Alles Käse

Zu den Festtagen wird an dieser Stelle gerne noch einmal die Grundregel des Raclettes erläutert. Das Raclette, seines Zeichens eines der Nationalgerichte der Schweiz, ist ein Gericht, das aus geschmolzenem Käse besteht, zu dem als Sättigungsbeilagen Pellkartoffeln und saure Gurken und anderes eingelegtes Gemüse gereicht werden. Zum Würzen stehen Pfeffer, Salz und Paprika bereits. Wer das bisherige etwas flüchtig gelesen hat, dem seine hier noch einmal die Schlüsselbegriffe zusammengefasst. Sie lauten: Käse, Pellkartoffeln, saure Gurken, eingelegtes Gemüse. Wer bisher genau aufgepasst hat, dem ist also aufgefallen, dass hier nicht die Begriffe Ananas, Zwiebel, Speck, Salamie, Champignons, Schinken oder Pfirsich genannt wurden. Wer also eine oder mehrer der anderen genannten Zutaten um den Racletteofen drapiert findet der isst also kein Raclett sondern ein wie auch immer bezeichnetes ggf mit Käse überbackenes Gericht. Und dieses heißt definitiv kein Raclette, denn ein Raclette ist ein Gericht, das aus geschmolzenem Käse besteht, zu dem als Sättigungsbeilagen Pellkartoffeln und saure Gurken und anderes eingelegtes Gemüse gereicht werden. Und wer dieses Gericht dennoch Raclette nennt muss mit einer Busse von mindestens 1.000.- CHF rechnen – pro Pfännchen wohlgemerkt. Wem dies jetzt zu kleinkrämerisch vorkommt, der möge nicht in einem Land leben, in dem ein Besserwisser-Brevier, wie Bastian Sicks „Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod“ in der 6.Folge nachfragt.

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