Volkersstimme

So ist es halt in der sogenannten fünften resp. närrischen Jahreszeit: Da muss man es ertragen können, wenn in drittklassigen Städten viertklassige Faschingsveranstaltungen veranstaltet werden. Es ist dann auch hinzunehmen, wenn die Bayern mit angeborenem überregionalem Bewusstsein, ihre Faschingsveranstaltungen über die Landesgrenzen hinaus präsentiert. „Kabarett in Franken“ ist hier die wichtigste Veranstaltungen, alles was Rang und Namen zu haben glaubt findest sich in Veitshöchheim ein. Seehofer gibt sich dabei traditionell unverkleidet. Nachfolger Söder hingegen gibt sich hingegen immer viel Mühe. Und die hat sich zugegebernermaßen in der Vergangenheit immer wieder gelohnt. Dieses Jahr wars aber nix. Söder als Gandhi. Was soll den das? Erstens sucht man sich zu Fasching eine Figur aus, über die sich lachen lässt und dann eine Figur, die von der Figur her zur eigenen Figur passt. Der bäckige Söder ist doch bestimmt dreimal so schwer wie der asketische Inder.

Wäre der griechische Haushalt nicht fast schon wieder im Lot, wenn die Herren Tschipras und Varoufakis nicht wie bekloppt kostenintensiv durch ganz Europa jetten würden und alles was Rang und Namen hat mit ihren Schuldenplänen behelligen?

Kaum 35 Jahre ist es seit dem Oktoberfestattentat her. Und schon finden sich neue Zeugen, denen plötzlich etwas einfällt, was ihnen bislang nicht eingefallen ist (“ Jetzt wo Sies sagen, da war tatsächlich ein Mann bei mir, dem der Unterarm weggesprengt wurde.“). Nach aktuellen Darstellungen haben sich die damaligen Ermittler (absichtlich?) keine so richtige Mühe gegeben, hielten unbeirrt an ihrer Einzeltätertheorie fest. Offentsichtlich gibt es ordentliche Prämien, wenn ein Einzeltäter ermittelt wird (vgl. Kennedy Mord, Attentat von Sarajevo). Ob die Prämie dann zurückgezahlt werden muss, wenn die Wahrheit ans Licht kommt.

Der Winter hat uns fest im Griff. Konnte man zu Weihnachten noch in kurzen Hosen den Glühwein auf der Terasse trinken, gibts jetzt Schnee und zweistellige Minustemperaturen in allen Ecken. Dank niedriger Ölpreise ist das aber kein Problem: der Sprit ist so billig, da kann man den Wagen ganz entspannt die ganze Nacht laufen lassen kann. Die Scheiben sind dann eisfrei und das Wageninnere wohlig warm. Und dennoch ist noch Geld übrig und der stilbewusste Winternutzer streut seine Einfahrt nicht mit ordinärem Streusalz sondern wählt Fleur de Sel oder ein Himalaya-Salz.

Der Grieche ist ja richtig karnevalesk. Da reist der kravattenlose Tsipras wie ein Polit-Bacholor durch die Lande verkündet unfinanizierbare Wohltaten. Ins gleich Horn blässt der griechische Finanzminister Varoufakis, der nichts nur krawatten- sondern auch anzuglos unterwegs ist und ein bisschen aussieht wie ein Studienrat für Kunbst mit Beifach Deutsch resp. Griechisch. Der hat auch ein paar Lacher parat. Er ist vom Thema Schuldenschnitt abgerückt und fordert jetzt Anleihen mit unbegrenzter Laufzeit. Hört sich besser an, hat aber für die Gläubiger die selbe Auswirkung: Sie sehen keine Drachme wieder. Der shcönste Vorschlag war aber, deutsche Schulden aus dem Jahre 1942 eintreiben zu wollen. Das ist ja fast so, als müssten ausländische LKW-Fahrer, die auf deutschen Straßen unterwegs sind, den deutschen Mindestlohn bezahlen.

Heute ist Murmeltiertiertag. Lichtmess. Das Fest, dass insbesondere in katholischen Gegenden praktiziert wird, findest 40 Tage nach Weihnachten statt – der Kathole hat allegemein einen Faibel für 40-Tage-Perioden. Früher haben traditionell die Mägde und Knechte den Herrn gewechselt. Heute kann man, dank modernen Arbeitsschutzregelungen ganzjährig rausfliegen. Murmeltier Lichtmess war in Bayern bis1912 ein gesetzlicher Feirtag. Allerdings konnte dessen Abschaffung den Ersten Weltkrieg zwei Jahre später nicht verhindern.

Dieser Beitrag erschien erstmals am 2.Februar 2013 unter dem Titel „Murmeltiertag“. Er wurde orthographisch und inhaltlich leicht modifiziert.

Es war ja ein spannendes Kopf an Kopf rennen der Teams „Ehemalige Bundespräsidenten – lebend“ und „Ehemalige Bundespräsidenten – verschieden“. Das Team „Ehemalige Bundespräsidenten – lebend“ hat durch das geschickte taktieren der Herren Köhler und vorallem Wulff noch ordentlich Punkte machen – jetzt aber leider eine empfindlichen Dämpfer erlitten, nachdem Richard von Weizäcker die Mannschaft gewechelt hat. Ob es einen Zusammenhang mit dem Ende der aktuellen Dschungel-Camp-Staffel gibt soll eine Obduktion klären. Für das Team „Ehemalige-Bundespräsidenten-lebend“ wird es jetzt natürlich schwierig. Roman Herzog wird auch nicht jünger und mit Gauck muss man aktuell auch nicht rechnen. Der hat sich bislang als erstaunlich Rücktrittsresistent erwiesen. Wenn das so weitergeht muss das Teams „Ehemalige Bundespräsidenten – lebend“ dem Team „Ehemalige Bundespräsidenten -verschieden“ einen Kasten Bier bezahlen.