Volkersstimme

AM Weihnachtsbaume, die politischen Wünsche hängen. Während der Bürger noch verdaut oder darauf wartet, dass die die Geschäfte öffnen, damit man die missratenen Geschenke umtauschen kann, scharren Politiker von Union und Spezialdemokraten mit den Hufen und wollen schon sondieren. Ein Schelm wer da was böses denkt; soll da am Ende vielleicht für den ein oder anderen etwas auf dem Gabentisch, dem Postengabentisch, liegen?

Wer sich mit dem Kauf von Weihnachtsgeschenken Zeit lässt ist im Kreis der Kumpels eine coole Socke. Je näher der Hl. Abend rückt umso cooler. Allerdings kippt das irgendwann. Beispielsweise, wenn man glaubt man könne sich am Hl. Morgen cool vor seinen Rechner schwingen und bei Amazon noch etwas für den Abend bestellen. Das heißt es: „Pfeiffendeckel“, nix Amazon. Auch nicht mit Amazon Prime. Und selbst wenn der vierundzwanzigste nicht auf einen Sonntag fallen würde. Und plötzlich ist man nicht mehr die coole Socke, sondern der Idiot (Freundeskreis) bzw. der Arsch, der das Weihnachtsfest vergeigt hat (Familienkreis).

Man soll die Toten ruhen lassen. Dazu sollte genaugenommen auch deren schöpferisches Werk gehören,insbesondere wenn es sich um das Wham! Lied Last Christmas handelt. Gefühlt seit dem ersten Advent dudelt George Michael damit tausend Mal über den Äther. Das muss nun doch wirklich nicht sein. Gut, man muss es ja nicht ganz verbieten, aber vielleicht könnten sie dazu verpflichtet werden, den Song maximal drei Mal pro Stunde zu spielen. Da könnte man dazwischen mal ein wenig abschalten.

Wieviel Jahrzehnte saß man schon unterm Weihnachtsbaum und sang fröhliche Weisen? Wie oft hat man schon Oh Du fröhlicher Tannenbaum usw. gesungen? Und warum weiß man den Text wieder nicht? Warum?

Rückblickend kann man sagen, dass die Privatisierung der Post und besonders des Paktewesens, eine gute Idee war. Warum sollte ein Kraftfahrzeug einmal am Tag in eine Straße fahren um dort acht Pakete abzugeben, wenn man auch acht Fahrzeuge schicken kann, die jeweils ein Paket zustellen. Und wenn der Paketbedachte nicht da sein sollte – es gibt ja tatsächlich noch vereinzelte Haushalte, wo tagsüber zu Arbeit gegangen wird – muss die Paketflotte mehrfach die Spielstraße kreuzen. Allerdings wenn man ehrlich ist: wie oft klingelt der Postmann wirklich zwei Mal? Oft wirft er ein Zettle ein und man kann selber zur Paketabgabestelle wackeln und seine Bestellung abholen – schwupps schon wieder eine weitere Einzelfahrt. Eigentlich schade, dass es kein Postministerium mehr gibt.

Jetzt musste gestern an dieser Stelle der Sachse gerügt werden, jetzt geht´s im Osten gerade weiter. Der Pole steht im Fokus. Die EU-Kommission packt offenbar das große Besteck aus um die Polen wieder auf den Weg der Tugend oder zumindest auf den Weg der Rechtsstaatlichkeit zu bringen. Muss das wirklich sein, so kurz vor Weihnachten. Zumal die Polen doch, so geht zumindest die Legende, höchst katholisch ist und jetzt eigentlich eher das Krippenspiel einüben sollte statt sich mit der EU herumzuärgern.

Jetzt hat man doch tatsächlich festgestellt, dass in einem Polizeipanzer (wer nach der Lektüre des Beitrages noch Zeit und Lust hat, kann sich das Wort „Polizeipanzer“ noch ein wenig auf der Zunge zergehen lassen) der sächsischen Polizei ein Logo auf dem Sitz angebracht ist, welches doch ein wenig nach rechter Ausdrucksform gemahnt. _Und jetzt gibt es Leute, die sich darüber wundern. In einem Bundesland, indem die AfD bald mehr Stimmen hat als die CDU und die eine rechte Szene hat, die andere Bundesländer fürchten lassen, da wundert man sich doch über eine solche Stickerei nicht! Vielmehr sollte man sich darüber wundern, dass offenbar genügend (Steuer-)Geld da ist, um solche unnötige Zierrat an den KFZ-Sitzmöbeln anzubringen. Unsereins hat ja auch keine Logos am Autositz.

Weihnachtsmarkt muss sein. Da jbbet keine Debatte. Auch wenn es jedes Jahr der gleiche Tand ist, der feilgeboten wird. Und auch der Glühwein wird immer dünner. Apropos dünner: Dünner wird auch das Lächeln, wenn man das ein oder andere Anti-Terror-Klötzchen sieht. Das mag eventuell helfen, wenn ein durchgeknallter Terrorist mit seinem Bobby-Car dagegen donnert. Wenn aber ein 40 Tonner mit Schmackes dagegen eiert fliegt das Klötzchen sauber zwischen den Glühweinständen durch. Beruhigen sind wenigstens die Polizisten. Gefühlt sind überdurchschnittlich viele junge Beamte im Einsatz. Solche die noch oder schon bald auf die Polizeischule gehen.

Was soll den das? Erst kann man von heute auf morgen nicht mehr mit Niki zur Kontaktanbahnung nach Thailand fliegen, dann meldet auch noch Beate Uhse insolvenz an. Was sagt denn der Frauenbeauftragte dazu?

Der Gebührenzahler ist freundlich. Er entrichtet mehrer Milliarden Euro, damit die Fernsehmacher Fernseh machen können. Und natürlich ist nicht für jede Sendeminute gleich viel Geld da. Wenn jetzt beispielsweise Thomas Gottschalk mit dem ganzen Wetten-Dass-Geraffel nach Mallorca fliegt um dort Sendung zu machen (gibts die Sendung eigentlich noch?) dann kostet es natürlich einen Zehner mehr als wenn Ottok Kahlenkopp mit auf mdr mit seinem Kleinbus durch die Uckermark tourt. Und wenn gar kein Geld mehr da ist, dann macht man eben eine Sendung wie „Prominenter Xy ehrt Prominenten Zx“. So wie es die ARD gerade immer Donnerstags macht. Da setzt man beispielsweise die gute Carolin Kebekus vor den Fernseher und zeigt ihr Filmschnippsel aus dem Archiv vom genialen Jürgen von der Lippe. Oder, wie heute, Cantz feiert Otto. Man freut sich nächstes Jahr auf Krause fiert Harald Schmidt. Ein tolles Konzept. Auch oder gerade weil es so billig war und ist. Der einzige, der es nicht geblickt hat war (wiedereinmal) der Silbereisen. Der Titel der Sendung vergangene Woche hieß: Silbereisen feiert Rudi Carrell. Das allein ist für den Godfather der frühen Fernsehunterhaltung schon eine Zumutung. Und dann hatte der gute Florian den Titel auch gar nicht geblickt. Die Sendung hieß nicht: Silbereisen feiert Silbereisen, sondern Silbereisen feiert Rudi Carrell. Es wurden alle verfügbaren Filmschnippsel versendet, wo Carrell irgendetwas mit oder über Silbereisen sagt, tut, macht. Und da gibt es glücklicherweise wenige Filmschnippsel. Leider wurden dann halt Filmchen nur mit Silbereisen aber ohne Carrell gezeigt. Dann doch lieber Comedy mit Frauen.