Offenkundig schrundig

Ein Apfelbaum macht sich gut im Garten. Zumindest die meiste Zeit über. Mal schmeichelt sein Blütenmeer dem Auge, mal spendete er kühlenden Schatten, mal übernimmt er in seiner Funktion als Kletterbaum einen essentiellen Beitrag zur Kinderbetreuung. Leider gibt es aber auch dunkle Seiten, nämlich dann, wenn er sich anschickt, die aparten Früchte die er trägt, loszuwerden. Dann gibt es über Wochen einen Apfelhagel, der das Queren des Gartens zu einer gefährlichen Angelegenheit macht. Wer glaubt, nachdem drei Zentner Fallobst aufgelesen sind, dass der Zauber vorbei sei, hat sich getäuscht. Die Äste biegen sich nach wie vor mit der süßen Frucht, als wäre für jeden herabgefallenen Apfel zwei neue gewachsen. Es hilft nichts, die Leiter geschnappt und die Apfelernte vorschriftsmäßig durchgeführt. Das Ergebnis: weitere vier Zentner einwandfreies Tafelobst. Danach folgt eine kleine Aktzentverschiebung im Speiseplan. Favoriten sind: Apfelkuchen, Apfelquark, Apfelkompott, Apfelmus, Apfelrotkraut…. . Täglich Äpfel, während sich die Kisten im Keller kaum leeren. Langsam macht sich dann ein süßlich-penetranter Geruch breit. Die nunmehr immer runzliger werdenden Kameraden beginnen langsam aber unaufhaltsam zu verrotten. Der wissenschaftliche Namen für Apfel lautet: Malus. Das ist Lateinisch und bedeutet: Apfel-/Obstbaum. Malus bedeutet aber auch: schlecht, schlimm, böse. Zufall?

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