Traditionell findet das Pokalfinale in der Hauptstadt statt. Ein Novum ist aber, dass gleich zwei Tage später eine weitere spannende Partie an der Spree stattfinden wird: es ist, quasi die Paralympics des DFB, das Relegationsspiel um den Verbleib im fußballerischen Oberhaus. Aber auch damit ist der Fußball kein Solitär. In der ein oder anderen Parteizentrale geht es heute in der Hauptstadt für den ein oder anderen Spitzenpolitiker sicher auch um den Verbleib im politischen Oberhaus.

Was ist Källenius? Ein IKEA-Sideboard? Wer ist Ole Källenius? Ein Abteilungsleiter eines schwedischen Möbelhauses? Völlig falsch. Der Schwede ist neuer Daimler-Chef. Weniger als Hommage an den legendären Elchtest, als vielmehr um sich gegen die Mitbewerber zu behaupten. Nachdem Audi den Niederländer Bram Schot zum Vorsitzenden kürten ist ein „ausländischer“ Chef offenbar der neustes heiße Scheiß. Daimler ist sowieso neidisch auf Audi, da diese vier Ringe vorweisen können, man selber aber nur einen lumpigen Stern. Egal ob Restaurant, Hotel oder eine beliebige Amazon-Bewertung, unter drei Sternen geht heutzutage faktisch nichts mehr. Ole wird hoffentlich richten.

Europawahl. Endlich hat es ein Ende. Ob das Europa wie wir es kennen heute endet, dass werden die ersten Hochrechnungen bringen. Was aber ganz sicher ein Ende hat sind die Wahlwerbespots. Da Elend der Demokratie ist das jede zugelassene Partei in den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten einen Spot kostenlos senden darf. DARF, wohlgemerkt, nicht MUSS, denn was man bisweilen ertragen muss ist schon verwegen. Die professionell gestalteten Darbietungen der etablierten Parteien sind schon schwer erträglich. Wenn dann aber noch der Vorsitzende einer Splitterpartei mit dreieinhalb Mitgliedern zum alten Photohandy von Oppa greift um seinen Gratisspot (da reicht ein Take) im Stadtpark von Wermelskirchen abzudrehen, da fragt man sich bisweilen, ob man diesem Homo doch vielleicht das sapiens aberkennen sollte.

Was soll das jetzt wieder mit Nigel Farage, der alten Knalltüte? Kann da nicht noch einer auch so ein Ibiza-Video aus dem Hut zaubern? Oder Isle of Man-Viedeo oder was es da oben noch so gibt.

Jetzt ist es offiziell: Joko Widodo gewinnt die Präsidentschaftswahl. Bis zum drittletzten Buchstaben konnte sich Joko Winterscheid noch Hoffnung mach, als aber nach dem „I“ das „D“ und nicht das „N“ gezogen wurde, wusste der deutsche Entertainer, dass es nichts mehr wird mit dem Amt.

Bei aller Diskussion um die Medienverantwortlichkeit bei der Veröffentlichung des Strake-Videos, die Journalisten, zumindest im deutschsprachigen Raum sind froh, dass es beim betrügerischen Videodreh Österreich erwischt hat, denn mit dem Namens des Kanzlers lassen sich eine Vielzahl amüsanter Wortspiele anstellen. Man stelle sich vor es ginge nicht um Kurz, sondern um Amadou Gon Coulibaly, den Regierungschef der Elfenbeinküste. Da hätte der Spaß schnell ein Loch.

Amadou Gon Coulibaly

Der Europäische Sangeswettbewerb ist eine Feier der europäischen Idee. Während draußen sich Engländer und Österreicher jeweils selbst zerfleischen ist der ehemalige Eurovision eine Eloge auf die europäische Einheit. Der Sieg der Niederlande hat zwei Botschaften: Einmal gewinnt ein Land Kerneuropas, ja eines der Gründungsmitglieder der EU. Zum zweiten steht wieder auf dem Podest ein Land das geographisch auch als Land Europas erkennbar ist (Stichwort:Weißrussland, Israel). Als EU-Unterstützung wird auch die Platzierung Deutschlands gewertet: das musikalische Geschwurbele das eigentlich den letzten Platz mehr als verdient hätte, kommt auf den drittletzten Platz (wegen der besseren Tordifferenz). Man will den großen Bruder ja nicht verärgern.

Die aktuellen Regenfälle bietet Gelegenheit sich einmal mit einem Industriezweig zu beschäftigen, der sonst eigentlich unterhalb des Radars der öffentlichen Wahrnehmung steht: der Scheibenwischer-Industrie. Sie hat in den letzten Jahren viel mitmachen, so dass die letzten Tage wie das Weihnachtgeschäft anmuten. Früher waren Scheibenwischer ein begehrtes und seltenes gut. Im Osten Europas war es üblich, die Wischblätter mitzunehmen wenn man den Wagen verlässt, weil sie sonst jemand anderes sie mitnimmt. Hand aufs Herz, wer hat an seinem Wagen schon einmal die Wischblätter gewechselt? Heute kommen ja dank Regensensor die Scheibenwischer nur über das Glas wenn sie gebraucht werden. Früher schrappte Vatti den Gummin gnadenlos auch über die trockene Scheiben und sorgte so für einen veritablen Abrieb. Und heute schaupt der Fahrer während der Fahrt auch mehr aufs Handy als auf die Scheibe, entsprechen weniger wird gewischt. Die Industrie zittert schon vor der Einführung des autonomens Fahrens und Robotaxis. Da brauchts theoretisch gar kein Wischer mehr.

Ich bin nicht zufrieden Kapitän.

Jawohl, Herr Admiral.

Ständig ist die Luftwaffe und ihre bekloppten Regierungsflieger in den Medien. Und von der Marine liest man in der ganzen Zeitung nicht.

Jawoll, Her Admiral.

Haben Sie vielleicht eine Idee?

Jawoll, Herr Admiral. Das heißt… eigentlich nicht.

Geben Sie sich Mühe, Mann.

Jawoll Herr Admiral

(Pause)

Und?

Man könnte…

Was??

Man könnte auch eine werbewirksame Panne inszenieren. Dann wären wir auch vorne auf der Zeitung.

Was für eine Panne, Mann?

Na ja, vielleicht ein U-Boot mit dem Grund kollidieren lassen.

Unsere Leute sind doch nicht so bekloppt, dass sie ein U-Boot auf Grund setzen. Das glaubt uns doch kein Mensch.

Abwarten

(Pause)

Ok. Probieren wirs. Geben Sie der U36 die entsprechenden Befehle. Und dass mir nichts rauskommt.Wegtreten.

Hat´s das wirklich gebraucht, Strache? War nicht vorher schon klar, dass Männer schwanzgesteuerte, machohafte, kleingeistige Wichtigtuer sind? War der Beweis nötig? War das nicht schon allen klar?