Volkersstimme

Frau Merkel ist irritiert. Sehr irritiert Der avisiert Koalitionspartner, die SPD gerriert sich plötzlich merkwürdiger als die Christsozialen aus Bayern. Und wer Seehofer kennt weiß was dies bedeutet. Die Führungsmannschaft wurde beim Parteitag in Leipzig abgestraft. Parteichef Sigmar „Schweinchen Dick“ Gabriel wurde mit lediglich 83,6 wiedergewählt. Erbärmlicher schnitten Nahles und Scholz ab. Lediglich zwei Drittel der Delegierten votierten für die beiden – wobei es für den Außenstehenden schon merkwürdig anmutet, wenn eine Partei, die bei der Bundestagswahl gerade so die 25%t-Hürde genommen hat, ein Ergebnis von über 60% als Schlappe wahrnimmt. Und jetzt muss die SPD nicht nur auf einen Koalitionsvertrag getrimmt werden, nein, die SPD-Basis darf darüber auch noch abstimmen. Frau Merkel überlegt kurz, ob die CDU auch eine Basis hat. Und falls ja: was macht die eigentlich so den ganzen Tag. Widerstand, insbesonder aus eigenen Reihen, ist für die Kanzlerin bestenfalls eine unbestimmt Erinnerung. Klar gibt es für Merkel Dinge, die nicht in ihrer Hand liegen. Die Schwerkraft besipielsweise. Oder eine volle Blase.

Jemand musste Christian W. verleumdet haben, denn ohne etwas böses getan zu haben wurde er eines Morgens verhaftet. Lediglich etwas mehr als 700 Euro soll er bestechungsmäßig angenommen haben. Dafür wird er vor den Kadi  und die Niederungen der öffentlichen Berichterstattung gezerrt. Wullf spielt damit juristisch in einer Liga mit Mursi, Honnecker und Mubarak – alles Staatsoberhäupter denen der Prozess gemacht wurde. Andere, die mehr als 3 Millionen an Steuern hinterzogen haben, lassen sich hingegen von den Anhängern feiern bis die Tränen fließen. Das lappt schon ein bisschen ins Kafkaeske.

Die ARD möchte dem Kunden etwas schönes bieten und gestaltet eine Themenwoche „Glück“ Diesem Motto muss sich der ganze Laden unterordnen. Aus allen medialen Kanonen die der ARD zur Verfügung stehen – und das sind nicht wenige – donnert  die Happiness-Thematik. Das Fernsehen muss ebenso mitmachen, wie die Radiosender. Jeder der sein Salär vom Ersten kassiert muss sich mit einem Talk, einem Interview oder einem Einspieler am Motto beteiligen. Selbst die ARD-Korrespondenten auf Lampedusa sind via Dienstanweisung gehalten, jedem afrikanischen Flüchtling, der im Mittelmeer dümpelt, zu fragen, was Glück für ihn bedeutet. Der Zuseher und die Zuhörerin nimmts mit Würde, denkt sich aber: „Wenn ihrs mit dem Glück wörtlich nehmen würdet, würdet ihr besser stündliche eine Sonderziehung der Lottozahlen zu veranstaltet, statt diesen von Hirschhausen durch die halbe Republik zu schicken um Leute zu behelligen.“

Nach der zunehmenden Stadelisierung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen (vgl. Wetten dass, Bamib-Verleihung etc.) ist man fast froh,wenn einem endlich wieder den richtigen Musikantenstadel präsentiert wird. Gestern gabs dann auch wieder die üblichen Fressen zu sehen, aber immerhin wurden diese von einem Moderator präsentiert, der seinen Zynismus in eine so glaubwürdige Leutseligkeit zu verpacken weiß, dass sich selbst Harald Schmidt eine Scheibe abschneiden kann. (Literaturempfehlung: Andy Borg bei der genialen Sendung „Inas Nacht“ vom 9.März 2013). Völlig branchenunüblich verwechselte Andy weder den Veranstaltungsort noch die Sendung, die er moderiert.

Getreu dem Motto: „Viel hilft viel“, plant die Post vor nächstes Jahr eine erneute Erhöhung des Briefportos. 60 Cent sollen für postalische Kinderlandverschickung anfallen. Ein wenig wundern muss man sich schon, denn hat der Gelbe Riese nicht unlängst einen satten Gewinnsprung verkündet hat. Diesen hat man übrigens als Resultat des Wachstums der Paketsparte begründet. Das ist leider gelogen, denn das Ergebnis ist Resultat der SEPA-Umstellung (Stichwort: IBAN der Schreckliche). Die neue, europaweite Nummer, die den Zahlungsverkehr erleichtern soll, macht es Unternehmen, Verbände, Kommunen usw. notwendig ihren Teilnehmern am Lastschriftverfahren die neuen Nummern mitzuteilen. Daher erhält jeder Haushalt wöchentlich rund anderthalb Pfund Briefe mit entsprechenden Mitteilungen. Und wer bringt diese Briefe? Eben. Und nächstes Jahr ist es vorbei mit dem SEPA-Segen, daher muss die Post schauen, wo sie die Kohle herbekommt. Und da ist die Portoerhöhung die folgerichtige Entscheidung.

Ist Audi eigentlich der offizielle Sponsor der Koalitionsverhandlungen? Immer wenn ein Verhandlungsführer aus einem Wagen gekrabbelt kommt, handelt es sich um ein Modell der Ingolstädter. Ist das nach der BMW-Spende an die CDU und der blamablen Klaeden-Daimler-Nummer jetzt die ausgleichende Gerechtigkeit?

In Stuttgart wird gerade überlegt, ihren Flughafen nach dem letzte Woche verstorbenen und zu Recht hochgeschätzten Ex-Oberbürgermeister Manfred Rommel zu benennen. Damit hätte ein weitere großer Flughafen den Namen eines bedeutenden Politiker. Allerdings fällt auf, dass Flughäfen, die nach Unions-Politikern genannt wurden, funktionieren, Sozialdemokratische Airports aber so ihre Tücken haben. Stuttgart läuft, München (Franz Joasef Strauß) läuft und Köln/Bonn (Konrad Adenauer) läuft. Nur in Berlin-Brandeburg (Willy Brandt) ist ordentlich Sand im Getriebe. Ob Otto Lilienthal (Berlin-Tegel) Sozial – oder Christdemokrat war, ist leider nicht überliefert. Aber selbst wenn er SPDler wäre, lägen CDU/CSU noch vorne. Vielleicht könnte man ja den Flughafen Kassel-Kalden zum Christian-Wulff-Airport machen.

In Warschau tagt die Weltklimakonferenz. Ziel ist es, eine weltweit verbindliche Regelung für dem Klimaschutz zu finden. China und die USA haben schon angedeutet sie seinen bereit jede Lösung mitzutragen, vorausgesetzt es würde sich nichts ändern. Den Umweltschutz ist ihnen ein genaus so großes Anliegen wie Menschenrechte (China) oder Datenschutz (USA).  Daher ist sehr zu befürchten, die Konferenz ist ähnlich ertragreich, wie eine Koalitionsverhandlung zwischen CDU und Linken oder einer ZDF-Reaktionssitzung zur Verbesserung der Wetten-Dass-Qualität.

Ein neuer Rekord beim Rekordmeister. Kein anderer Verein, sieht man vielleicht vom SC Neapel oder der FC Chealse ab, hat soviele Führungskräfte die keinen richtgen Zugang zum Thema Steuerehrlichkeit haben. Nachdem Hoeness nun bals der (kurze?) Prozess gemacht wird, hat der Vorstandsvorsitzende Rumenigge seinen Sühne schon geleistet. Nachdem er „vergessen“ hat zwei Luxusuhren beim Zoll anzugeben, ist ihm ein Strafbefehl in Höhe von rund 250.000 Euro zugestellt worden, den er ohne zu Murren bezahlt hat. Er gilt damit juristisch als vorbestraft. Aber auch das ist kein großes Thema beim FC. Zur Erinnerung: verschiedene Arbeitgeber haben Mitarbeitern schon gekündigt, wiel sie ein paar Lebensmittel mitgenommen haben, die ohnehin weggeworfen worden wären. Bayern vor, noch ein Tor.

Heute ist Martinstag, da heißt es mit der Laterne rambimmalrabamel um die Häuser gezogen. Der 11.November ist auch traditionell der Beginn der Faschingszeit. Die Jecken läuten lautstark und pünktlich die 5 Jahreszeit ein. Sie lassen sich auch nicht vom 75. Jahrestag der Reichspogromnacht, der vor zweit Tagen begangen wurde. Selbstverständlich ist auch die Wirbelsturm-Katastrophe auf den Philippinen aus dem Konzept bringen. Vielleicht sind ja tatsächlich 11.111 Menschen umgekommen. Hellau.