Volkersstimme

Es gibt ja Leute die sagen, sie hätten auch nur 24 Stunden am Tag u dieses oder jenes zu erledigen. Das stimmt heute leidern nicht, denn es sind 25!

Die Umkehrung des Max-Raabe-Hits „Kein Schwein ruft mich an“ erlebt gerade das königlich-bayrische Nobelkomitee. Nachdem sie dem Musikanten Bob Dylan den Literaturnobelpreis verliehen haben, versuchen sie den Mann mit der Wandergitarre an die Muschel zu kriegen. Das ist ehrenwert, ja nachgerade nobel vom gleichnamigen Komitee dort anzurufen. Jetzt möchte aber Herr Dylan offensichtlich nicht direkt mit den Schweden sprechen. Hats wohl nicht nötig. Das hat man natürlich gerne. Jetzt gibt sich die altehrwürdige Königliche Akademie mal einen Ruck und öffnet diesen Preis und was macht der Herr Künstler? Tut so als ginge ihn das nichts an. Er hat toll musiziert, ok. Aber was wäre Herr Zimmermann, so sein Mädchennamen, wenn es das Publikum nicht gäbe? Dann säße er heute noch als genialer aber mittleloser Musiker in einem geschissenen Hinterhaus in Minnesota und würde nicht wissen wovon er morgen seine Büchsenravioli bezahlen soll. Also etwas mehr Respekt vor dem zahlenden Publikum bitteschön.
Die Schweden haben eine respektable Entscheidung getroffen: wenn er sich bis kommenden Freitag nicht meldet, bekommt Harmut Engler von PUR den Preis.

Man kennt die belgischen Waffeln. Jetzt weiß man auch, dass die Belgier einen an der Waffel haben. Genauer: die Wallonen. Bringen CETA beinahe zum Stehen und machen die EU in der Welt noch lächerlicher als sie es bilang war – wer die jügsten politischen Ereignisse verfolgt hat (und damit ist noch nichteinmal die potentielle Nominierung Oettingers zum EU-Haushaltskommissar, die nach Redaktionsschluss dieses Blogs erfolgte) weiß, das das richtig schwer ist.
Zunächst: wer sind diese Wallonen überhaupt, präziser: was erlaube Wallonen? Wallonen kann man ohne Gesichtsverlust auch für ein Gemüse halten (Wallonensalat mit Ruccola und geröstetetn Pininenkernen). Ähnlich wie unsere Sorben in den wolfshaltigen Wäldern Brandenburg. Was würde der Beligier sagen, wenn die Sorben ein internationales Handelsabkommen blockieren würden. Die würden sagen: „Sorben? Ich kenne Sorbet…“
Immerhin. Belgien liegt am Meer. Und der Meeresspiegelanstieg sorgt dafür, dass die EU in den nächsten Jahrzehnten weitere Mitglieder verliert.

Jetzt eiert alles mit CETA herum. Ist die TTIP jetzt schon gegessen? War das schon oder kommt das noch? Oder wird das gar in Ditip-Moschee verhandelt?

Der US-Amerikanische Telefonriese AT&T kauft den Unterhaltungskonzern TimeWarner für rund 100 Milliarden. Der ein oder andere sagt jetzt bestimmt: „Hätte ich auch gemacht, wenn nicht gerade jetzt die Zahnspange für Mandy-Cheyenne fällig wäre.“ 100 Milliarden Dollar ist auch eine Menge Holz. Dafür hätte man zwei Monsantos bekommen. Oder den Flughafen fertig bauen können und zwar nach dem Vorbild von Stuttgart 21 unter der Erde. Aber wie gesagt, vorbei, AT&T hat schon zugegriffen. Heißt das neue Unternehmen dann AT&T&T?

Gutes Kabarett und taugliche Satire war ja lange Zeit nicht die Kernkompetenz der Öffentlich-Rechtlichen. Jetzt haben sich aber mit der Anstalt und Mann, Sieber! zwei Sendungen wirklichen Respekt erworben. Sie überstrahlen die Witzbolde die Donnerstag Abend über den ARD Schirm huschen über Wochen. Leider kommt Mann, Sieber! lediglich alle fünf Wochen. Interessant ist aber bei dieser Sendung, dass 95% tagesaktuell sind, d.h. Mehrheitlich noch die Tage davor zusammengekloppt wurden. Die Redakteure und anderen Mitwirkenden dieser Sendung werden aber vermutlich die ganzen fünf Wochen bezahlt – nur falls es Nachfragen gibt, wohin eigentlich die ganzen Fernsehgebühren hingehen.

Lange musste er warten bis er Mr. tagesthemen wurde. Vor drei Jahren suchte man einen neuen Kopf für das Nachrichtenflaggschiff der ARD und Ingo bekam schon feuchte Augen. Dann hat man ihm aber Mr. Blendamed Thomas Roth vor die Fresse gesetzt und Zamperonie ging schmollend als Korrepondent nach Amerika um sich dort trotzig einen Talibanbartwachsen zu lassen. Er berichtet dort mit Vorliebe von eher abseitigen Themen, die für ihn aber offensichtlich mit einem hohen Freizeitwert verbunden waren. Nun kehrt der verlorene Sohn wieder zurück und die ganze Nation fiebert dem ersten Auftreten des US-Boys entgegen. Guad schaut er aus, dr Bub. Der Talibanbart ist ab. Damit sieht er endich wieder aus wie der 23jährige Schwiegermutterliebling. Aber oh Gott, was ist das? Er hat keinen Abschlusssatz! Jetzt sitzt er drei Jahre in den Staaten und hat keinen Abschlusssatz. Bei monatlichen TV-Gebühren von 17.50 Euro kann man doch, bitteschön, erwarten, dass sich der feine Herr Zamperoni einen Schlusssatz aus den Rippen leiert.

Man erinnert sich vielleicht noch an den Informationsminister von Sadam Hussein der im Irakkrieg im Fernsehen noch verkündete, man werde die die ungläubigen Hunde schon bald aus dem Land geworfen haben während man im Hintergrund amerikanische Panzer durch Bagdad rollen sah.
Für solche Propagandisten gibt es heute kein Betätigungsfeld mehr – dachte man zumindest. Tatsächlich werden solche Leute dringender den je gesucht. Beispielsweise beschäftigt die ESA eine Vielzahl solcher medialer Spezialisten. Nachdem das europäische Mars-Landemodul mangels wirkungsvoller Bremsraketen aus ein paar tausend Meter Höhe ungebremst auf den Boden aufschlug und eben dort in tausend kleine Teile zersprungen ist. Was macht nun die ESA? Statt zu sagen: „Was für ein Bullshit“ sagt der europäische Muhammad-as-Sahhaf das nicht ganz optimal verlaufene Landemanöver hätte ausreichend Daten geliefert, sei aus diesem Grund als Erfolg zu bezeichnen. Vermutlich werden auf Grund dieser treffenden Analyse gleich morgen weitere europäische Marslandemodule auf den Weg geschickt.

DIe Frankfurter Buchmesse geht heute zu Ende. Das ist aus zwei Gründen nicht besonders überraschend:
1. Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.
2. Das Buchgesindel muss raus, weil am 28. Oktober die MarathoMall stattfindet. Und die können schließlich nicht erst am vorabend aufbauen.
Überraschend ist eigentlich, dass es für die Buchmesse noch einer pysischen Präsenz bedarf. Stichwort: E-Book. Ist es hier nicht konsequent, wenn man sich die Buchmesse auf den heimischen Laptop herunterladen kann.

Ist denn nicht bald Schluss? Dass man in den Sommermonaten mit fliegendem Kroppzeug zu tun hat und nach einem gründlichen Gang mit der Fliegenklatsche durch die Wohnung eine halbvolle Biotonne mit toten Fliegen hat ist ja in Ordnung. Aber doch nicht Ende Oktober.