Staatsanwält küsst man nicht

„Lieber eine Millionen zu viel als eine zu wenig hinterzogen.“ Mit diesem Eigentor geht der Hoeneß-Prozeß wohl in die Verlängerung. Die Staatsanwaltschaft die nach den Niederlagen gegen Wulff, Kachelmann und Mollath arg in Bedrängniss geraten ist, kann aufatmen. Der Bürger allerdings nicht, denn das Triple (Selbstanzeige-Reubekenntnis-Freispruch) rückt für den Bayern-Manager ist nicht unbedingt gesetzt. Dafür drücken alle die Daumen, dass ihm eine Haftstrafe erspart bleibt. Nicht so sehr weil man ihn für einen ehrbaren Mann hält, als vielmehr, weil man den medialen Hype um den Steuersünder nicht mehr ertragen kann. Als der Fall bekannt wurde: eine Woche Thema Hoeneß die Talkshows hoch und runter. Bei der Prozesseröffnung: Sonntag Jauch, gestern Plasberg, die Titelseiten hoch und runter. Wenn der auch noch in den Knast muss- ojeh: Haftantritt – Talkshowthema. Hofgang mit Alice Schwarzer: Talkshowthema. Éine Diskussion über eine Verkürzung der Haftsstrafe wegen guter Führung würde den Medien eine weitere Woche die Agenda füllen. Haftenlassung?  – Talkshow. Daher bitte: free Uli.

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