Full House

Viele Anbieter machen ja ein Großteil ihres Jahresumsatzes in der Weihnachtszeit. Unerreicht ist hier aber die Kirche: eine durchschnittliche Christmette hat im Schnitt doppelt so viele Besucher wie ein normales Quartal im Kirchenjahr. Insbesondere wenn Kinder und ein Krippenspiel in die Liturgie eingebunden sind Platz das Gotteshaus aus allen Nähten. Wer nicht eine Stunde vor Beginn da ist, kann sich einen Sitzplatz von der Backe putzen. Das ärgert natürlich die Stammkundschaft, also die Gläubigen die nicht nur zur Geburtsfeier des Religionsstifters zur Messe gehen sondern mehr oder weniger regelmäßig. Und hier muss die Kirche ansetzten, will sie nicht die letzten wirklichen Schäfchen verlieren. Denkbar sind Bonusprogramme: der regelmäßige Kirchenbesuch wird in einem Stempelheft dokumentiert. Ab 24 Stempeln gibt es einen garantierten Sitzplatz in der Christmette. Oder man macht das Spendenaufkommen. Einige Kirchen experimentieren ja schon mit einem elektronischen Klingelbeutel, der das bargeldlose Spenden ermöglicht. Anhand dieser Daten lässt sich einwandfrei die Höhe der individuellen Kollekte übers Jahr dokumentieren. Ab einem bestimmten Betrag (der wird vom jeweiligen Kirchengemeinderat festgelegt), gibts das Goldene Ticket für Reihe eins im Krippenspiel.

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