Volkersstimme

Man stelle sich vor, Außerirdische mit überlegener Technologie finden, mehr aus Zufall, so wie man bei uns Silberfische im Bad entdeckt, die Erde, schauen sich den Sauladen an und fragen: „Erdlinge, nennt uns nur einen guten Grund, weshalb wir diesen Planeten nicht auslöschen sollen“. Und die Menschen rennen panishc durcheinander auf der Suche nach einem guten Argument. Und da fällt den Außeriridschen per Zufall der „Besamungsunion Schwein“ (sic!) in die Hände. Titel: „Wir haben den richtige Eber für jede Sau!“ (sic!!). Beim blättern lesen sie vom Eber Malterser, dem Wurfbruder (sic!!!) von Malachit. Bei seien, so die Autoren des Artikels „absolute Ausnahmeeber und „Allrounder“ in jeder Hinsicht und auf jede Saugrundlage zu empfehlen.“ (sic!!!!). Und als die Außerirdischen noch auf der Rückseite die Werbung des Farmshops für Ergänzungsfuttermittel für Ferkel gesehen hat, das mit dem Slogan „Schweineteuer aber saugut“ (sic !!!!!) geworben hat, war es um die Menschheit gesehen.

Ab heute erscheint der Spiegel statt Montags immer Samstags. Der Spiegel, stolz wie Bolle, klopft sich so dermaßen auf die Schulter, dass eine ganze Batterie an Orthopäden über Jahre hinaus auskömmlich versorgt ist. Man wolle, so die fadenscheinige Begründung der Hamburger, den gewandelten Lesergewohnheiten Rechnung tragen. Der Leser lese demnach den Spielgel lieber gemütlich am Wochenende statt am Montag. Das ist natürlich eine erbärmliche Ausrede, denn der Leser hat am Wochenende jetzt schon weiß Gott genug zu lesen. In der Regel hat man am Samstag die anderhalb Kilo Zeit noch nicht einmal bis zur Hälfte gelesen. Und dann pimpt ja mittlerweile jeder Wald-und-Wiesen-Tageszeitung ihrer Samstagausgabe zu einer so mächtigen Wochenendausgabe, das dies die Statik eines handelüblichen Briefkastens nur schwer übersteht. Nein, liebe Spiegel-Schaffende, die Wahrheit ist eine andere. Ihr habt bloß keinen Bock mehr am Wochenende zu arbeiten. Wenn der Spiegel am Montag erscheint, heißt es Freitag, Samstag, Sonntag noch kräftig in die Hände gespuckt, während man bei einer Samstagsausgabe bereits am Freitag Mittag die Copy-and-Paste-Taste fallen lassen kann – getreu dem IG Metall Motto: Freitags ab Eins macht jeder seins.

Die Homepages der Bundeskanzlerin und des Bundestages wurden von prorussischen Aktivisten gehackt und stundenlang lahmgelegt. Wird der Internetauftritt des Bundes von den selben Jungs gemanagt, die auch für die Huschrauber und Flugzeuge der Bundeswehr verantwortlich ist?

Genaugenommen kann man die Ausscheider 2015 nicht seriös prognostizieren. Es gibt zwar mit der Gruppe 80+ eine Reihe an Kandidaten deren Ausscheiden aus dem Elektorat im Grunde niemand überrascht. Die Nachfrufe liegen bereits in der Schublade, der Schnitter kann kommen. So ist etwa Sepp Blatters fünfte Amtszeit möglicherweise definitiv die Letzte. Oder ein Arthur Fischer, der Erinder des gleichnamigen Dübels („Artur-Dübel“), wenn der mit seinen 95 Lenzen den Schraubenzieher aus der Hand legt, ist das Überraschungsmoment kein besonders großes. Gespannt darf man hier vielmehr auf die sogenannten ungeplanten Abgägne sein. Motto: gestern noch fröhlich durch das Dschungelcamp gehampelt, heute leblos in der Badwanne – jetzt ist dann aber auch Schluss mit diesem morbiden Thema.

Die Absteiger des Jahres zu ermitteln ist nicht immer ganz einfach – zumindest nicht so einfach wie in der Eishockey-Bundesliga aus der man im Grunde nicht absteigen kann. Vergleichsweise einfach ist auch der Absteiger in der Handball-Bundesliga zu ermitteln: die Mannschaft aus Bietigheim hat in der Hinrunde genaus so viele Punkte wie der FC Bayern München nach einem Spiel und kann den Klassenerhalt eigentlich nur noch schaffen, wenn allen anderen Mannschaften die Lizenz entzogen wird. Beim Fußball hingegen ist es in der Tat noch spannend. Außer den Top 5 der Tabelle kann sich eigentlich jede Mannschaft nach drei vrokorksten Spieltagen am Tabellenende wiederfinden. Bei Abstieger in der Rubrik „Verkehrsträger“ liefern sich aktuell Flugzeuge und Schiffe ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wobei die Nautiker nach der letzten Havarie die Schnauze etwas vorne haben. Im Bereih Politik sieht es wohl so aus, als würde Aufsteiger AfD gleich wieder nach unten durchgereicht. Noch hält man sich wackelig, aber es scheint abzusehen, wenn der Fahrstuhl nach unten geht. Tabellenletzter FDP, der HSV des Politikbetriebes, hat es huete noch einmal mit einem Relaunch versucht und wartet nach wie vor auf die ersten Punkte. Man darf gespannt sein.

Christian Lindner sitzt in seinem Stuttgarter Hotelzimmer über seiner Rede zum Dreikönigstreffen. Er blickt zum Fenster. Er sieht nur einen Lüftungsschacht. Seit die FDP finanziell nicht mehr auf Rosen gebettet ist und die Reise- und Übernachtsungbudgets rigoros zusammengestrichen wurden, ist selbst für den Parteivorsitzenden mehr als ein Platz in einem Zehnbettzimmer im Keller nicht mehr drin. Wieso kann man sich für den Parteitag dann eigentlich nach wie vor die Stuttgarter Liederhalle und das Staasttheater leisten? Wahrscheinlich hat Genscher, der alte Schlumpf, was dazugeschossen. Der kann sich ja leisten, mit seinenBücher- und Redehonorare. Kommt eigentlich der bekloppte Niebel auch? Hats ja eigentlich nicht mehr nötig. Der und der Bahr und der Rössler machen jetzt den dicken Max, während der Parteivorsitzende in einem feuchten Kellerloch sitzt. Glücklicherweise gibt es seit ein paar Tagen den Mindestlohn. Dann können sich die verbliebenen hauptamtlichen FDP-Funktionäre wenigstens ab und an einen warmen Teller Suppe leisten. Ironie des Schicksals. Die FDP hat den Mindestlohn vehemet bekämpft und profitiert jetzt wie keiner von der Einführung. Ein bitteres Lächeln umspielt seine Mundwinkel. Sein Atem wird zu Dampf. Verdammt kalt hier. Aber Heizung hätte 50ct extra gekostet. Er hüllt sich tiefer in seinen Mantel und greift zum AfD-Werbekulli.

Nach der gestrigen heiteren Glosse ging über diesen Blog ein pedigaler Shitstorm hernieder. Es fehle, so der Rädelsführer, der Hinweis auf den Mindestlohn, den ja die Minderleister so lange vergeblich eingefordert haben. Da hat hat der Rädelführer natürlich Recht. Die Einführung des Mindestlohnes von 8,50 Euro soll es endlich ermöglichen, von seiner eigenen Hände Arbeit leben zu können – ein Anliegen das ja lange von den Wirtschaftsführer, die eher von anderer Hände Arbeit lebten, als sozialromantischer Schmarrn abgetan wurde. Aber noch greift ja der Mindestlohn nicht zur gänze. Es bestehen noch Ausnahme und Übergangsregelungen. Selbst bei der Fachwerkstätte und dem Elektriker um die Ecke scheinen die 8,50 Euro noch nicht angekommen zu sein, denn die weisen immer noch schamlos 32,- Euro für die Arbeitsstunde aus.

Der Volksmund meint, alles neu würde der Mai machen. Aber da täuscht sich der Volksmund, denn der erste Januar macht alles neu. Jetzt noch nicht Glockenschlag Mitternacht, denn es ist ja noch Feirtag und das Auge des Gesetzes ist noch rotunterlaufen und schaut noch das Neujahresspringen. So können die Autofahrer jetzt beim Umzug ihre Nummernschilder mitnehmen, von der Senkeung der Rentenversicherungsbeiträgen von 18,9% auf 18,7% können die Deutschen in den Urlaub fahren. Dabei die elektronische Krankenversichertenkarte nicht vergessen, denn sonst gibt es keine Behandlung mehr. Änderungen gibt es auch für Haus- und Wohnungsbesitzer. Bestimmte Heizungsanlagen und Kamine sind nicht mehr zulässig bzw. müssen mit Filtern nachgerüstet werden. Aufgepasst heißt es bei bestimmten Regelungen, die bundeslandspezifisch sind, also nicht überall gelten. Wofür man links der Wupper gelobt wird, wird man rechts davon gesteinigt. So sind jetzt in Baden-Würstchenberg Feuerlöscher in allen Haushalten verpflichtend, während in Bremen der Friedhofszwang faktisch abgeschaft wird. Beduetuet beispielsweise: wer in Stuttgart in Flammen aufgeht, weil er mit der Zigarette im Bett eingeschlafen ist, während er sich die Montageanleitung für die Feuermelder durchzulesen, kann seine  Asche jetzt in Bremen auf der Straße zum Schutz vor Glatteis verstreuen lassen.

Der Jahresbeginn ist für den Medienschaffenden eigentlich eine ruhige Zeit. Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger sind in den Weihnachtsferien. Und wenn nicht gerade wieder ein Schiff im Mittelmeer auf einen Felsen gesetzt wird oder in Flammen aufgeht, kann der Großteil der Lokalgazette vom Praktikanten gestaltet werden. Als Thema fest gesetzt: das neue Jahr, die guten Vorsätze und warum man sie nicht einhält. Bemüht wird dabei immer wieder der YoYo-Effekt oder sein Bruder, der Jo-Jo-Effekt. Jetzt muss aber doch mal in aller Deutlichkeiten ein Wort mit den Redaktionspraktikanten gesprochen werden: schaut doch mal genau hin, was passiert mit dem Jo-Jo und dem Gewicht. Es geht hoch und runter. So weit so gut. Aber wie endet es bei einem mäßig begabten Jo-Jo Spieler? Das Ding bleibt unten. Wie ist es bei einem mäßig begabten Diätanten? Das Gewicht bleibt oben. Also nächstens besser aufgemerkt. Für Fortgeschrittene: Die JoJo-Pflaume ist kein irrender Zeitungspraktikant sondern eine Kreuzung aus Ortenauer Zwetschge und Stanley-Zwetschge.

Wenn ein Lebensmittel abgelaufen ist, macht man ja keinen MHD-Stempel drauf und behauptet das sei neu. Wieso behauptet man dann, 2015 sei ein neues Jahr, obgleich es mit Krieg, Krise und Krankheit den ganzen Mist des alten enthält?