Volkersstimme

Spätestens mit dem Sprießen der Kokusse und Krokussinnen heißt es: weg mit dem Winterspeck. Glücklicherweise kennt nur ein kleiner, eingeweihter Kreis die geheimen Grundpfeiler der schlanken Figur: mehr Bewegen, weniger Fressen. Wenn das herauskäme, wären auf einen Schlag tausende Redakteurinnen bei Brigitte, Bild der Frau und vergleichbarem publizistischem Machwerk arbeitslos. Und so finden sich in den Zeitschriften eine Vielzahl orgineller und wirkungsloser Diäten. Die genußreichste Kurs ist die LowFat 30 Diät. Sie funktioniert ganz einfach: man muss lediglich sicherstellen, dass maximal 30 Prozent der Energiezufuhr über Fettkalorien erfolgt. Da erreicht man auf zwei Wegen. Einmal kann man sich konsequent mit fettarmer Kost ernähren. Oder man behält seinen Fettverbrauch bei, drückt aber dessen realtiven Anteil durch einen erhöhten Zuckerkonsum. Also das Steak bleibt, man muss aber drei statt bislang einem Glas Cola trinken.

Es ist die Zeit der Familienfeiern. Es wird gefirmt, konfirmiert, erstkommuniziert und gejugendweiht. Es ist wie immer. Die Verwandschaft trifft sich nach der Kirche in einem netten Lokal. Ein Großteil der Feierrunde hat eine Gardarobe an, für die er sich auf den Gruppenbild in Bälde schämen muss. Das Essen ist im Grunde auch immer das selbe, vielleicht ein spur mediteraner als noch vor 20 Jahren. Die Frage lautet: was haben denn die Jugendlichen, die studenlang in der Ecke über ihren Smartphones hängen, vor 20 Jahren bei den Familienfeiern gemacht habe?

Smartphone und Tablets machen es möglich. Man sitzt am Baldeneysee und möchte auf einmal die Pegelstände der 10 größten Binnensehen in Tadschikistan abfragen. Ein paar Klicks und man hat die Antwort. Aber kaum einer fragt sich, wie das fuinktioniert. Schwirren alle Daten der Welt um einen herum und das Smartphone greift sich einfach die passenden. Oder wendet sich das mobile Kommunikationsgeräte an den nächsten Handymasten: „Hey Jungs, ich bräuchte da mal ne Info. Seit so gut und lasst die mal rüberwachsen.“ Wer die Antowort weiß schicke sie bitte an: Pegelministerium,Warsobskaja 16a, 734017 Duschanbe, Tadschikistan. Bei Kurfuk läuten.

Zur aktuellen Diskussion über die Managergehälter hierzulande ist die Entwicklung an der französischen Regierungsfront eine erfrischende Abwechslung. Aufgeschreckt durch den Rücktritt des Wirtschaftsministers Cahuzac muss nun das gesamte Kabinett Hollandes ihre Vermögensverhältnisse offenlegen. Und siehe da: sieben Minister sind Millionäre. Ob die übrigen Multimillionäre oder gar Milliardäre sind ist bislang noch ungeklärt. Pikant ist das insbesondere deshalb, weil es sich ja um eine linke Regierung handelt. Und links heißt in Frankreich tatsächlich links. Im Vergleich zu den Socialisten an der Seine ist die hiesige SPD ein reaktionärer erzkonservativer Haufen. Und wenn das jetzt die Überwindung des Kapitalismus sein soll muss man sagen: Viva la france.

Es ist soweit. Nachdem man nun über Jahre mit überzeugender Halbherzigkeit im potentielle Endlager Gorleben herumgestochert hat, stellt man jetzt wieder auf Null. Die Suche beginnt von Neuem. Dieses mal bundesweit. Aber vorsicht: wenn diese auch so zäh verläuft, besteht die Gefahr, dass der Müll bei der Eröffnung des Endlagers gar nicht mehr strahlt. Vielleicht kann man ja die alten Brennstäbe so lange in Nordkorea lagern. Selbstverständliche gegen eine entsprechende Gebühr. Wir wären das Zeug los und Kim wäre, quasi als Kompromiss, Atommüllmacht.

Montag ist Spiegel-Tag. Der Leser des führenden Nachrichtenmagazins freut sich,  zumal man ja in letzter Zeit immer schneller mit diesem durch ist. Nicht so sehr, weil das führende Nachrichtenmagazin immer dünner würde, sondern weil es immer weniger lesenswerte Artikel gibt. Berichtenswertes gäbe es aber genug. Beispielsweise, das das führende Nachrichtenmagazin sich von seiner Doppelspitze getrennt hat. Der Chefredakteuer der Printausgabe musste ebenso den Hut nehmen wie der von Spiegel-Online, dem Internetableger des führenden Nachrichtenmagazins. Davon liest man aber weder beim Spiegel noch bei Spiegel-Online etwas. Schade. Da hätte man von einem führenden Nachrichtenmagazin mehr erwartet. Professionalität und Selbstironie sind wohl selten Gäste bei Nachrichtenmagazinen, zumindest bei führenden

Endlich Frühling. Die Cabriofahrer, die ihre Fahrzeuge bislang in antiseptischen Garagen aufbewahrt haben bewegen sich im öffentlichen Raum. Die Motorradfahrer können sich endlich wieder auf kurvenreichen und romantischen Bergstraßen totfahren.Und vor allem: Endlich Grillen. Auch wenn das Lebenwesen verabreitendes Gewerbe schon seit Wochen die Werbetrommel rührt, erst jetzt macht es Sinn den Weber-Grill aus der Garage zu rollen. In diesem Sinne: fröhlich angegrillt.

Christian Wulff hat den Vorschlag der Staatsanwaltschaft abgelehnt gegen eine Zahlung von 20.000 Euro das Verfahren gegen ihn einzustellen. Über die Gründe sind sich die Kommentatoren nicht ganz im klaren. Einige vermuten, es fände sich kein Sponsor, der die Zahlung übernehmen würde. Wahrscheinlicher ist aber der Wunsch des Ex-Präsdidenten, sich vollständig zu rehabilitieren. Die Chancen stehen gut. Die ursprünglichen Vorwürfe in der Liga Hochverrat sind mittlerweile auf die Größenordnung Falschparken zusammengefallen. Kommt es dann zur Anklage gibt es ein bundesrepublikanisches Novum: erstmals steht ein ehemaliger Bundespräsident vor Gericht. Immerhin kann man davon ausgehen, dass die deutsche Justiz weniger burschikos mit dem Staatsoberhaupt a.D. umgeht als beispielsweise die nordafrikanische.

Hat sich bei der Pferdefleischgeschichte jetzt was ergeben? Ist jemand unter die Hufen gekommen? Ist mit jemandem der Gaul durchgegangen? Oder versandtet die Geschichte wieder, wie fast jeder Aufreger?

Ein kleines Wunder von Bern konnte man kürzlich in Dortmund erleben. In letzter Sekunde haben die Klopp-Jungs nicht ein sondern zei Kisten gemacht und sich so den Einzug ins Halbfinale gesichert. Ein noch größeres Wunder ist das Ergebnis der anderen Viertelfinalpartie zwischen Madrid und Istambul. Dies ist aufs Komma gleich dem Dortmund-Spiel. Kein wunder ist aber, dass die Türken nicht mehr dabei sind. Das scheint da sysmtenimmanent zu sein. Nicht bei der Champions Leak dabei, nicht in der EU dabei und nicht im Gerichtssaal dabei