Volkersstimme

Es ist soweit: der 19.Bundestag kommt zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Es ist der größte Bundestag der Welt. 709 Sitze wurden vergeben; da kann der ein oder andere Hinterbänkler von Glück sagen, dass er keinen Stehplatz bekommen hat. Gespannt ist man auf die Wahl der Pfründeplätze. Der Präsident des Bundestages ist mit Schäuble schon gesetzt. Bei der SPD (Problem: zu viele Spitzenpolitiker, zu wenige Posten zu vergeben) hat man Thomas Oppermann parteiintern erst in letzter Minute als alleinigen Kandidaten für den ihr zustehenden Platz des Bundestagsvizes zu installieren. Bei FDP, Grüne und Linke ging das geräuschloser (dennoch Problem: zu viele Posten, zu wenige Spitzenleute). Gespannt darf man sein, ob dem Kandidaten der AfD (ein einziges Problem) wie angekündigt die Wahl durch die richtigen Parteien versagt bleibt

…Plöger, was soll denn das? Ende Oktober und es hat nur knapp 10 Grad? Es war doch vor zwie Tagen noch erquickliche 25 Grad warm. Das bitte nochmal.

Warum nicht mal einen Unternehmer wählen? Vielleicht aogar einen Milliardär. Der schon in der Regierung saß aber so tut als sei er gegen das Establishment. Der kümert sich bestimmt ganz besonders um die Belange des kleinen Mannes. Jedem Lande sein Trump. Jetzt trifft es die Tschechen. Mit der Wahl von Andrej Babis hat sich ein weiteres Volk der rechten Freude angeschlossen. War der Tscheche doch bislang durch gutes Bier und fahrbereite Schkodas (gesprochen: Skoda) bekannt, fällt er jetzt aus dem Rahmen. Und dabei war Prag auch einmal Hauptstadt des hl. römischen Reiches deutscher Nation.

Jetzt hat man sich an den Namen Stanislav Tillich gewöhnt, jetzt schmeißt er hin, der Sachse. Erschüttert vom AfD-Wahlergebnis möchte er nicht länger Ministerpräsident von Sachsen sein. (Völker, insbesondere Bairische, hört die Signale!!). Er räumt freiwillig seinen Posten (Horst, hast Du dass gehört? Räumt! Freiwillig!! Posten!!!). Nachfolger wird Kretschmer. – Was Kretschmann? Kann der zwei Bundesländer gleichzeitig führen?  – Nicht der Kretschmann aus Baden-Württemberg. – Ach so. Dann ist es dieser Handballer, der mal mit dieser Schwimmerin zusammen war. – Du meinst Franziska von Almsick? – Nein, Kretschmann. – Was? Ach, so. Nein Du meinst den Handballer. Stefan Kretzschmar.  Und wenn Du mir jetzt noch mit Guido Maria Kretschmer kommst, dann werde ich aber ungemützlich. – Meinst Du diese Mode… – Jetzt mach aber mal den Flüsterfuchs!! – Jetzt werd mal nicht aggresiv. Aber wer wird jetzt nochmal Ministerpräsident in Sachsen? – Kurt Biedenkopf – Ah, den kenn ich!

Sucht masn bei einer Reisesuchmaschine. Findet man oft ein günstiges Hotel, einen günstigen Flug oder einen günstigen Voucher für einen Puffbesuch. Dann wackelt man ein bisschen mit seinem Köpchfen und überlegt sich, ob man tatsächlich zuschlagen soll oder nicht. Die Maschine, natürlich nicht doof, möchte natürlich den wankelmütigen Kunden sanft zu einer Kaufentscheidung geleiten. Daher erscheint ein deutlicher Hinweis: „Wir können dieses Angebot nur noch 10 Minuten halten.“

Wenn sich jetzt Katalonien von Spanien abspaltet, fliegen sie ja automatisch aus der EU. Was ist aber wenn beispielsweise der Kanton Graubünden sich vom Nicht-EU-Mitglied Schweiz separiert? Wird Graubünden dann automatisch EU-Mitglied?

Im kleinem Einmaleins des Redners, Predigers oder Vortragenden gilt als erste Regel: „Du darfst über alles reden außer über 20 Minuten.“ Offensichtlich scheint dies in China nicht zur Standardlektüre der politischen Kader zu gehören, denn sonst hätte der Staatschef Xi Jinping kaum über dreieinhalb Stunden die 2300 Delegierten mit seinen Ausführungen behelligt. Ob er tatsächlich in dieser Zeitspanne über alles geredet hat wissen vermutlich nur Insider. Sicher ist aber, dass Otto-Noemal-Chinese aber keines Wegs über alles Reden darf. Denn sonst kommt er ins Straflager. Und das in der Regel länger als für dreieinhalb Stunden.

Der Katalane erhält vom Spananier ein Ultimatum. Bis morgen hat er Zeit seine Exitpläne zurückzunehmen. Sonst fliegt er raus. Bzw. sonst kann er sich seine autonomischen Errungenschaften von der Backe putzen. Der Katalaneüberlegt jetzt hin und her. Er weiß natürlich, dass er sich mit seinem seperatistischen Gebahren auch den Rauswurf aus Europa einhandelt. Es gibt tatsächlich Medien, die sich nicht entblöden diesen Fall als „Katalexit“ zu bezeichnen. Grexit, orginell und witzig, Brexit, wenn auch nachgemacht, so doch auch noch ok. Bei Schottland hat man vernünftigerweise den Versuch gar nicht gemacht. Was das jetzt aber im Falle Katalonienes soll, dass wissen die Götter. Und jetzt schwadronieren erste Schreiberlinge nach der Kurzschen Machtergreifung in Österreich vom Öxit. Künftig sollten nur noch diejenigen Staaten über einen EU-Austritt nachdenken, die sich das sprachlich erlauben können. Möglich wären beispielsweise Frankreich (Frexit – wenn man Macron aber richtig interpretiert, steht das aktuell nicht ganz oben auf seiner Agenda), Exit (Estland, England oder zur Not auch Espania) oder Hexit (Hessen).

Merkel hatte ja bislang den Satz „Wir schaffen das“ wie Kaugummi an der Hacke. Jetzt endlich ist sie diesen Satz los. Ab jetzt wird sie tagein und tagaus mit folgenden Worten zitiert: „Ich kann nicht erkennen, was wir andres machen können.“ Damit spielt Merkel jetzt ganz oben in der Letzten-Satz-Liga a´la: Die letzten Worte des Löwenwärters: „Der ist nicht hungrig!“

Die NS-Wahl…pardon: die Niedersachsenwahl ist gelaufen. Da geht es ihr wie der Frankfurter Buchmesse. Auch die größte Literaturschau in Hessen im Oktober ist Geschichte. Wo ist nun der Missing Link? Es ist witzigerweise Martin Schulz, der plötzlich Oberwasser bekommt. Weshalb? Na, was hat der Martin gelernt? Genau! Buchhändler. Und wer trägt jetzt sein Parteibuch in unbekannter Höhe? Genau: der NS-SPDler. Ärgerlicherweise reicht es nicht für die Fortsetzung der rot-grünen Koalition. Leider hat die FDP einer niedersächsischen Jamaika-Koalition eine Absage erteilt. Was grundsätzlich geht und ein bequemes Regieren ermöglichen würde wäre eine Große Koalition. Aber so wie sich der CDU-Spitzenkandidat Althusmann an die SPD ranwanzt kann dies für jeden Freund von Würde, Achtung und Anstand keine ernsthafte Alternative sein. Vielleicht wird sich Stephan Weil noch mit Sebastian Kurz einig.