Viel Geschrei um den Skrei

Die Gruppe der Fischkenner zerfällt im Wesentlichen in zwei Gruppen. Diejenigen, die davon ausgehen, die Weltmeere würden im Wesentlichen von zwei Fischarten bevölkert: dem Lachs und dem Fischstäbchen. Und dann gibt es den Fischkenner, der vorgibt an der Schuppenfarbe das Fanggebiet und die Länge des Schleppnetzes erkennen zu können. Für diesen maritimen Fachmann läuten gerade die Festtagsglocken. Der Skrei ist da. Der Skrei wird nur in den Wintermonaten Januar bis April geerntet. Der Mädchenname des Skrei ist. Hört sich auf jedenfalls exotischer an als kabeljau und sexyer als Dorsch. So heißt nämlich der Genosse mit bürgerlichem Namen. Name-droping ist ja in Fischereikreisen nicht unüblich. Wohlklingend wird in der Betriebsgastronomie regelmäßig Seelachs angeboten. Dabei hat ebendieser mit dem preislich anspruchsvollen Lachs wenig bis nichts zu tun. Das  ist nur ein Marketinggag der Fischereiindustrie. Der Seelachs ist nichts anderes als ein oller Dorsch mit Namen „Köhler“. Und wenns nur die Geschichte mit den Namen wäre. Nicht selten wird einem, selbst in der gehobenen Gastronomie, statt wie auf der Speisekarte angekündigt ein wertiger Fisch ein billiger Flossenheimer serviert. Also aufgepasst: Man soll sich kein Pangasius für einen Skrei vormachen lassen.

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