahl

Samstag, März 19th, 2016

Die Weltöffentlichkeit hat jetzt die vergangnene Wochen den Fokus auf die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt. In der Zeit hat sich die Welt aber weiter gedreht. Einiges ist geschehen, das jetzt nachgearbeitet werden muss. So hat vergangene Woche Lee Sedo,l ein Go-Großmeister, gegen einen Computer verloren. Go, das ist die asiatische Variante des Schach, von der es heißt, ein Computer sein frühestens in zehn Jahren in der Lage gegen einen Menschen zu gewinnen. Der Koreaner, der einer der Weltbesten Spielern zählt, geht sang und Klanglos gegen den amerikanischen Rechenknecht unter. Leicht verschnupft gesteht der Spieler seine Niederlage ein, macht eine angedeutete devote Verbeugung und geht zerknirscht von der Bühne. Gab es nicht im schlizäugigen Kulturkreis nicht eine rituelle Form der Selbstkritik namens Harakiri? Zumindest hätte man Sedol vom Süd- zum Nordkoreaner degradieren können.

Heißt eigentlich ein Reise-Go-Spiel Go-toGo?

Wahlsonderglosse – Teil 19: Wahlnachlese – Teil 5: FensationelleFreitagsFrage

Freitag, März 18th, 2016

Wieso kucken die Minimaldemokraten unter Nils Schimdt in Baden-Württemberg denn so bedröppelt? Muss man wegen eines solchen Ergebisses denn traurig sein? Sind denn nicht schon Größere als der kleine Nils am „Projekt 18“ gescheitert?

Wahlsonderglosse – Teil 18: Wahlnachlese – Teil 4: Die FDP

Donnerstag, März 17th, 2016

Totgesagte leben länger. Das musste die FDP dieses Jahr erfahren. Hochkant aus dem Bundestag geflogen, krabbelt sie jetzt wieder in einen Landtag nach dem anderen hinein. Das mag aus verschiedenen Gründen sogar zu begrüßen sein. Dass jetzt aber Parteichef Linder oder der baden-württembergische „Spitzen-“ Kandidat Brüllke auf den Interviewsesseln oder der Bundespressekonferenz herumfläzen und dicke Ansprüche stellen geht gar nicht. Demut wäre angebracht. Und Dankbarkeit. Aber das haben die Liberalen ihren Wählern offensichtlich nicht schuldig.

Wahlsonderglosse – Teil 17: Wahlnachlese – Teil 3: Die SPD

Mittwoch, März 16th, 2016

Landtag Baden-Württemberg. Sitzungssaal der SPD. 19 Abgeordnete haben sich in dem Raum eingefunden. Er wirkt groß und leer. Bisher tagten hier 35 Genossen. Eine eigenartige Stimmung macht sich unter den Anwesenden breit. Man fühlt sich wie die Überlebenden eines Platoons, das in einen Hinterhalt geraten sind. Ein teuflischer Hinterhalt. Ein Blutbad. Im Fernseher läuft gerade ein Interview mit Sigmar Gabriel. Er hält das Volksparteien-Fähnchen hoch. Verweist auf den Erfolg in Rheinland-Pfalz. Erfolg? Erfolg der SPD oder doch eher ein Erfolg von Malu? Hätte die SPD der Klöckners, Julia auch die Butter vom Brot genommen, wenn sie statt Malu Dreyer Torsten Schäffer-Gümpel ins Rennen geschickt hätten? Dann erscheint Horst Seehofer auf dem Schirm. Seehofer. Bayern. Das waren noch Zeiten, als die bayrischen Sozialdemokraten das Abo auf die rote Laterne gebucht hatten. Jetzt sitzt sie mit 20 Prozent im Parlament. Fast doppelt so viel, wie die Genossen in Stuttgart. Nils Schmidt stöhnt und wirft sich noch ein Alka-Seltzer ein.

Wahlsonderglosse – Teil 16: Wahlnachlese – Teil 2: Sachsen-Anhalt

Dienstag, März 15th, 2016

Beim ganzen Bohei um die sachsen-anhaltinische Landtagswahl ist ein bislang unbekanntes Detail an die Öffentlichkeit gespült worden. Was erlaube Sachsen-Anhalt? Haben die tatsächlich einen Landtag mit 87 Sitzen. Bei, wir erinnern uns, einem Land dessen Einwohnerzahl einem mittelmäßigen Stadtstaat entspricht. Baden-Württemberg, welches fünfmal so groß ist, hat mit 143 Sitzen nicht einmal doppelt so viel. Damit Gerechtigkeit walte müsste Ba-Wü entweder 715 Abgeordnete haben oder Sa-An lediglich 29. Die kostengünstigere Lösung wäre natürlich eine Reduzierung der Parlamentarier in Magdeburg. Aber fast 60 Sitze auf einmal abzuziehen wäre schon großer Tobak. Man könnte sich ja darauf einigen, zunächst die 24 Sitze der AfD zu streichen.