Volkersstimme

Immer noch ist es nicht raumgreifend bekannt, dass Silvesterknaller einen große Menge Feinstaub ausstoßen. Wer also mit seinem Euro 4 Diesel zur Silvesterparty kurvt und ein paar Dutzend Böller gen Himmel jagt hat die Durchschnittstemperatur für 2019 schon um ein paar Zehntel Grad erhöht bevor das Jahr überhaupt so richtig Fuß gefasst hat.

Verkehrsmittelunabhängig ist der Reisende in während der Ferienzeit der Mops. Entweder streikt die Bahn oder die Spritpreise explodieren. Aktuell macht gerade die Luftfahrt den Lumpen. Originellerweise sind es aber nicht Pilotenstreiks oder Wetterkapriolen, die dem Passagier die Freude am schnellen Ankommen vergällen. Die Luftfahrtbranche hat sich heuer etwas besonderes ausgedacht: Drohnen die den Luftverkehr lahmlegen und Herrenfahrer die wie in Hannover mit dem privateigenen Kraftfahrzeug übers Vorfeld eiern. Das freut die Bahn: sie hat sich damit als Verkehrsmittel gegenüber dem Flugzeug verbessert. Relativ zwar nur, ohne eigenes Zutun und ohne sich zu verbessern. Aber immerhin!

Viele Anbieter machen ja ein Großteil ihres Jahresumsatzes in der Weihnachtszeit. Unerreicht ist hier aber die Kirche: eine durchschnittliche Christmette hat im Schnitt doppelt so viele Besucher wie ein normales Quartal im Kirchenjahr. Insbesondere wenn Kinder und ein Krippenspiel in die Liturgie eingebunden sind Platz das Gotteshaus aus allen Nähten. Wer nicht eine Stunde vor Beginn da ist, kann sich einen Sitzplatz von der Backe putzen. Das ärgert natürlich die Stammkundschaft, also die Gläubigen die nicht nur zur Geburtsfeier des Religionsstifters zur Messe gehen sondern mehr oder weniger regelmäßig. Und hier muss die Kirche ansetzten, will sie nicht die letzten wirklichen Schäfchen verlieren. Denkbar sind Bonusprogramme: der regelmäßige Kirchenbesuch wird in einem Stempelheft dokumentiert. Ab 24 Stempeln gibt es einen garantierten Sitzplatz in der Christmette. Oder man macht das Spendenaufkommen. Einige Kirchen experimentieren ja schon mit einem elektronischen Klingelbeutel, der das bargeldlose Spenden ermöglicht. Anhand dieser Daten lässt sich einwandfrei die Höhe der individuellen Kollekte übers Jahr dokumentieren. Ab einem bestimmten Betrag (der wird vom jeweiligen Kirchengemeinderat festgelegt), gibts das Goldene Ticket für Reihe eins im Krippenspiel.

Allen Unkenrufen zum Trotz: es gibt weiße Weihnachten. Nur halt nicht dieses Jahr….

Was Helene Fischer an so einem teigigen Volksmusikfritzen wie Florian Silbereisen findet, das fragte sich so mancher Beobachter. Nach zehn Jahren hat sich die Fischerin diese Frage auch gestellt und mit einem flotten: Nichts! gleich selber beantwortet. Wenn sich Helen dem nächstenbesten dahergetanzten Läufer… pardon.. dem nächstbesten dahergelaufenen Tänzer an den Hals wirft scheint´s, dann scheints bei den beiden zum Schluss nicht mehr gelaufen zu sein. Fast schon befremdlich wie sich Silbereisen und Fischer jetzt permanent und vor allem öffentlich versichern, wie gute Freunde sie jetzt seien und wie super unterm Strich jetzt alles laufe.

Weihnachten steht vor der Tür. Das Datum ist, wie eigentlich jedes Jahr bekannt. Wer auch nur rudimentäre Lesekenntnisse besitzt konnte daher schon lange feststellen, dass heuer der Hl.Abend auf einen Sonntag fällt. Und jetzt dürfen doch die Läden am Hl.Abend, zumindest am Vormittag geöffnet haben! Wer kommt denn auf so einen Quark? Welcher Erzengel zeichnet hierfür verantwortlich?

Heute ist der kalendarisch Winterbeginn! Oder war es der meteorologische? Astronomische? Ökonomische? Egal. Gleichzeitig haben wir den kürzesten Tag des Jahres. Das heißt, wir gehen wieder mit großen Schritten auf den Sommer zu. Die Tage werden länger und länger. Möglicherweise machen die nachwachsenden Generationen am Montag auch ein langes Gesicht, wenn statt der PS4 ein paar Socken, ein Kinderlexikon und Bettwäsche unterm Christbaum liegen.

Alexander Gerst, ist wieder auf der Erde gelandet. 200 Tage ist Astro-Alex in der ISS um die Erde geeiert, die letzten sechs Monate sogar als Kommandant der Raumstation. Jetzt sagen viele – zu Recht – das ist wieder typisch Chef: der Herr Kommandant macht sich zu Weihnachten vom Acker, sitzt daheim bei der Familie unterm Tannenbaum, schmaust den Weihnachtbraten während Lolek und Bolek mit der löchrigen Raumstation über die Feiertage um die Erde eiern müssen.

Die EU macht den Sack zu – und zwar den Jutebeutel und nicht den Plastiksack. Künftig sollen Einweggeschirr, Trinkhalme und Papierschirmchen nicht mehr gestattet sein. Insbesondere Spanien ist schockiert. „Dann können wir Malle gleich zumachen“, so ein hochrangiger Diplomat aus Madrid. Die Entscheidung dürfte auch die erstarkte „Remain-Fraktion“ in Großbritannien schwächen, denn das Verbot würde dann für die Briten nicht gelten und man könnte nach wie vor Pappteller in die Themse werfen. Unklarheit besteht auch bei den sogenannten oberen Zehntausend. Sie verwenden in der Regel auch Einweggeschirr; allerdings aus Meißner Porzellan. Ob dieses dann auch darunter fällt und man dann gar zweimal vom gleichen Teller essen muss, dass ist noch zu klären.

Persische Wissenschaftler haben herausgefunden weshalb es an Weihnachten keine selbstgebackenen Plätzchen da sind. Die Plätzologen konnten zwei unterschiedliche Backgruppen ausmachen: die eine Gruppe backt beizeiten, gerne schon um den ersten Advent. Bis Weihnachten sind es da aber in der Regel noch vier Wochen. In dieser Zeit hat die missratene Brut bereits alles Plätzchen gegessen. Die zweite Gruppe will verhindern, dass die missratene Brut bis Weihnachten alles Plätzchen wegfuttert, plant daher erst kurz vor Weihnachten den Backofen anzuschmeißen. Leider ist dann, weil der Hl. Abend überraschend auf den 24. fällt Hektik unterm Baum angesagt. Das Plätzchenbacken entfällt und man hofft, dass Tante Uschi oder Oma Helga wieder etwas vom Selbstgebackenen herausrückt.