Es gibt Zeitungen und „Zeitungen“. Zeitungen heißen Süddeutsche Zeitung oder Neue Zürcher Zeitungen. „Zeitungen“ heißen Luckenwaldener Bote, Kraichgauer Morgen oder Wesernachrichten. Die einen liefern gute recherchierte Artikel mit kritischen Kommentaren, die wissen (mit Bild!) vom gelungenen Ausflug der Landfrauen nach Obergurgel. Wer zu welcher Kategorie gehört, darf der kundige Leser selber bestimmen. Fakt ist aber, dass sich Qualitätjournalismus durchsetzt und daher die Süddeutsche nicht nur in München sondern auch in Flensburg zu haben ist. Da jetzt München und Flensburg nicht gerade um die Ecke liegen, muss bei den überregionalen Zeitungen der Redaktionsschluss relativ früh. So kommen naturgemäß besondere Inhalte nicht mehr im Blatt von morgen vor, während die „Zeitungen“, die in der Regel, nur den Kiosk um die Ecke beliefert, noch weit nch Mitternacht aktualisiert werden können. Und jetzt wo quasi jeden Tag ein Anschlag, Attentat oder Putsch zu vermelden ist, gilt für die richtigen Zeitungen leider immer mehr der Spruch: „Nichts ist älter als die Zeitung von Morgen.“