Wahlsonderglosse – Teil 17: Wahlnachlese – Teil 3: Die SPD

Landtag Baden-Württemberg. Sitzungssaal der SPD. 19 Abgeordnete haben sich in dem Raum eingefunden. Er wirkt groß und leer. Bisher tagten hier 35 Genossen. Eine eigenartige Stimmung macht sich unter den Anwesenden breit. Man fühlt sich wie die Überlebenden eines Platoons, das in einen Hinterhalt geraten sind. Ein teuflischer Hinterhalt. Ein Blutbad. Im Fernseher läuft gerade ein Interview mit Sigmar Gabriel. Er hält das Volksparteien-Fähnchen hoch. Verweist auf den Erfolg in Rheinland-Pfalz. Erfolg? Erfolg der SPD oder doch eher ein Erfolg von Malu? Hätte die SPD der Klöckners, Julia auch die Butter vom Brot genommen, wenn sie statt Malu Dreyer Torsten Schäffer-Gümpel ins Rennen geschickt hätten? Dann erscheint Horst Seehofer auf dem Schirm. Seehofer. Bayern. Das waren noch Zeiten, als die bayrischen Sozialdemokraten das Abo auf die rote Laterne gebucht hatten. Jetzt sitzt sie mit 20 Prozent im Parlament. Fast doppelt so viel, wie die Genossen in Stuttgart. Nils Schmidt stöhnt und wirft sich noch ein Alka-Seltzer ein.

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