Zu Kreuze griechen

Tsipras – was sich anhört wie ein nicht zu Ende gedachter Bezeichnung für eine Vogelfutterserie ist selbstverständlich der neue griechische Ministerpräsident. Der Wahlsieger der sonntäglichen Abstimmung erweitert den Kreis junger, attraktiver südeuropäischer Regierungschefs. Dummerweise stehen Frau Merkel und die übrigen EU-Lenker nicht auf junge, attraktive Regierungschefs, insbesondere wenn sie dem Establishment den emporgereckten Mittelfinger entgegenhalten. Tsipras möchte sich nämlich nicht länger dem europäischen Spardiktat unterwerfen. Er hat geschworen, so lange keine Krawatte anzulegen, bis die EU nicht nachgibt. Das mag jetzt zwar bei den Seidenraupen für etwas Entspannung sorgen, hilft aber nicht das Grundproblem in den Griff zu bekommen. Und schaut man sich die an der Regierung beteiligten Parteien an fühlt man sich auch nicht unbedingt erleichter. Die linke Syriza koaliert mit den rechtspopulistischen Unabhängigen Griechen. Das ist so, als würde Pegida mit der SPD zusammenarbeiten.

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