Das ist er aber sauer, der Bauer (Teil 2: Realwirtschaft)

Aldi senkt den Milchpreis. Das ist schon Bullshit. Zumindest für den Landwirt. Genauer: für den Milchbauern. Dem Schweinehüter geht das vergleichsweise am Arsch vorbei, außer natürlich er füttert sein Getier mit Milch. Die Preisschwankungen sind Resultat der eigentlich normalen Marktmechanismen von Angebot und Nachfrage. Da aktuell eine große Menge Milch auf dem Markt ist, gleichzeitig der Chines als Abnehmer schwächelt, geht es mit der Preisnotierung nach unten. Das waren früher noch andere Zeiten. Da bekam der Agronom von der EU Festpreise und die produzierte Milch wurde garantiert abgenommen – Milchquote sei dank. Der Bauer konnte sogar Einkommen ezielen ohne selbst die Griffel ans Euter zu legen, indem er seine Quote verkaufte oder verleaste. Man sprach in diesem Fall vom Sofamelker. Die Quote wird zwar abgeschafft, der Sofamelker aber bleibt, denn mit moderner Technik, Melk- und Fütterrobotern kann der Bauer seinen Betrieb gemütlich mit dem Tablet oder Smartphone vom Diwan aus steuern. Und vor dem Hintergrund ist der Preisverfall fast als moderat zu bezeichnen.

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