Volkersstimme

Heute jährt sich zum x-ten Mal die Errichtung der Berliner Mauer, deren Entfernung von einigen Hardliniern immer noch als nicht wiedergutzumachender Fehler interpretiert wird. Beobachter gehen davon aus, dass Donald Trump als erklärter Mauerfreund an diesem Mauergedenktag ein Zeichen setzt und eventuell einen symbolischen Spatenstich bei der geplanten Mauer nach Mexiko zu zelebrieren. An diesem Bauprojekt sieht man: man braucht nicht zwingend BER-Bauingenieure um ein Bauprojekt bis zum St.Nimmerleinstag zu verschleppen.

Der große Philosoph Marc Uwe Kling lässt in den Känguruh-Chroniken seinen Protagonisten sagen: „So ist die Welt, der eine hat den Beutel, der andre hat das Geld.“ Wenn man das jetzt auf türkisch hätte, könnte man das jetzt an Rekjavik „Erde“ Erdogan schicken.

Das herrschende Luftfahrtchaos hat schon die ersten Opfer gefordert. Durch die hohe Zahl an ausgefallenen Flügen musste der erste Hersteller von Tomatensaft Konkurs anmelden. Da die rote Plörre am Boden faktisch nicht abzusetzen ist, wird mehr als zwei Drittel des Umsatzes mit Luftfahrtunternehmen gemacht. „Doppelt scheiße“, so Ewald Klauner, der Chef des mittelständischen Familienbetriebes, “ denn dieses Jahr haben wir eine bombastische Tomatenernte. Wenn ich das Geschäft gemacht hätte, dann wäre es ein Bomben-Geschäft geworden.“ Klauner blickt aber optimistisch. Mit dem Schwarzgeld, dass er jahrelang am Fiskus vorbeigeschleust hat will er ein neues Unternehme eröffnen. Vermutlich ein Flughafenhotel, um den tausenden gestrandeten Reisenden zu Mondpreisen eine karge Matratze zu verhökern.

Die European Championship ist eine gute Idee. Aber warum wird das nicht weiter gedacht? Warum nicht weitere Sportarten dazuspannen, vielleicht auch gleich die nächste Fußball EM und WM? Die Olympischen Spiele 2020 und 2024 gleich mit? Und warum auch nicht auch was für die Ohren und den Eurovision Song Contest mit dranhängen? Dann hätte man zwei Wochen Krawall und dann wäre wieder Ruhe.

Pilotenstreik. Überraschung: dieses Mal sind es nicht die Flugzeuglenker der Lufthansa die das Steuerhorn aus der Hand legen sondern die von Ryanair. Jetzt ist es aber leider ein Streik, der völlig wirkungslos verpuffen wird: die Ryanair Piloten merken bei ihrem schmalen Gehalt kaum ob sie streiken oder Fliegen; im Geldbeutel macht das fast kein Unterschied. Und auch die Fluggäste werden wenig davon merken, denn seit jetzt regelmäßig ganze Terminals gesperrt werden weil irgendwelche Nasen unkontrolliert in den Sicherheitsbereich marschieren ist das Chaos täglicher Gast auf deutschen Flughäfen.

In einer Umfrage von RTL und Co kam heraus, dass der Baden-Württembergische Ministerpräsident Winfried „Winni“ Kretschmann der beliebteste Ministerpräsident Deutschlands ist. Das Ende des Beliebtheitsrankings führt Markus Söder an. Und das ist, dass muss man hier in aller Deutlichkeit sagen, keine Überraschung. Genaugenommen hätte man sich daher diese Umfrage auch sparen können. Glücklicherweise wurde die Umfrage von einem privaten Fernsehsender finanziert – es ist also kein Gebührengeld verschwendet worden.

Mario Gomez tritt aus der Nationalmannschaft aus. Özil ist damit aber immer noch einen Tritt weiter. Denn Özil ist nicht nur aus der Nationalmannschaft zurückgetreten, nein, er tritt sogar nach. Und das nicht nur einmal. Treten tut auch Jan Ullrich. Und zwar erst ungebeten in das Anwesen von Till Schweiger und dann auch noch nach Till Schweiger. Und der mag natürlich solche Tritte nicht. So flüsterte er es zumindest der Bild-Zeitung, die offensichtlich schnell nach dem Vorfall ZuTritt zum schweigerschen Anwesen bekommen haben. Sind wird gespannt auf den nächsten Auftritt.

Während der junge Mensch als Smombie zwischen Hippster-Clubs in und her schlurfen hätte es der konservative Amtsadel gerne, dass die Waschlappen zur Bewährung an die Front geschickt werden können. Eine Wiederbelebung der Wehrpflicht im Windschatten einer allgemeinen Dienstpflicht soll den Müßiggängern Beine machen. Beine soll es auch dem Wahlvolk machen, die ja immer wieder in der Wahlkabine abrutschen und ihr Kreuzchen bei der AfD machen. Aber man darf gelassen sein und auf der milden Welle der Dienstpflicht durch das mediale Sommerloch gleiten.

An dieser Stelle sei ein freundlicher Gruß an die benachbarten Eidgenossen gesandt. Der Eidgenosse, der benachbarte begeht heute seinen Nationalfeiertag. Für die die Schweizer hat das nach eine etwas andere Bedeutung als für den tumben Germanen. Der Tag wird noch anständig begangen, in der Dorfgemeinschaft gefeiert. Normalerweise gehört zu dieser Veranstaltung auch ein ordentliches Feuerwerk, das man hierzulande in der Regel erst an Silvester abzubrennen weiß. Leider herrscht auch beim heiteren Helveten aktuell Dürre vor, so dass vielerorts die freudige Feuerschau heute verboten ist. Schade einerseits. Noch schaderer wäre es aber, wenn die schöne Schweiz wegen eines fehlgeleiteten Feuerteil in Flammen aufgehen und verbrennen würde.