Volkersstimme

Es gibt Staaten, die haben keine Regierungsflugzeuge, da müssen die Politiker auf die Annehmlichkeiten eines Regierungsfliegers verzichten. Dann gint es Länder, die haben Regierungsflugzeuge und die Regierenden können die Annehmlichkeiten eines Regierungsfliegers genießen. Und dann gibt es Länder die haben Regierungsflieger, die Repräsentanten müssen aber dennoch auf die Annehmlichkeiten von Regierungsfliegern verzichten. Deutschland gehört zur letzten Gruppe. Wieder kann ein Flugzeug der Flugbereitschaft wegen eines Defektes nicht abheben. Dieses Mal hat es den Bundespräsidenten in Äthiopien getroffen – wiedereinmal. Bereits 2014 strandete er, damals noch Außenminister, wegen einer flugunfähigen Regierungsmaschine in dem afrikanischen Land. Für Deutschland ist das ja eigentlich auch konsequent. Man hat einen Flughafen der nicht fertig wird (BER), dann kann man durchaus auch Flieger besitzen, die nicht fliegen. Und wehe es lacht jetzt einer. Dann kommt die Bundeswehr – wenn sie wieder funktioniert.

Was dem Südamerikaner der Hahnenkampf ist ist dem Deutschen die Diskussion um die Feinstaub-Grenzwerte. Insbesondere nachdem eine Gruppe von Lungenärzten, darunter Klinikleiter und Lehrstuhlinhaber, einen offenen Brief an die Regierung geschrieben hat und die Gesundheitsgefahr, die Meßmethode und die Höhe des Grenzwertes angezweifelt hat geht der Punk richtig ab. Bei Diskussionsrunden im TV und Hörfunk dauert es in der Regel keine zwei Minuten bis sich Vertreter beider Lage die Ebene der persönlichen Beleidigung erreicht haben. Inkompetenzvorwürfe und Zweifel an der wissenschaftlichen Kompetenz des Diskussionspartners sind noch die harmloseren Dinge. Der Professionalität von Anne Will und Co ist es in der Regel zu verdanken, dass solche Diskussionen weitgehend ohne körperliche Gewalt verlaufen. Zu dieser Debatte möchte dieser kleine Familienblog drei Anmerkungen machen:

Anmerkung 1: Einer der beiden Lager muss ja Recht haben. Entweder das Zeug ist gesundheitsgefährdent oder nicht. Der der falsch liegt, leitet aber nach wie vor eine Klinik oder einen Lehrstuhl. Ist das eine gute Idee? Zumal er oder sie ja in der Regel vom Steuerzahler bezahlt wird.

Anmerkung 2: Ist das nicht merkwürdig, dass ein gesundheitsgefährdender Grenzwert immer eine genaue Zahl ist, 100, 130 oder 150 µg/m³ wie beim Beispiel Feinstaub. Wo sich die Natur ja sonst um gerade Zahlen einen feuchten Kehrricht schert. Die Kreizahl Pi beträgt 3,141592…, die Eurlersche Zahl 2,71828…, die Gravitationskonstante 6,674.. (Einheit bitte selber googel).

Anmerkung 3: Jeder Grenzwertbefürworter verweist auf die von der Weltgesundheitsorganisation genannten Grenzwerte. Ist die WHO sakrosant? Sind deren Wissenschafter unfehlbar? Die WHO ist eine Sonderorganisation der UN. Man erinnere sich in diesem Zusammenhang an die Vergewaltigungsvorwürfe gegen UN-Blauhelmsoldaten.

„Dumm ist der der Dummes tut.“ Offensichtlich hat Verkehrsminister Andreas Bescheuert seinen Forrest Gump nicht mehr im Blick. Man kann zum Tempolimit auf der Autobahn ja unterschiedlicher Meinung sein. Auch in anderen Ländern werden mit großer Emphase Dinge getan, die objektiver Blödsinn sind. Der Amerikaner klammern sich an ihre Schusswaffen wie der Ertrinkende an den Strohhalm, der Engländer, Fachrichtung Brexetier, fährt sein Land sehenden Auges an die Wand und der Irländer frittiert alle, angeblich sogar Schokoriegel. Vor diesem Hintergrund darf man sich nicht schämen, wenn man gegen ein Tempolimit auf Autobahnen ist. Dass aber der Verkehrsminister die freie Fahrt auf deutschen Autobahnen zum Menschenrecht hochstilisiert und die Befürworter eines Tempolimits in die Nähe von Geisteskranken rückt, lässt darauf schließen, dass dem Minister offensichtlich der Fahrtwind nicht ganz bekommen ist. Nette Anekdote am Rand: der Spiegel weißt in einem Kommentar darauf hin, dass Deutschland mit Afghanistan und Nordkorea die einzigen Länder auf der Welt sind, die auf ein generelles Tempolimit verzichten. Wer schon einmal in Nordkorea war weiß, dass die Autobahnen in einem solch schlechten Zustand sind, dass man höchstens 100 Stundenkilometer fahren kann. In Afghanistan wird die Situation nicht anders sein.

Nicht wenige machen schon seit längerem eine merkwürdige Beobachtung: man streut eifrig Sonnenblumenkerne oder anderes ornithologisches Naschwerk ins Vogelhäuschen. Man hofft das Hitchcock-gleich die Vögel angeschwärmt kommen. Aber oftmals ist es eine herbe Enttäuschung. Kaum ein Vogel kommt angeflattert. Einige Vogelhäuschen bleiben sogar ganz ohne Besuch – und damit sind nicht die Vogelhäuschen gemeint, die jemand in der Wohnung aufgehängt hat. Der Laie mag es sich nicht so recht erklären. Es werden ja nicht alle Vögel auf einmal zu Zugvögel geworden sein. Zwar unwahrscheinlich wenn auch wünschenswert ist es, dass die Pipmätze jetzt alle auf Fortbildung sind um im nächsten Frühjahr endlich die geschissenen Buxbaumzünsler zu eliminieren. Man weiß es nicht. Hoffentlich bedeutet es nichts Schlimmes!?

Schwere Schläge für die chrisitliche Seefahrt in diesem Jahr. Erst wird das Paradeschiff der Deutschen Binnenschiffer, die Gorch Fock beinahe abgewrackt, dann wird der neue Kapitän des deutschen Nationaldampfers, dem Traumschiff, bekanntgegeben. Es ist kein geringerer als Florian Silbereisen. Von der Fischertrennung offenbar noch traumatisiert hat er bei des deutschen liebster Schiffsserie unterschrieben respektive angeheuert. Nicht jeder ist von diesem vermeintlichen Coup überzeugt. Aber ist es nicht folgerichtig wenn auf einen Sofpornodarsteller („Nackt und heiß auf Mykonos“) ein Schlagerfuzzi folgt. Und es hilft nichts: der Florian ist Ommas Liebling. Bleiben oder werden sie gesund.

Es ist soweit, die neue Staffel von Pastewka ist on air. Anders als der Blog-Titel vermuten lässt, ist es bereits die 9.Staffel. Der kleine Kniff war notwendig, damit das Reimschema einigermaßen gewahrt wird. Es ist die zweite Staffel die es exklusiv bei Amazon zu sehen gibt. Selbstverständlich gegen Entgelt. Pastewka gut, Entgelt schlecht. Asche auf euer Haupt, frei verfügbares Fernsehen. Wie kann man einen Mann wie Pastewka unter Bezos Mäntelchen schlüpfen lassen? Eine solche Serie muss eigentlich im Ersten zur Prime Time laufen. Das hätte zudem den Vorteil, dass man sich in der fast vergessenen Tugend der Geduld üben muss. Bei Amazon kann man alle Folgen am Stück runterrotzen, während man im sogenannten linearen TV sich eine Woche gedulden muss, um zu erfahren, ob Bastian seine geliebte Anne wieder finden wird. Schämt Euch, öffentlich rechtliches, schäm die SAT1.

In Großbritannien zeichnet sich keine Lösung ab. Und alles klammert sich an den 29.März, das vorgesehene Austrittsdatum. Warum? Ist das in Stein gemeißelt? Bricht sich die EU einen ab, wenn sie den Termin verschiebt? Weshalb nimmt Junker May nicht in den Arm und sagt: „Komm, Theresa, was soll dieser Bullshit mit dem 29. März? Von mir aus könnt ihr euch gerne Zeit bis zum 31.März lassen. So, und jetzt trinken wir noch einen.“

Weltwirtschaftsforum in Davos. Treffen der Schönen, Reichen und ganz schön Reichen. Trump kommt nicht. Wegen des Shutdowns gibt es keine Stewardessen in der AirForceOne. Dafür kommt Merkel. Wenn man die Bilder gesehen, wie sie und Macron sich vorgestern bei der Unterzeichnung des Aachner Vertrages angelächelt haben…. da muss man fast Angst haben, dass Merkel ihre Kanzlerschaft nicht beendet, weil sie in Elternzeit geht. Haben die Organisatoren des Forums eigentlich mitgedacht und alle Despoten in ein Hotel gesperrt bei dem akute Lawinengefahr besteht?

Jetzt hat er wieder einen rausgehauen, der Scheuers Andi. Wurde wieder das Thema Tempolimit angesprochen. Und anstatt diese ketzerisches Ansinnen einfach wegzulächeln und die Fresse zu halten, gibt es ein erbostes Dementi. Und promt haben wir das Thema wieder auf Seite 1. Jetzt wird bestimmt wieder eine ganze Woche lang Pro und Contra debattiert. Die Zeitungen kramen wieder ihre Illustrationen raus, die zeigt, wo welches Tempolimit gilt. Und siehe: in ganz Europa wird die Geschwindigkeit reglementiert. In Luxemburg macht das Sinn, wenn man da unlimitiert angebraust kommt ist man schon in Belgien bevor man es überhaupt realisiert hat. Aber Spaß bei Seite: das mit dem Tempolimit ist nur noch eine Frage der Zeit. Für die nächste Generation wird das Tempolimit ein Anachronismus sein wie es das Telefon mit Schnur, der Sendeschluss oder das Buch. Und wenn man ihnen erzählt, wie man damals als freier Bürger mit 280 auf der leeren Autobahn zur Liebsten gebraust ist, lächeln sie milde und ihre Blicke sagen: Jetzt erzählt Oppa wieder vom Krieg.

Ein Fahrzeug überschlägt sich, Glas zersplittert, aus einem anderen Auto dringen Rauch und Babyschreie – am Steuer: Prinz Philip, Prinzgemahl im Ruhestand. Sein Auot überschlägt sich offenbar selbst mehrfach. Glücklicherweise bleiben alle Beteiligte bis auf ein gebrochenes Handgelenk unverletzt. Ein Tag später wird Philip wieder am Steuer eines anderen Wagen gesehen – nicht angeschnallt! Kann man den königlichen Unfall als Bildnis für den aktuellen Zustand im vereinigten Königreich? Politik- und Unfallexegeten sind hier gefordert.