Volkersstimme

Es ist noch kein Jahr her, da galt Flinten Uschi noch als potentielle Nachfolgerin von Kanzlerin Merkel. Davon ist heutzutage keine Rede mehr. Und das liegt nicht ausschließlich an AKK. Die desolate Situation der Bundeswehr hat sie faktisch den Kanzlerthron gekostet. Rüstungsprojekte werden nicht fertig, Anschaffungen sind zu teuer, Millionenaufträge werden nicht ausgeschrieben sondern an Verwandte und Freunde der Generalität vergeben. Neuste Horrornachricht: die Kosten für die Sanierung des Segelschulschiffes der Bundeswehr sind explodiert. Ursprünglich ging man von „ein paar Eimer“ Farbe aus. Mittlerweile werden 135 Millionen aufgerufen, um den alten Seelenverkäufer am Schwimmen zu halten. Pikant: ein Neubau würde 160 – 180 Millionen kosten.  Frau von der Leyen weiß jetzt nicht so richtig, was sie tun soll. Vielleicht ein paar neue Berater engagieren. Um Geld zu sparen eventuell sogar Leute die sowieso beim Staat tätig sind. Bei der Bahn gibt es wohl Leute die sich gut mit Prozessoptimierung auskennen. Frach doch da mal, Uschi.

Auf dem Adventskranz wäre eine Verfassungsänderung möglich: die verbrannten Kerzen haben eine solide dreiviertel Mehrheit. Soweit die Einigkeit auf deutschen Adventskränzen. Streitpunkt und Hauptdiskussionsanlass ist die Anzündreihenfolge. Wird eine bereits angezündete Kerze erneut entbrannt? Oder wählt man eine neue, damit die Kerzen auf dem Adventsgesteck gleichmäßig herunterbrennen? Eine vermittelnde, ausgleichende Position gibt es nicht. Insbesondere bei Mischehen zwischen „Neuanzündlern“  und „Altanzündlern“ kann es in der Adventszeit zu unschönen Szenen kommen. Forscher untersuchen noch, ob es Parallelen zur Obsttortenproblematik (Obst direkt auf den Tortenboden vs. Puddingschicht zwischen Obst und Tortenboden, damit das Obst nicht durchsuppt). Erste Ergebisse werden spätesten zu Hl. Abend erwartet (Kartoffelsalat u. Saitenwürstchen vs. Raclette)

Was dem September die Fruchtfliege im matschigen Apfel ist dem Dezember der Weihnachtsmarkt. Kein Städtchen, keine Gemeinde, kein Weiler der nicht spätestens zum 1.Advent mit einem Weihnachtsmarkt den Bewohnern und Besuchern auf den Kranz geht. Tumber Glühwein aus industrieller Massenfertigung und eine unübersehbare Zahl immer gleicher Weihnachtsbuden. Wenn der Chinese meint er hätte mit dem ersten Klonbaby eine Sensation erzielt möge er auf deutsche Weihnachtmärkte blicken. Hier werden schon seit Jahren erfolgreich Weihnachtsmarktbeschicker geklont. Und um dem Weihnachtsbaum die Krone aufzusetzen: immer mehr Budenanhäufungen bezeichnen sich als Wintermarkt um das perfide Treiben auch noch nach den Feiertagen fortsetzen zu können. Findige Gemeinden werben schon mit dem Slogan: Weihnachtsmarktfreie Gemeinde – garantiert kein Glühwein.

Schwein gehabt, oder? Heute ist ja der vierzehnte! Was wäre gewesen, wenn heute der dreizehnte gewesen wäre. Freitag der 13! Dann wäre Weihnachten wieder ausgefallen.

Hundert Jahre Frauenwahlrecht. Das muss man natürlich würdigen. Da lässt man schon mal die Mädels ran (Bundeskanzleramt, CDU-Parteivorsitz, Bundeswehr). Deswegen darf heute auch das Damen-Comedy-Format „Ladies Night“ auch mal auf dem Sendeplatz von Dieter Nuhr über die Mattscheibe Flimmern. Und wenn die Rede auf die Binse kommt, die Frauen seien insgesamt weniger lustig als Männer, dann muss man so tun als würde man dem aber überhaupt zustimmen. Glaubwürdiges Kopfschütteln nicht vergessen. Aber die Spitze des Gender-Mainstreamings ist dann erreicht, wenn es im Vatikan auch eine Frauenbeauftragte gibt.

Jetzt wirds noch spannender: ist Theresa May schneller weg als Großbritannien aus der EU ausgetreten ist. Während in Frankreich die Chaoten auf der Gasse herumspringen haben die Briten die Gelbwestler im Parlament sitzen. Der Brexit droht und auf der Insel hat man noch gar keinen Plan; von einem Plan B ganz zu schweigen. May will ihren Plan durchbringen, der Rest vom Schützenfest spielt die Klaviatur von Nachverhandlungen bis hin zu einer zweiten Volksabstimmung. Eine neues Brexit-Votum wird insbesondere vom Brexit-Minister abgelehnt, weil er im Falle eines Exit-vom-Brexit wieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen würde. Nachverhandlungen lehnt die EU streng ab – am 29.März 2019 Punkt 0:00 Uhr wird der Eurotunnel geflutet.

Bei der Weihnachtsdekoration 2018 ist folgendes zu beachten:

1. Lichterketten, insbesondere farbige und blinkende, sind so anzubringen, dass auch der Laie noch den Unterschied zum örtlichen Bordell erkennen können.
2. Weniger ist oft mehr. Besonders beim Neukauf daran denken: nach Dreikönig müssen die Kartons mit der Weihnachtsdeko wieder in die Garage passen – und zwar so, dass sich das Tor schließen lässt.
3. Wer sein Eigenheim von außen nach amerikanischem Vorbild illuminieren möchte, beachte bitte: Alexander Gerst möchte das Haus von der ISS nicht sehen müssen.
4. Der Gesamtstromverbrauch von Lichterketten und Co sollte den einer niederschlesischen Kleinstadt nicht überschreiten.
5. Das einzige was wirklich für Weihnachtsstimmung sorgt ist: Schnee. Und der kommt nicht, wenn wir weiterhin Energie verblödeln als wäre morgen das jüngste Gericht.

Um Beachtung wird gebeten!

…. der gar nicht gemerkt hat, dass heute Eisenbahnstreik war. Für ihn war der Vormittag wie immer: der erste Zug ist ausgefallen und der zweite hatte 40 Minuten Verspätung.

AKK meets Ziemiak. S`Annegredsche hat ihren Generalsekretär gekürt. Es ist Paul Ziemiak. Die Botschaft ist klar: wenn ausländische Kommentatoren sich zur neuen CDU-Führung äußern wollen, dann müssen sie sich sprachlich schon arg am Riemen heißen. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie Trump Kramp Karrenbauer and Paul Ziemiak ausspricht. Ziemiak ist übrigens Vorsitzender der Jungen Union, der Krabbelgruppe der Konservativen. Ein lustiger Gedanke, wenn Andreas Nahles analog dazu Kevin Kühnert zu ihrem General ernennen würde. Ziemlich beste Freunde.

Nach dem Debakel bei der Vorsitzendenwahl geht Merz wohl wieder in die Wirtschaft zurück. Der deutsche Presserat hat gegen die Stimmen der Deutschen Bierzeitung beschlossen, dass jeder Wort- und Bildschaffende der diese Nachricht publiziert und dabei Wirtschaft mit (zwinker, zwinker) Gastwirtschaft gleichsetzt um so einen billigen Brüller zu generieren, der muss zur Strafe eine Woche lang mit Philipp Amthor in der Uckermark Wahlkampf machen und Prospekte verteilen.