Neues aus Duschanbe

Jubel am Fuße des Pamir-Gebirges. Tadschikistan ist im Wettlauf um den Titel „Bekanntester Staat unter den unbekannten Staaten“ einen gehörigen Sprung nach vorne gekommen. Diesemal ist es nicht eine Wahl mit unregelmäßigem Verlauf, eine Revolution oder eine unschöne Menschenrechtsgeschichte die den kleinen Gebirgsstaat beflügeln sondern die neusten Ergebnisse der Rücküberweisungen von Migranten. Dabei handelt es sich um eine volkswirtschaftliche Kennziffer, die alle Zahlungen verbucht, die von im Ausland lebenden (hier:) Tadschiken zurück ins Heimatland geleistet werden. Damit Mutti nicht friert oder die Plage was zu Kauen hat. Und hier hat sich Tadschikistan konsequent nach oben gearbeitet. Tauchte das Land 2004 in den Top 10 noch gar nicht auf, stand man bereits 2009 auf Platz 1. Dies allein würde aber nicht erklären, warum man jetzt plötzlich ein bekannterer unbekannter Staat sein sollte. Nein, es ist der Umstand, dass es Tadschikistan es im letzten Berichtsjahr erstmals geschafft hat die 50% Hürde am BIP zu knacken. Auf Deutsch: gegenwärtig stammen 52% der Wirtschaftsleistung von Rücküberweisung von emigrierten Staatsbürgern. Das ist doch mal ein Geschäftsmodell: Bürger exportieren um die Wirtschaftskraft zu steigern. Da sollte Sigmar Gebriel mal drüber nachdenken.

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