Naturwunder

Jede Zeit hat ihr Wissen. Beispielsweise die Erdbeerzeit. So weiß selbst der mäßig Kundige, dass es sich bei der angesprochenen Frucht lediglich um eine „Scheinbeere“ handelt und sie botanisch zu den Rosengewächsen zählt. Gleiches gilt für die phänotypisch verwandten Him- und Brombeere. Was aber die Wenigsten wissen ist, dass die Erdbeere am wenigsten geeignet ist, den Kindern die Natur näher zu bringen. Beispiel: Am Frühstückstisch deutet das Kind auf den Tetrapack Milch und sagt „Die kommt aus der Milchfabrik.“ Stolz dass ein Themenfeld angesprochen wurde, bei dem er über einen Wissensvorsprung verfügt, doziert der Vater: „Nein mein Sohn, die Milch kommt aus der Kuh.“ Deutet das Kind dann froh über den augenblicklichen Lernfortschritt auf die Erdebeermarmelade und spricht wie folgt: „Und hier, die Erdebeeren, die kommen vom Feld.“ Da muss der Vater sagen: „Nein, die kommen aus der Künstlichen-Aromen-Fabrik.“ Dem Kindswohl verpflichtet verschweigt die Erziehergemeinschaft die Rolle von Pilzen und Sägespäne bei der Erdebeer-Aromen-Produktion.

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