Volkersstimme

Wieso ist bei prominenten Ereignissen bei neun von zehn Tageszeitungen das Titelbild identisch? Bei einer Pressekonferenz beispielsweise stehen, liegen und sitzen doch mehr als zweitausend Fotographen vor dem Vortragenden. Und jeder fotographiert mindesten 4 Gigabyte voll und dennoch überwiegend das gleiche Bild. Man kennt es von Erschießungkommandos, bei denen einigen Soldaten Platzpatronen gegeben werden. Das soll das schlechte Gewissen der Schützen erleichtern, da sie nicht wissen, ob sie es sind, die den tödlichen Schuss abgeben. Vielleicht verhält es sich bei der Pressemeute ähnlich: nur einige haben eine Chip der auch tatsächlich Bilder speichern kann.

Tag 11 des Verschwindens (verschwundenseins??) von Flug MH 340. Nachdem alles was Flügel und Schiffsschrauben hat sich auf die Suche gemacht haben und Nichts, keine Schwimmweste, keine Trümmerteil, nichteinmal ein BLack-Böxchen gefunden wurde, wird ein Absturzsszenario immer unwahrscheinlicher. Auch fällt es immer schwerer an eine Entführung zu glauben, da sich werder die Entführer gemeldet noch die Entführten Bilder von ihrer Entführung bei Fachebook geposted haben. Bleibt genaugenommen nur noch eine Alternative: das FLugzeug wurde von Außerirdischen gekidnapt. Kleingeister mögen einwenden, es gebe gar keine Außerirdischen. Hier kann man nur den ostdeutschen Betroffenheitslyriker Olaf Schubert zitieren. Er weist darauf hin, dass es Bilder gebe, auf denen Außerirdische abgebildet sind. Er räumt aber ein, diese Bilder könnten gefälscht sein, seien also kein Beweis für deren Existenz. Umgekehrt gibt es aber auch Photos, auf denen keine Außerirdischen zu sehen seinen. Aber auch die könnten gefälscht sein.

Als Oligarch hat mans wirklich nicht leicht. Man muss ständig auf der Hut sein. Die Mitbewerber wollen kleingehalten und die Geschäftspartner und Staatsdiener regelmäßig geschmiert werden. Gleichzeitig muss man die richtige Nähe zu den wichtigen Entscheidungsträgern suchen und halten ohne aber in den Verdacht zu kommen, selber politische Macht zu wollen. Und jetzt werden einem auch noch die Konten gesperrt und die EU vermiest mit ihren Sanktionen das heitere Geschäftemachen. Wenn das so weiter geht will niemand mehr Oligarch werden. Der Nachwuchsmangel wird noch durch den demographischen Wandel beschleunigt. Daher hat die russische Regierung begonnen schon in den Kindergärten werben. Der Kremel hat dafür die Rechte an der Reihe „Die Olchis“ von Erhard Dietl gekauft und verteilt sie, nachdem sie russifiziert wurden, gratis in staatlichen und privaten Kinderaufbewahrungsstätten.

Um einmal innezuhalten, um einmal aus dem Hamsterrad aus Edathy, Krim und Hoeneß zu entkommen soll anlässlich des am Sonntag begangenen Vollmondes ein Protagonist im Mittelpunkt stehen, der ansonsten weniger im Zentrum des öffentlichen Interesses steht: Der Mondfisch. Fix ein Bild gegoogelt und dann ist klar, weshalb der größte Knochenfisch in Professor Zylinskis Liste der 99 skurrilsten Tiere einen respektablen 46. Rang einnimmt. Wenn man den Mondfisch betrachtet ist unter den zahlreichen Adjektiven, die einem sofort einfallen, das Wort „schön“ nicht dabei. Selbst eine unbeholfene Zeichnung von Kinderhand wirkt im Vergleich zum schwimmenden Mühlstein stimmig und elegant. Was mag sich der Projektentwickler „Mondfisch“ im Evolutionsbüro „Gott & Söhne“ dabei gedacht haben? War das vielleicht ein Praktikant oder ein Werkstudent? Oder handelt es sich um einen Mitarbeiter, dem gekündigt wurde und der sich an seinem letzten Arbeitstag nochmal so richtig bei seinem Arbeitgeber bedanken wollte? Und wie kann so ein Entwurf ungestreift durch die Gremien gehen? War da gerade WM-Endspiel oder Fasching? Aber jetzt kann man sowieso nichts daran ändern, muss Mondi nehmen wie er ist. Angeblich nimmt man ihn zumindest in Taiwan als Mittagessen zu sich. Eine Überfischung ist daher wohl eher unwahrscheinlich. Und wenn man den Fisch so anschaut wundert es einen eigentlich nicht, dass seine Hauptnahrung aus gallertartigen Lebewesen wie Quallen besteht. Wenn er wenigsten Nürnberger Rostbratwürstel essen würde, wäre eine Überleitung zu Uli Hoeneß einfacher.

Die sommerlichen Temperaturen zeigen: Der Frühling steht vor der Tür. Schwierig wird es, wenn man dem Kind die Jahreszeiten erklären will und auf die Straße Auf-den-Winter-folgt-der-Frühling einbiegt, denn da wird man sich der Frage „Was ist denn Winter?“ stellen müssen. Die Tage werden länger. Krokusse, Tulpen, Motoradfahrer, Spaziergänger und andere Bekloppte werdne sichtbar. Die lustige Hausfrau dekoriert jahrezeitgemäß. Dieses Jahr angesagt: Frühlingsrollen im Fenster. Durch die Wärme beginnen die Pflanzen früh zu blühen, einzelne Landwirte rechnen schon mit zwei Ernten pro Jahr. Genießer können sich freuen, denn die SPargelsaison wird wohl zwei Wochen früher starten als im Vorjahr. Daher freuen sich auch polnische, bulgarische und ungarische Studenten:Die Semesterferien beginnen auch früher, da ihre Professoren früher zum Spargelstechen anrücken müssen

Der Ukranes hat ja aktuell gleich zwei Probleme an der Backe: der Russe will sich die Krim greifen und der Banker die Kohle vulgo die Ukraine ist faktisch bankrott. Warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und die Krim an Russland verkaufen? 100 Milliarden Dollar in bar und alle Propangasflaschen des Landes aufgefüllt und der Deal ist perfekt. Aber darauf kommt natürlich von den hochmögenden und permantent mit finsterer Mine tagenden Diplomaten wieder keiner.

Über das Strafmaß für Hoeneß wird immer noch heftig diskutiert. Sind dreieinhalb Jahre für 27 Millionen angemessen? Vielleicht hilft es wenn man die Situation von der anderen Seite betrachtet. Wenn der Deal heißt: Du geht dreieinhalb Jahre in den Bau und wenn Du herauskommst, dann bekommst Du 27 Millionen Euronen. Da wären sicher nicht wenige dabei. Viele würde bestimmt für diese Börse auch eine höhere Haftsstrafe in Kauf nehmen. Und Hoeneß hat es eben andersherum gemacht. Erst die 27 Millionen, dann die Einzelzelle. Respekt dient seinem Entschluss ohne weiteres Gezerre die Haftstrafe anzutreten. Und für ihn gilt, anders als beim Abgang von Landwirtschaftminister Friedrich: „Ich komme wieder.“

Wieso finden die eigentlich dieses Flugzeug nicht? CIA und NSA wissen doch angeblich, ob man beim Kacken drei- oder vierlagiges Toilettenpapier verwenden, sind aber nicht in der Lage ein mehr als 60 Meter langes Stück Technik zu finden, das zudem, so behaupten zumindest Aeronautiker, eine Blackbox an Bord hat, die nach einem Zwischenfall wie bekloppt Hilfe funkt.

Allen Unkenrufen zum Trotz: der Schweizer, genauer: der Basler, ist ein Fuchs. Während der Rest der Welt seit einer Woche fastet und darbt, begann in der Region Basel um 4 Uhr mit dem Endstraich die Fastenzeit. Das könnte natürlich von Deutschland und der EU als weitere Provokation ausgelegt werden. Aber mit weiteren Sanktionen ist vermutlich vorerst nicht zu rechnen. Einmal ist die Schweiz Gastland bei der Leipziger Buchmesse. Dann ist natürlich zu befürchten, dass sich die Eidgenossen mit Russland verbünden und damit die EU halbwegs umklammern und dann haben speziell die Basler noch ein Druckmittel in der Hand: wenn jemand frech wir, dann spülen Sandoz und Co ihre Chemitanks einmal ordentlich mit Rheinwasser und dann ist aber von Lörrach bis Holland wirklich Schluss mit lustig.

„Lieber eine Millionen zu viel als eine zu wenig hinterzogen.“ Mit diesem Eigentor geht der Hoeneß-Prozeß wohl in die Verlängerung. Die Staatsanwaltschaft die nach den Niederlagen gegen Wulff, Kachelmann und Mollath arg in Bedrängniss geraten ist, kann aufatmen. Der Bürger allerdings nicht, denn das Triple (Selbstanzeige-Reubekenntnis-Freispruch) rückt für den Bayern-Manager ist nicht unbedingt gesetzt. Dafür drücken alle die Daumen, dass ihm eine Haftstrafe erspart bleibt. Nicht so sehr weil man ihn für einen ehrbaren Mann hält, als vielmehr, weil man den medialen Hype um den Steuersünder nicht mehr ertragen kann. Als der Fall bekannt wurde: eine Woche Thema Hoeneß die Talkshows hoch und runter. Bei der Prozesseröffnung: Sonntag Jauch, gestern Plasberg, die Titelseiten hoch und runter. Wenn der auch noch in den Knast muss- ojeh: Haftantritt – Talkshowthema. Hofgang mit Alice Schwarzer: Talkshowthema. Éine Diskussion über eine Verkürzung der Haftsstrafe wegen guter Führung würde den Medien eine weitere Woche die Agenda füllen. Haftenlassung?  – Talkshow. Daher bitte: free Uli.