Archive for Juni, 2014

Viva la Brasilia

Dienstag, Juni 10th, 2014

Nicht nur Jogie Löw hat wegen seines Krankenkaders ein wenig Bauchschmerzen. Man hat so insgesamt den Eindruck, die ganze WM steht noch auf wackligen Füßen. Es kommt in Brasilien immer wieder zu Protesten, die U-Bahnen streiken und das ein oder andere Stadion ist noch nicht ganz fertig. Kurz: man kann froh sein, wenn die Weltmeisterschaft einigermaßen heile über die Bühne geht. Daher ist es schon witzig, dass man jetzt schon an der WM 2022 herumkrittel, die ja angeblich das Resultat einer munteren Bestechung von FIFA-Funktionären gewesen ist. Und wenn Brasilien rum ist, steht ja zuvor noch Russland auf dem Programm – die sind ja akutell auch nicht Everybodys-Darling. Man fühlt sich ein weniog an die Diskussion erinnert, wie wohl die Olympischen Spiele in Tokio 1940 werden.

Altersstarrsinn

Montag, Juni 9th, 2014

Herrliches, sommerliches Feiertagswetter. Eine gute Gelegenheit nach einer schönen Wanderung in ein Ausflugslokal einzukehren. aber was muss man sehen? Die Hälfte der Besucher des mehr als übervollen Ausflugslokals sind Rentner. Pensionäre. Staatlich allimentierete Freizeitteilnehmer. Was tun die bitte am Feiertag im Ausflugslokal? Die haben die ganzer Woche, jeden Tag die Möglichkeit ihre Zeit im Ausfluglokal totzuschlagne. Wenn der gebeutelte Arbeitnehmer einmal die Woche Gelegenheit hat, sich in einem Ausflugslokal von den Mühsalen der Arbeit in den Kobaltminen zu erholen, dann möchte er Platz finden im Ausfluglokal und nicht zuschauen zu müssen, wie sich der Pensionist noch einen Kaffee Haag bestellt. Das wäre einmal eine Rentenreform: jeder Werktätige a.D. bekommt ein Armband mit einem Chip und immer wenn er am Wochenende eine Ausfluglokal betritt (oder nach 16 Uhr im KAufladen auftaucht oder während der Schulferien ein beliebtes Urlaubsziel aufsucht…) wird automatisch ein nennenswerter Betrag von seinem Rentenkonto abgezogen.

Bank müsste man sein

Sonntag, Juni 8th, 2014

Nachdem die EZB die Zinsen faktisch auf Null gesetzt hat empfiehlt es sich eigentlich, selbst eine Bank zu eröffnen. Dann geht man zur EZB, leiht sich zum Nulltarif ein paar Milliarden und macht sich einen schönen Lenz. Wenn es bei der Rückzahlung  dann Schwierigkeiten gibt, wendet man sich einfach an die Regierung und lässt sich mit dem Hinweis auf die eigene Systemrelevanz mit Steuergeldern retten. Wem die Eröffnung einer Bank zu unethisch erscheint eine Bank zu gründen- Stichwort: Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank? – der kann zumindest den Banken anbieten, das Geld für sie aufzubewahren. Die EZB verlangt nämlich von den Banken dafür einen Strafzins. Wer Platz im Heizkeller oder der Garage hat kann sich da noch was dazu verdienen.

(Groß)Kreuz des Südens

Samstag, Juni 7th, 2014

Beobachter waren nicht ganz zufrieden mit dem gestrigen Einsatz von Kevin Großkreutz. Gerade eine Minute drin und schon einen Elfmeter verursacht der den Armenieren das Unentschieden bescheren. Aber man will ja nicht meckern, Großkreutz hätte ja auch an den Pfosten pinkeln können. Im weiteren ist er aber weder imPositiven noch im Negativen aufgefallen und Deutschland hat den Kick souverän heruntergenudelt. Zum Glück, muss man sagen, denn was wäre wohl die nächste Woche in den Gazetten und Talkshows los gewesen, wenn Jogyis Jungs das versemmelt hätten. Interessanter Sprachgebrauch beim anschließenden „Fachmann“-Palaver mit Oliver Kahn. Da sagen die original: „Wenn ein Reuss ausfällt, dann muss ein Kurany ran.“ Haben die da mehrere?

FensationelleFreitagsFrage

Freitag, Juni 6th, 2014

Wenn die EZB die Zinsen jetzt faktisch auf Null gesetzt hat, müssen Schüler dann überhaupt noch die ZInseszins-Formel lernen?

Sei nicht traurig kleiner Spargelmann

Donnerstag, Juni 5th, 2014

Er schaut einem aus traurigen Augen an. Der Spargelmann aus seinem Spargelverkaufshäuschchen. Er schaut nicht traurig, weil die Spargelsaison bald zu Ende ist. Das kennt er ja, das ist immer so. Er schaut traurig, weil ab nächstes Jahr der Mindestlohn gilt. Auch für ihn, den Spargelmann, und seine polnischen Stecher-Knechte. Dann muss er seinen SPargel teuerer anbieten und macht weniger Umsatz. Vielleicht müssen sogar die Spargelmannkinder hungern. Aber aufgepasst Spargelmann, es gibt eine Lösung. Wer nämlich einen anderslautenden Tarifvertrag hat, für den gilt der Mindestlohn von 8,50 Euro erst ab 2016. Also: einen Tarifvertrag aufsetzten, der 0,16 Euro die Stunde festschreibt und mit den eingesparten Lohnkosten kann man die Spargelpreise über ein Jahrzehnt trotz MIndestlohn stabil halten.

Kalter Krieg Reloaded

Mittwoch, Juni 4th, 2014

Wer mit der Gnade der späten Geburt geschlagen wurde und daher den Kalten Krieg verpasst hat kann aufatmen: es gibt einen Nachschlag. Obama besucht Polen, hat eine Milliarde Dollar und eine neue NATO-Strategie im Gepäck. Mehr Militärpräsenz, mehr Fliege, mehr Schiffe, so die Kernbotschaft. Aber das, so Obama, könne natürlich die USA nicht alleine stemmen, da seien alle Bündnisspartner gefordert. Insbesondere die Deutschen, als größter NATO-Land auf dem Kontinetn, seine gefordert ihren Beitrag zu leisten. Verteidigungsminister von der Leyen sicherte zu, unverzüglich ein Kinderbetreuungsbattalion in Marsch zu setzen.

Treten und getreten werden

Dienstag, Juni 3rd, 2014

Tage bei denen Trittfestigkeit gefordert ist: Uli Hoeneß tritt seine Haftstrafe an, der spanische König tritt zurück, Syriens Machthaber Assad tritt nach wie vor die Menschenrechte mit Füßen und die Herren Schmelzer, Mustafi und Volland treten die endgültige Rückreise aus dem Trainingslager an. Apropos Nationalmannschaft: Bitte bei Fragen nach dem Kader auf die Feinheiten achten: „Ist das ein Neuer?“ (Ginter, Durm oder Kramer) nicht verwechseln mit „Ist das der Neuer?“ (Manuel)

Es lebe der Amateurfußball

Montag, Juni 2nd, 2014

Kurz vor einem Wettkampf misst sich der Leistungssportler mit einem herausfordernden Sparringpartner. Keinen Sinn würde es machen, wenn sich Klitschko vor einem wichtigen Fight mit einem Dreijährigen messen würde. Daher ist es unverständlich, weshalb sich die deutsche Fußballnationalmannschaft in ihrem letzten Testspiel einen Gegner wie Kamerun aussucht. So denkt man zumindest vor dem Spiel. Nachdem Spiel weiß man gar nicht mehr genau, wer eigentlich der Dreijährige ist. Einen Vorteil hat die Geschichte jedenfalls: die nächste Bundesliga-Saison wird auf einem sehr hohen sportlichen Niveau sein, denn die deutschen Spieler können mit ihrer Vorbereitung zwei Wochen vor den italienischen oder spanischen beginnen.

Schweizer Volksrepublik

Sonntag, Juni 1st, 2014

Nach den vergangenen Volksabstimmungen kann man durchaus den Eindruck haben, die Schweizer seien ein rechtskonservatives, reaktionäres und halsstarriges Bergvolk. Es gibt aber auch eine starke linsliberale Stimme die sich allsonnntäglich in der Sendung „Giacobbo und Müller“ im Schweizer Fernsehen artikuliert. Jeder aufrechte Demokrat sollte daher um 22.10 Uhr vor dem Fernseher sitzen. Theoretisch zumindest, denn die Herren Giacobbo und Müller sind seit vergangener Woche in der Sommerpause. Getreu dem Motto: Nur weil ich links bin muss ich doch nicht Hungern geht es erst am 28.September wieder los. Glücklicherweise gibt es heute noch eine Best-Off-Sendung. Also: Anschauen, das kommt in der Klassenarbeit dran.