Archive for März, 2015

Der Mond ist aufgegangen, die goldne Sonne pranget

Donnerstag, März 19th, 2015

Als 1999 die letzte totale Sonnenfinsternis Deutschland behelligte titelte das Satiremagazin Titanic „Schröder holt die Sonnenfinsternis nach Deutschland: Dafür haben sie Geld!“ Leider fehlt für die morgige Sonnenfinsternis eine vergleichbar geniale Feststellung. Was leider auch wieder fehlt ist eine ausreichende Anzahl an Sonnenfinsternisbrillen. Jetzt kann man gemeinhin annehmen ein kosmisches Ereignis vom Schlage einer Sonnenfinsternis seien länger als zwei Wochen vorher bekannt und die Marktkräfte hätten dahingehend ausreichend Zeit zu wirken und zu wogen um ausreichend Brillen zu produzierern. Der Markt regelt das. Aber Markt am Arsch. Nix Markt, nix Brille. An vielen Orten sind die Dinger gar nicht mehr zu bekommen. Jetzt sollen mal schön die Wirtschaftliberalen ohne Brille in die Sonne schauen und sagen, ob der Glaube an die unsichtbare Hand auch vor Netzhautverletzungen schützt.

Berlin, Berlin, wir fahren nach … äh…Hamburg

Mittwoch, März 18th, 2015

Hamburg erhält, für den ein oder anderen Beobachter nicht unüberraschend, den Zuschlag für die deutsche Olympiabewerbung. Berlin, das nicht nur größer sondern auch sexyer und pleiter ist geht leer aus. An den jeweiligen Bürgermeistern kann es nicht gelegen haben, denn Michael Müller und Olaf Scholz spielen bezüglich ihrer Fähigkeit Begeisterung auf andere zu übertragen in genau der gleichen Liga. Und es ist nicht die erste Liga, wie man hinzufügen sollte. Jetzt ist Hamburg natürlich ganz hübsch, hat viel Wasser und so, aber Berlin ist dann doch Berlin. Und Berlin hat die Spiele ja auch schon einmal ausgerichtet, d.h. die Sportanlagen, allen voran das Olympiastadion, sind ja noch da. Ein büsschen frische Farbe drauf und gut ist. Vermutlich wird der Führer die Spiele nicht noch einmal eröffnen, aber mit solchen Abstrichen wird man leben können. Naj, man will ja nicht neidisch sein. Sollen die Hamburger die Spiele haben, die Berliner haben die Berliner.

Frühlingsbote – entzaubert

Dienstag, März 17th, 2015

Der März gilt ja gemeinhin als der Frühlingsbote schlechthin. Die Tage werden länger, die ersten Blumen sprießen und die Sonne strahl vom blauen Firmament. Jetzt haben aber Klimaforscher herausgefunden, dass der März tatsächlich der Arsch unter den Monaten ist. Ein Blender, Täuscher, Wichtigtuer. Während der April (Aprilwetter) und November (Grauer Geselle) eine klare Ansage machen, gauckelt der März blendenden Wetter vor. In Wirklichkeit ist es in der Nacht zapfenkalt – regelmäßiges Freikratzen der Autoscheiben ist angesagt – und auch wenn tagsüber die Sonne lacht, springt man aus der warmen Wohnung und wird von einem eisigen Polarwind umweht. Klaudia Kleinert und Zwen Plöger sollten sich da mal ernsthaft Gedanken machen, ob das so weiteregehen kann mit dem März.

Wladimir bitte melde Dich

Montag, März 16th, 2015

Medien bericht der russische Zar Putin sei seit ein paar Tagen verschwunden. Das sollte einen aber nicht so arg wundern schließlich ist Russland ja ein ordentlich großes Land, da kann einer allein schnell mal verschütt gehen. In Luxemburg, gut, da hat man alle im Blick. Aber Russland, allein die Taiga, Sibirien, da blickt ja kein Schwein durch. Zudem ist das zeitweilige Verschwinden eines Würdenträgers in autoritären Systemen nichts ungewöhnliches. Schon Stalin soll nach dem Angriff Hitlers für ein paar Tage nicht ansprechbar gewesen sein. Auch aus Nordkorea gibt es immer wieder Phasen wo einer der großen und/oder dicken Führer in der Öffentlichkeit nicht auftauchen. Also Ruhe bewahren, die Anektion der Ostukraine geht planmäßig weiter, auch wenn der Cheffe mal ein paar Tage die Füße hochhält.

Pacta sunt servanda

Sonntag, März 15th, 2015

Die Presse nimmt wohlwollend zur Kenntnis, dass Bundejögi Löw seinen Vertrag vorzeitig bis 2018 verlängert hat. Nicht dass die Weltöffentlichkeit dies laut gefordert hätte. Aber Löw muss ja auch seine Rechnungen zahlen und ohne Verdienstnachweis gibt es auch kein Plasmafernsehen auf Raten beim Media Markt. Jetzt ist es aber so, dass im Fußballtrainergewerbe ein Vertrag oft nicht das Papier wert ist auf dem er unterzeichnet wurde. Die EM-Quali vergeigt und bei Trainingsspielen gegen San Marino oder den VfB Stuttgart eine Packung bekommen und schon kann sich Jogi Löw nach einem neuen Arbeitsplatz usehen, beispielsweise als Sportchef bei Bayer Leverkusen oder als Nationaltrainer bei Aserbaidschan. Also: auch wenn die Media-Markt-Jungs das Altegerät bei der Lieferung des Plasmafernsehers mitnehmen würden – besser behalten, vielleicht braucht mans ja später in Baku noch.

Nomen et omen Euroskeptizismus

Samstag, März 14th, 2015

Man hat ja in den Medien den Eindruck, der griechische Finanzminister Varoufakis und dem deutschen Kollegen Schäuble würde nicht alles ganz so gut laufen. Dabei ist das nur eine Überkopensation. Tatsächlich haben die Griechen ein Problem mit dem Euro-Gruppenchef Jeroen Dijsselbloem. Denn wer zum Teufel, vor allem in Griechenland, soll den Namen den richtig aussprechen. Nachdem die Troika nun „die Institutionen“ heißen wäre es für Varoufakis besser, Schäuble und Dijesselbloem würden Hanni und Nanni heißen.

FensationelleFreitagsFrage

Freitag, März 13th, 2015

Führungskräfte aus Wirtschaft, Kultur und Politik weisen gerne darauf hin, dass sie in ihrer Klasse als einzige Kinder aus einem Arbeiterhaushalt das Abitur gemacht haben. Weshalb weist demgegenüber in der Gruppe der Fließbandmitarbeiter, Reinigungskräfte oder Pizzaboten nicht darauf hin, dass er oder sie die einzige Schüler/in in der Förderklasse waren, die aus einem Professorenhaushalt stammten?

ACHTUNG: Änderung im Betriebsablauf!

Donnerstag, März 12th, 2015

Eigentlich wäre heute ein Beitrag zur neuen AppleUhr vorgesehen gewesen. Jetzt muss man aber leider der Presse entnehmen, dass der bedeutende Architekt Frei Otto am Montag verstorben ist. Dewegen muss aus aktuellem Anlass das Programm geändert werden, um folgenden Kalauer unterzubringen. Achtung festhalten: Nach Free Willy jetzt Frei Otto.

Wir bitten die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.

Wellness-Staatsbesuch

Mittwoch, März 11th, 2015

Kanzlerin Merkel besucht Japan. Recht hat sie. Nach dem Ukraine- und Griechenlandscheiß darf die Kanzlerin auch mal einen entspannenden Termin wahrnehmen. Denn zu besprechen gibt es eigentlich nichts. Deswegen kann sie sich ruhig den neusten technischen Krempel vorführen lassen, ein wenig Thrill beim Verzehr von Fugo-Fisch erleben und sich vom Tenno, dem japanischen Kaiser, den Handrücken lutschen lassen. Den Tenno nimmt man ja als Europäer nicht so richtig ernst. Er erscheint als Mischung aus Operettenkaiser und einer Figur aus der Augsburger Puppenkiste. Deswegen muss sich die Kanzlerin zusammennehmen, dass sie nicht loslacht, wenn ihr der Tenno den Handrücken lutscht. Was aber das beste am Ausflug nach Japan ist: der Flug von/nach Berlin dauert 18 Stunden und Angie kann dann endlich, endlich schlafen.

Erzengel Gabriel kommt

Dienstag, März 10th, 2015

Wirtschaftsminister Gabriel ist unterwegs in Saudi-Arabien. Deutsche Menschenrechtsaktivisten haben ihn gebeten sich für den saudischen Blogger Badawi einzusetzen. Dieser sitzt  wegen seiner Veröffentlichungen im Gefängnis und wartet auf seine 1000 Stockhiebe zu denen er verurteilt ist. Jetzt mag man zwar tatsächlich dem ein oder anderen Blogger für ihre minderwertigen Beiträge ein paar Stockhiebe verabreichen, aber gleich tausend? Die saudische Presse weist darauf hin, die Deutschen mögen sich bitte um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern. Das machen die Deutschen bestimmt gerene, dann müssen sich aber die Saudis ihre Kampfpanzer aus Kameldung selber zusammenkloppen.