Was soll der Geiz in der Schweiz

Währungsaktivisten (Motto: „Free Fränkli“) freuen sich: Die Schweizer haben den Wechselkurs des Frankens, der bislang fest mit dem Euro gekoppelt war, freigegeben. In einer ersten Reaktion sackte daraufhin der Wechselkurs des Euros in den Keller. Vaddi aus dem Sauerland steigt noch frohgemut in den Sessellift in Arosa und kann sich, oben angekommen, plötzlich nicht einmal mehr eine Currywurst leisten. Jetzt machen sich die Schweizer natürlich Sorgen. Dass weniger Schweizer waren gekauft werden. Dass die Touristen das Land meiden. Aber das liebe Schweizer, sind sorgen, die in Wirklichkeit keine sind. Denn in die Schweiz kommt man nicht, weil man ein Räpplein sparen kann, sondern weil es was besonderes ist, in die Schweiz zu reisen – das gilt nicht nur fürs Schwarzgeld. Ebenso die Schweizer Produkte. Man ist nicht Weltmarktführer in vielen Disziplinen weil man billiger ist, sondern weil man besser ist. Wenn nämlich der Chines ein Uhrwerk in der Qualität eines schweizer ETA-Kalibers herstellen könnte, dann hätte er es schon längst getan. Daher seid beruhigt, liebe Schweizer, die Konsumwelt verlässt Euch nicht. Und jetzt stehen bitte alle auf und singen gemeinsam den Schweizerpsalm:

Trittst im Morgenrot daher/seh‘ ich dich im Strahlenmeer / wenn der Alpenfirn sich rötet / käset, freie Schweizer, käset.

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