Volkersstimme

Überraschenderweise konnte die CSU Europa ihren Willen in der Flüchtlingsfrage aufdrängen. Willkommenszentren für Flüchtlinge sollen in Nordafrika errichtet werden. Nach Europa und vor allem Deutschland dürfen nur Flüchtlinge kommen die nach der Einbürgerung CSU wählen werden und bei einem Sieg ihrer Nationalmannschaft keinen nervigen Autokorso durch deutsche Mittelzentren durchführen werden. Auch an den Umweltschutz wird gedacht: mit Flüchtlingen überbesetzte Rettungsschiffe dürfen nach ihrer Irrfahrt durchs Mittelmeer nur noch europäische Häfen anlaufen, wenn sie nicht mit schwefelhaltigem Schweröl betrieben werden. Damit hat man auch noch die Grünen sprichwörtlich im Boot.

Gibt es vom DFB für die Spieler der Nationalmannschaft eigentlich auch eine Misserfolgsprämie? Also dass die Spieler, dies vergeigt haben einen ordentlichen Batzen an den Verband bezahlen müssen?

Bei Prüfungen, insbesondere bei mündlichen, ist es ja üblich, das Scheitern im Sinne des Prüflings deutlich zu machen. Wenn also der Prüfling zum Bestehen eine 4 braucht, aber lediglich eine 4- gemacht hat, dann sagt man natürlich nicht, dass es eine 4- war. Dann sagt man, es sei eine 5 gewesen, damit sich der Prüfling nicht so arg grämt und sein Leben lang dem einen Zehntel hinterherweint. So tat es auch die Nationalmannschaft. Sie hätte ja mit 1:0 gegen Südkorea gewinnen können – und wäre trotzdem ausgeschieden. Dann hätte die Nation gejammert: „Oh, nur dieses eine Tor, oh Du elender Fußballgott“. Aber eine klare 0:2-Klatsche gegen Südkorea – den Fußballriesen im Zwergenreich – da wird nicht gejammert, da wird die Nationalmannschaft kollektiv abgewatscht und nicht das vermeintlich ungerechte Schicksal. Und noch fürs Protokoll: Deutschland ist nicht erstmals in der WM-Geschichte schon in der Vorrunde ausgeschieden. Deutschland ist in der WM-Geschichte erstmals als Gruppenletzter in der Vorrunde ausgeschieden.

Deutschlandspiele stoßen gemeinhin auf Interesse, besonders in Deutschland. Aber auch in anderen Ländern wird die heutige Partie verfolgt, ist es ja nicht zuletzt eine recht skurrile Situation in der Deutschlandgruppe. Theoretisch kann jeder noch das Achtelfinale erreichen. Freunde der Statistik verweisen gern auf den Umstand, dass Deutschland noch nie in der Vorrunde aus dem Turnier ausgeschieden ist. Besonders nicht als Weltmeister. Da wären viele, viele Deutsche traurig und die Statistik um ein Novum reicher (vgl. HSV-Novum). Traurig wäre auch Jogi Löw. Nicht so sehr weil er damit der Novum-Inhaber und -verursacher wäre, sondern weil er damit wohl auch seinen Posten als Bundestrainer – und noch wichtiger – bestbezahlter Nationaltrainer wäre. 3,8 Mio Ocken verdient Löw pro Jahr. Mehr als jeder andere Fußballlehrer mit Nationalflagge auf dem Wams. Drauf verzichtet man sicher ungern. Und es gibt bestimmt 82 Millionen Bundestrainer in Deutschland, die es auch für 3,5 Mios im Jahr machen würden.

Um den Iran zu Ärgern braucht es Trump nicht. Das kann man auch selber machen. Das ZDF beispielsweise legt gut vor, indem sie die Claudia Neumann die Partie Iran-Portugal kommentieren lassen. Erst die Aufhebung des Fahrverbotes für Frauen in Saudi Arabien vergangenen Sonntag und jetzt eine weibliche Kommentatorin. Der Mullah weiß gar nicht mehr wo ihm der Kopf steht. Glücklicherweise ist es der FIFA nicht mehr gelungen, Bibiana Steinhaus als Schiedsrichterin für die Partie einzufliegen.

Noch einmal alle: Das war ja kroosartig! Und jetzt ist Schluss. Keine wie auch immer gearteten Wortspiele mehr die sich nur im weiteren Umfeld mit Toni Kroos und seinem zugegebenermaßen brillanten Freistoß vom Samstag beschäftigen. Wenn sich nicht daran gehalten wird, dann wird die abgebrochen – aber augenblicklich!

Gehören eigentlich erschlagene Fliegen, Mücken und anderes Kroppzeug in den Biomüll oder zum Restmüll?

Trump hat in seiner grenzelosen (kicher!) Güte und Weisheit beschlossen an der mexikanischen Grenze aufgegriffene Kinder nicht mehr von ihren illegal einwandernden Eltern zu trennen sonder alle zusammen ins Gefängnis zu werfen. Damit dürfte Trump der Friedensnobelpreis nicht mehr zu nehmen sein.

Anlässlich der Fußball-WM in Russland scheint man sich jetzt offensichtlich an russischen Methoden zu orientieren. Was dem Russen Michail Chodorkowski ist, ist dem Deutschen Rupert Stadler. Ab ins Gefängnis mit dem Oligarchen. Bei der Opposition beginnt man schon zu zittern; was wenn die Regierung putin-like auch die Mitbewerber ums Regierungsamt verhaftet? Einzig Lindner muss sich keine Sorgen machen, denn im Fall der Fälle werden nur ernsthafte Konkurrenten weggesperrt.

Kaum ist man aus den Pfingstferien getaummelt, verabschieden sich die verschiedensten Fernsehformate in die Sommerpause. Beim ein oder anderen televisionären Beitrag ist das tatsächlich ein Gewinn, bei anderen schwingt doch eine gehörige Portion Wehmut mit. So bei der WochenShow. Die ist bis September Off-Air. Jetzt mag man natürlich angesichts drei Monate Ferien dem Neid frönen. Im Falle der Wochenshow respektive seines Moderator Welke kann man nachsichtig sein, schließlich muss der jetzt in Russland an die Schippe um dort die WM zu moderieren. Wenn er jetzt aber so mit Kahn bzw. einer Expertenparodie hinterm Moderationstisch hockt, kann man sich doch nicht ganz 100-Prozent sicher sein, dass die Wochenshow doch keine Pause macht; nur der Torwart-Titan hats noch nicht geblickt.