Zonen-Claus

Wer einen Lokführer oder einen Piloten in der Nachbarschaft hat, kann leicht der Versuchung erliegen in zu besuchen und mit ihm zu reden. Im zu sagen: „He Arschloch“ und ihm einen einzuschenken. Diese Reaktion ist verständlich, aber übertrieben, ist doch für die Bahn-Malaise der GDL-Chef Claus Weselsky verantwortlich. Der ist früher entweder zu lange am offenen Zugfenster gestanden oder hat sich von der 25-Jahre-Mauerfall Euphorie anstecken lassen („ich bin das Volk“). Anders sind seine Forderungen nach einem Vertretungsanspruch der GDL neben den Lokführern auch für Zugbegleiter usw. reklamieren will. Das ist so, als würde der Bauer nicht nur verlangen, dass seine Schweine fetter werden. Nein, er will auch die Schweine seines Nachbarn. Dass die GDL mehr Geld will ist verständlich und das ureigenste Interesse einer Gewerkschaft. Da darf sie mit Verständnis auch beim rituellen Arbeitskampf rechnen. Nicht aber bei der Befriedigung der Allmachtsphantasien eines ehemaligen Schienenfahrzeugschlossers. Die Piloten sind dabei etwas cleverer. Sie schicken keine Führungsfigur hinaus, an der man sich reiben kann. Aber auch ihre Forderungen sägen letztendlich am eigenen Ast. Wer heute für morgen die Privilegien von vorgestern verteidigen will muss, braucht auch kein Verständnis. Die Lufthansa kann nur wettbewerbsfähig bleiben wenn die Kosten stimmen. Und heute konkurriert man mit asiatischen Airlines, wo die Piloten 50Cent die Stunde verdienen oder mit Luftcarriern, die mit arabischen Ölmilliarden im Rücken den Markt aufrollen. Das beste wird sein, die Lufthansa geht wieder in Staatsbesitz über. Die Piloten sind dann Beamten und dürfen als Oberluftverkehrsrat in der Besoldungsgruppe A14 von den Zeiten träumen als sie noch das Streikrecht hatten.

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