Volkersstimme

… Glück gehabt. SAT1 gibt bekannt, am 14.August würde die nächste Staffel von Promi-Big-Brother starten. Die Kandidaten seien noch geheim, aber für die Moderation würde auch wieder Cindy aus Marzahn antreten. Eine gute Nachricht für die Zuschauer. Denn wenn sie garantiert nicht im Container ist, bleiben dem sensiblen Auge auch etwaige Duschszenen erspart.

Frankreichs Bauern protestieren an den Grenzen zu Deutschland, blockieren die Autobahnen  und wollen verhindern, dass deutsche Agraprodukte eingeführt werden. Diese seien nach Ansichten der Agronomen zu günstig und würden den französischen Markt kaputtmachen. Schuld daran seien vorallem die günstigen Erntehelfer aus Osteuropa. Jetzt kann man sich aber fragen, weshalb die Franzosen sich nicht auch günstige Erntehelfer aus Osteuropa anheuern bzw. die arbeitswilligen Mohren aus ihren Ex-Kolonien über die Joghurtfelder zu jagen. Und immerhin gilt jetzt auch in Deutschland für den Erdbeerpflücker der Mindestlohn von 8,50 Euro. Man kann ja dem Erntehelfer nicht Ingenieursgehälter zahlen, nur damit der Maitre Agricol zufrieden ist.

Der Fußballbetrieb nimmt langsam aber sicher wieder Fahrt auf. Die Bayern habe den Schweinsteiger-Deal kaum richtig verdaut, da wird schon am Pep Guacamole herumgemäckelt. Schließlich hat der ehrgeizige Katalane zwei Wochen vor Ligastart noch nicht einen internationalen Titel geholt. Aber wird schon werden. Schließlich sieht der Spielplan für die Bayern zum Warmmachen eine Art Spaziergang vor. Im Pokal geht es gegen den FC Nöttingen – einen im Raum Karlsruhe gut bekannten Verein. In der bundeliga trifft man in den ersten Begegnungen unter anderem auf den HSV (kicher), Hoffenheim und Damrstadt 98. Das ist ein bisschen so als würde Roger Federer bei einem ATP Turnier ein blinder Gegner und ein begabter B-Jugend-Spieler zugelost werden. Aber man wir sehen. Selbst wenn die Bayern aus den ersten 5 Spielen 16 Punkte holen, fragt sich der ein oder andere, ob Pep tatsächlich der richtige Mann für die Bayern ist.

Die ehrbaren Kaufleute von Edeka und die ehrbaren Kaufleute von REWE haben sich geeinigt. REWE will Läden der Einzlhandelmarken Tengelmann und Kaiser´s verkaufen (…bevor mans wegschmeißt…) und Edeka will halt nicht so sein und die Klitschen übernehmen. Jetzt haben aber die bösen Buben des Kartellamtes ihr Veto eingelegt und den Deal verboten, weil dadurch eine marktbeherrschende Stellung entstehen und der Wettbewerb verzerrt würde. Auch die Monopolkommission, eine Expertengremium, die bei solchen Geschichten eingeschaltete wird, spricht sich ausdrücklich dagegen aus. Edeka hat aber noch eine Hoffnung: die Ministererlaubnis. Der Wirtschaftminister, aktuell ein gelernter Deutschlehrer, hat legal die Möglichkeit den Deal trotzdem zu genehmigen. Und zwar per Ordre de Mufti. Ohne ein demokratisch gewählte Organ wie den Bundestag mit der Geschichte behelligen zu wollen. Das ist für eine Demokratie schon eine erstaunliche Regelung. Eingentlich müsste der Blogtitel: demokratische Ordnung vs. Kartellrecht lauten.

Es gab tatsächlich bei den Nachrichtensendungen ein Laufband mit der Eilmeldung: Merkel bricht in Bayreuth zusammen. Schwächeanfall. Bevor aber ein Notkabinett zusammentreten konnte kam die Entwarnung. Es war nur ein Stuhl, der unter ihr zusammengebrochen war. Eine Nachricht, die man eigentlich eher von Helmut Kohl oder ggf. noch von Vizekanzler (sic!) Gabriel erwarten würde. Also, alles klar in Bayreuth – bis auf das Kleid von Angie. Sie ist einfach kein Abendkleid-Typ. Vielleicht sollte sie mal probehalber mit Ehemann Joachim Sauer-macht-Lustig tauschen.

Der Rumäne ist der, der unsere Erdbeeren pflückt. So gut, so einfach das Weltbild – wäre da nicht der rumänische Präsident Klaus Johannis. Er ist dafür verantwortlich, dass man sich hierzulande auch für die rumänische Innenpolitik interessiert. Denn Johannis gehört der deutschen Minderheit der Siebenbürger Sachsen an und ist als ehemaliger Bürgermeister von Hermannstadt überparteilich geschätzt. Viktor Ponta hingegen ist ein typisches Landeskind: Korrupt, hinterhältig, verschlagen. Er versucht seine Macht der Gesetzesänderungen zu ändern und einem Strafverfahren zu entgehen. Da kann selbst Berlusconi noch etwas lernen. Und jetzt schließt sich der Kreis: wie heißt Berlusconi mit Vorname? Silvio. Wie heißt die Rebsorte Silvaner in der deutschsprachigen Schweiz? Achtung aufgepasst: Johannisberg! Das gibt es doch keine weiteren Fragen mehr.

Wann wird mal wieder richtig Sommer? Ein Sommer wie er früher einmal war? Mit viel Kühle und viel Nässe? Und nicht so heiß und tropisch wie im letzten Jahr?

Sommerpause. Das Talkgesindel ist im Urlaub, der Tatort wird nur in Wiederholungen zur Aufführung gebracht. Und auch die Kanzlerin urlaubt. Wie gewohnt am Wolfgangsee … ne: in Südtirol. Das ist natürlich die Stunde des Vizekanzler. Sichmar Gabriel übernimmt das Zepter. Welten erzittet, die Nettofleischeinwaage des amiterenden Riegrungschefes verdreifacht sich über Nacht. Allerdings sind auch andere Kabinettskollegen, der Großteil der Journallie und das öffentliche Interesse im Urlaub, so dass es eigentlich gar nicht viel zu regieren gibt. Entsprechend kurz verläuft auch die erste Kabinettssitzung. Nach 13 Minuten ist der Fisch geputzt. Die verbliebenen Journalisten überlegen nun was sie mit dem angefangenen Vormittag tun sollen. Tipp: Recherchiert doch mal, wie oft im Grundgesetz die Amtsbezeichnung „Vizekanzler“ vorkommt. Wir merken uns: sie wird auch dann kein einziges Mal vorkommen, wenn es die gesamte Medienlandschaft, einschließlich der seriösen, noch tausend Mal sagen oder schreiben.

Seit diesem Jahr ist es verboten Biomüll über den Hausmüll zu ensorgen. Wer also die Pizzareste und den Marmorkuchen der Omma in die schwarze Tonne kloppt macht sich strafbar. Wie Stichworten des SEK ergab, hält sich aber kein (Müll)Schwein an diese Auflage. Gestern wurde im mecklenburgischen Trebenow von drei Hunderschaften der Bereitschaftspolizei Neubrandenburg der Hausmüll durchsucht. Alle 160 Einwohner Trebenows mussten auf der Hauptstraße antreten und Rede und Antwort stehen. Und tatsächlich wurden vier Filtertüten, 4,5 kg Gemüsereste einschl. Schalen und 0,12 Gramm einer opiatähnlichen Substanz im Hausmüll gefunden. Die fehlbaren Bürger erhielten eine Verwarnung. Der Bürgermeister hat Tafeldienst bis Weihnachten.

Die Würde des Menschen ist unverletztlich. So ein kluger, zentraler Satz des Grundgesetzes. Wer dieser Tage mal ein Flüchtlingslager in Deutschland angeschaut hat, mag hier große Zweifel haben – wahlweise an der Definition von „Würde“ oder von „Mensch“. Auch ein elementarer Baustein unseres Wertesystemes ist das Asylrecht. Wenn jetzt ein Seehofer fordert, die Aufnahmelager gleich an der Grenze zu errichten, damit man die „Menschen“ einfacher abschieben kann, zeigt doch aufs deutlichste, wie von ihm und seinen Genossen dieses Recht verstanden wird. Da weiß man gar nicht, wo man vor lauter Fremdschämen hinschauen soll.